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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erklären.«

    Er hob ihre Hand an seine Lippen, küsste sie und entfernte sich mit einem letzten Nicken.
    Sie zog scharf die Luft ein. Offenkundig hatte sie etwas verpasst. Aber was?
    Der schnellste Weg, das Rätsel zu lösen, bestand darin, ihre häuslichen Pflichten zügig zu erledigen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und begab sich auf die Suche nach der Haushälterin.
     
    Eineinhalb Stunden später erklomm sie die von Menschenhand geschaffene, grasbewachsene Anhöhe, auf der der Pavillon stand.
    Sie hatte sich oft genug gefragt, was ihren Ururgroßvater dazu bewogen hatte, den Wall aufzuschütten und darauf den kleinen Pavillon zu errichten, der eigentlich keinerlei wirklichen Nutzen besaß, außer dass er hübsch aussah. Er war durch Bäume vom Haupthaus abgeschirmt, bot aber selbst einen ungehinderten Ausblick auf die Auffahrt, den Platz davor und die Stallungen sowie die Rasenfläche dazwischen.
    Es war ein merkwürdiges Gebilde. Verschnörkelt und dekoriert mit allerlei verspielten Ornamenten und Figuren und einem Kegeldach mit goldener Kugel obendrauf, sah es fast wie ein Karussell aus. Nur dass es nicht rund war, sondern mit der Rückseite am Wall lehnte. Das weiß gestrichene Holz auf dem Steinfundament wirkte leicht wie ein Puppenhaus, war in Wirklichkeit jedoch sehr robust gebaut. Vorne verlief eine Veranda mit einer Balustrade, und dahinter befand sich der ringsum verglaste Innenraum, in dem eine Chaiselongue sowie zwei Stühle und ein niedriges Tischchen standen.
    Von frühster Kindheit an hatten Charles und sie hier Zuflucht gesucht. Erinnerungen wurden wach, während sie die breiten Stufen hochstieg und einen Fuß auf den gefliesten Boden setzte. Wie erwartet saß er in seiner gewohnt lässigen Haltung
in einem der Korbsofas auf der Veranda. Der Innenraum wurde nur bei schlechtem Wetter benutzt, wenn überhaupt.
    Er runzelte die Stirn, schien über etwas nachzudenken. Sie setzte sich neben ihn – dankbar, dass er ein Stück zur Seite rückte und ihr Platz machte – und wartete, was er ihr zu sagen hatte.
    Als er weiterhin schwieg, ergriff sie das Wort. »Was hat Nicholas so beunruhigt?«
    Charles’ Blick blieb auf die Landschaft gerichtet. »Ich habe erwähnt, ganz beiläufig, wie wenn man halt Neuigkeiten aus der Gegend erzählt, dass ein junger Fischer, offenbar ein Freund von Granville, tot aufgefunden worden sei, übel zugerichtet.«
    »Wie hat Nicholas reagiert?«
    »Er ist ganz grün geworden.«
    Sie runzelte die Stirn. »Er war schockiert?«
    Charles zögerte, dann sagte er: »Ja und nein. Das ist es, was mich so irritiert. Ich würde jeden Eid darauf schwören, dass er nichts von Gimbys Tod wusste, und denke sogar, dass er den Namen nicht kannte. Doch er war eindeutig nicht überrascht zu erfahren, dass Granville einen Fischer zum Freund hatte. Gimbys Existenz erstaunte Nicholas also nicht, wohl aber die Nachricht von dem Mord. Das hat ihn tief getroffen.« Nach einem Moment fügte er hinzu: »Wenn ich das vorherrschende Gefühl benennen sollte, das die Nachricht in Nicholas geweckt hat, würde ich sagen, es war Furcht.«
    Sie starrte blicklos auf die Landschaft. »Was heißt das für uns?«
    »Das habe ich versucht herauszufinden. Nicholas ist hergekommen und hat sich nach Granvilles Freunden und Gefährten erkundigt – er wusste mindestens genug, um zu erraten, dass es da jemanden gab. Ich kann mir zwei Gründe denken, warum er nach Gimby hätte suchen können – entweder,
um dafür zu sorgen, dass er nichts ausplauderte, nachdem der Krieg zu Ende war, oder um ihn zu benutzen, erneut mit den Franzosen in Kontakt zu treten.«
    Sie runzelte die Stirn. »Aber die Annahme, dass er ihm einen Henker auf den Hals gehetzt hat, die macht doch keinen Sinn, oder?«
    »In der Tat nicht. Keines von Nicholas Motiven hätte Gimbys Ermordung verlangt, außer der junge Smollet hat sich mit Erpressung versucht. Dafür gibt es jedoch nicht nur keinen Beweis, sondern es scheint zudem wenig wahrscheinlich. Und schließlich: Wenn Nicholas sich Gimbys Tod gewünscht hätte, wäre er doch nicht so entsetzt und schockiert gewesen, als er davon erfuhr.«
    »Du glaubst nicht, dass es gespielt war?«
    »Nein, keinesfalls. Du hast es ja selbst gesehen – er war sichtlich erschüttert.«
    »Also hat er Angst vor jemand anderem.«
    Grimmig nickte Charles. »Vor jemandem, den er nicht unter Kontrolle hat.«
    Penny machte nachdenklich »Hm.«
    Charles beugte sich vor und stützte seine Ellenbogen auf seine

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