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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Liven, Letten und Esten gegen die Christianisierung. Doch nur die Johanniter und der Deutsche Orden gewannen (nahezu) eine ähnliche Bedeutung wie die Templer.
    Die Johanniter gingen auf ein schon vor dem Ersten Kreuzzug durch Kaufleute aus Amalfi gegründetes Johannes-Hospital zurück, das nach der Errichtung der Kreuzfahrerstaaten in zunehmendem Maße nicht nur im Heiligen Land, sondern auch im lateinischen Westen mit Besitz ausgestattet wurde. Das erste päpstliche Privileg von 1113 nennt schon Häuser in St. Gilles, Asti, Pisa, Bari, Otranto, Tarent und Messina, also entlang der Pilgerrouten ins Heilige Land, wobei nicht sicher ist, ob außer in St. Gilles tatsächlich Niederlassungen bestanden. Die Entwicklung zum Orden wurde zwischen 1135 und 1154 durch eine Reihe päpstlicher Bullen abgeschlossen, auch wenn die Johanniter anders als die Templer für die Weihe der Ordenspriester auf die regional zuständigen Bischöfe angewiesen blieben und damit keine völlige Lösung aus der bischöflichen Oberhoheit erreichen konnten. Die Schenkungen schufen die Grundlage für ein weitergehendes Engagement der jungen Gemeinschaft im Heiligen Land. So wurden den Johannitern schon bald Gebiete zur Verwaltung und zum Schutz übergeben, sie übernahmen feudale Rechte und die Aufgabe, die Verteidigung und Feldzüge gegendie Muslime zu organisieren. Nachdem schon 1148 ein «Ritter und Bruder des Hospitals» Gilbert belegt ist, gewannen die Ritterbrüder im Orden zunehmend an Einfluss. In den 1160er Jahren spielten die Johanniter für die Unternehmungen König Amalrichs   I. gegen Ägypten bereits eine wichtige Rolle. Während die Statuten erst seit 1182, ausführlicher sogar erst seit 1204/06 die Entstehung eines Ritterbrüderzweiges berücksichtigen, hatte der Orden schon zuvor die Templer eingeholt. Templer und Johanniter konkurrierten in der Folge im Heiligen Land um militärische Erfolge, Herrschaftsgebiete und Einfluss auf die Politik des Königreichs Jerusalem.
    Der dritte große Ritterorden, der Deutsche Orden, kam erst relativ spät dazu. Ohne direkten Bezug zu einem 1143 in Jerusalem belegten deutschen Hospital, geht er auf ein Feldlazarett zurück, das Bremer und Lübecker Kaufleute 1190 bei der Belagerung Akkons vor der Stadt errichteten und das nach der Rückeroberung 1191 in die Stadt hineinverlegt wurde. Erste Schenkungen trugen zur Stabilisierungbei, sodass sich das Hospital an der Verteidigung Akkons beteiligen konnte. Im März 1198 beschlossen dann die im Heiligen Land anwesenden Teilnehmer des gescheiterten Kreuzzugs Kaiser Heinrichs   VI. zusammen mit dem hohen Klerus der Kreuzfahrerstaaten, die junge Gemeinschaft durch einen Zweig von Ritterbrüdern zu ergänzen. Dies wurde im Februar 1199 durch Papst Innozenz   III. gebilligt. Der Papst nahm zudem die Institution unter seinen Schutz und bestätigte die Entscheidung, dass die Brüder für den Hospitaldienst der Johanniterregel, für den Kriegsdienst aber der Templerregel folgen sollten. Nach der aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammenden «Erzählung über die Anfänge des Deutschen Ordens» . («Narratio de primordiis ordinis Theutonici») soll der Templermeister den Brüdern zugleich den weißen Mantel seines Ordens verliehen haben; allerdings kam es dann vor 1211 zu einem längeren Streit um die Ordenskleidung. Am Ende unterschieden sich Templer und Deutscher Orden durch die zusätzliche Kennzeichnung mit rotem und schwarzem Kreuz.

    Templer beim Schach, in typischer Ordenskleidung
    Die Verbindung von Templer- und Johanniterregel erwies sich als zu komplex, sodass der Orden schließlich im Februar 1244 von Innozenz   IV. die Erlaubnis erhielt, die überkommenen Regeln den eigenen Bedürfnissen anzupassen; bis 1249/51 entstand so eine eigene Regel. Schon lange zuvor war die Gleichstellung mit den beiden anderen Ritterorden erfolgt, endgültig durch ein Privileg Honorius’ III. vom Januar 1221, mit dem der Papst auch alle verbliebenen Bindungen des Deutschen Ordens an die Bischöfe aufhob und ihn so wie die Templer (und Johanniter) zum militärischen Arm des Papsttums machte. Unter dem vierten Hochmeister Hermann von Salza begannen während des Fünften Kreuzzugs (1217   –   1221) der Aufstieg des Ordens und ein intensives Engagement im Heiligen Land. Zudem waren die Brüder kurzzeitig in Ungarn (1211   –   1225) und seit 1230 in Preußen aktiv, um – auf Einladung König Andreas’ II. bzw. Herzog Konrads von Masowien – christliche

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