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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Einmal Hausmeisterund zum anderen Killer?
    Da er seine Hände bewegte, zog dies meinen Blick an. Die Finger waren sehr lang und gleichzeitig auch kräftig. Damit konnte man einen Menschen umbringen. Waren sie auch in der Lage, ein Messer zu halten?
    »Was denken Sie?«
    Ich atmete tief ein. »Ich weiß nicht, Erwin, was ich noch denken soll. Tut mir leid.«
    »Sie halten mich für den Mörder.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Doch, ich spüre es. Ich bin sensibel. Ich weiß, ob mich jemand mag oder nicht. Ich mag die Mädchen, und ich will nicht, daß ihnen etwas geschieht, verstehen Sie?«
    »Das ist sehr gut gedacht, Erwin. Ich will auch nicht, daß ihnen ein Leid zustößt.«
    Erwin tippte mich an. »Deshalb werde ich den Mörder jagen. Ja, ich werde ihn jagen. Ich will ihn packen, hier soll Ruhe einkehren, haben Sie gehört? Ruhe.«
    »Das ist vernünftig. Aber schaffen Sie es auch, ein Phantom zu fangen? Der Mörder hat keine Spuren hinterlassen. Es gibt Leute, die behaupten, daß er nicht einmal ein Mensch ist.«
    »Das weiß ich.«
    »Und wie denken Sie?«
    Plötzlich bekreuzigte er sich, drehte sich um und eilte davon. Im Nu war er hinter einer Hecke verschwunden.
    Ich folgte ihm nicht, glaubte allerdings daran, daß ich ihn noch einmal wiedertreffen würde.
    Nachdenklich ging ich weiter und verließ den Schatten der Bäume. Auf der Wiese drehte ich mich um. Hinter den Fensterreihen der Gebäude sah ich kein Gesicht. Alle Mädchen hielten sich zurück. Mir kam es vor, als würden sie in Verstecken hocken.
    Auch am Bootshaus sah ich keine Bewegung, auf dem Wasser auch nicht. Nur eben die dünnen Schwaden trieben über das Wasser und hatten sich ebenfalls an den Uferregionen ausgebreitet. Der kleine Lido war auch mein Ziel. Ich wollte mir das Bootshaus anschauen und vielleicht auch auf den See hinausrudern, falls es nötig war. Der Weg zum Ufer war ziemlich weit. Ich lief über das dichte Gras und spürte die klebrige Feuchtigkeit, die mir ins Gesicht wehte. Von der Sonne sah ich überhaupt nichts mehr, und die Umrisse der Berge gegenübere waren ebenfalls verschwunden.
    Auf dem Grasteppich hüpften Vögel und fanden Nahrung genug. Wenn sie hochflatterten, klemmte zwischen ihren Schnabclhälften stets ein kleiner Wurm.
    Das Bootshaus war nicht mehr als eine einfache Bretterbude, dessen primitive Für offenstand. Ich drückte sie weiter auf und schaute hinein. Ein Tisch, einige Stühle, zwei zusammengeklappte Sonnenschirme und ein ungewöhnlicher Geruch fielen mir auf.
    Ansonsten war das kleine Haus leer, aber es hatte vor kurzem Besuch gehabt, das konnte ich genau sehen, denn in einem Ascher lagen zwei Zigarettenkippen und kleine, auf dem Tisch stehende Kerzen rochen noch an ihren schwarzen Dochten.
    Hier hatten Menschen zusammengesessen und irgend etwas im Schein der Kerzen getan. Aber was?
    Wenn sich Personen im Kerzenschein versammelten, ging es meist um bestimmte Dinge. Man wollte unter sich sein und durch das Kerzenlicht eine besondere Atmosphäre schaffen. Ein Flair des Geheimnisvollen, das geeignet ist, um Beschwörungen durchzuführen.
    Nachdenklich durchmaß ich die Hütte. Ich hatte auch mein Kreuz hervorgeholt und wartete auf eine Reaktion von seiner Seite. Da tat sich nichts. Es fand keine Erwärmung statt, es strahlte auch nicht ab. Kühl lag es auf meiner Hand.
    Ich fand nichts, was auf ein Geheimnis innerhalb der Hütte hingedeutet hätte und verließ sie deshalb wieder.
    Bis zum See waren es nur ein paar Schritte. Ich ging durch weichen, grauen Sand und stieg auch über Baumwurzeln hinweg, die sich aus dem Boden gedrückt hatten.
    Dann sah ich das Boot. Ein einfacher Kahn, der auf dem Trockenen lag und von den leise auslaufenden Wellen nicht erreicht wurde. Mir fielen zudem die Schleifspuren auf, die einige Kähne hinterlassen hatten, als sie in Richtung Wasser gezogen worden waren.
    Weshalb?
    Ich schaute auf den See hinaus, auch in den Dunst hinein, ohne allerdings etwas erkennen zu können. Oder?
    Da war ein Licht. Sehr schwach schimmerte es durch die Schwaden. Schwer zu erkennen, wie weit es sich vom Ufer entfernt befand, jedenfalls blieb es nicht an einer Stelle, und es besaß auch nicht die Kraft, um die Schwaden durchsichtiger zu machen.
    Sogar ein zweites Licht entdeckte ich. Rechts von dem ersten bewegte es sich auf den schwachen Wellen auf und ab.
    Wenn ich bisher noch gezögert hatte, so stand nun mein Entschluß fest. Ich wollte hinrudern und nachschauen, was sich auf dem Lago

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