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Geheimbund der Vampire

Geheimbund der Vampire

Titel: Geheimbund der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich mit einem Knurren über den Mann, um dessen Blut in sich aufzusaugen…
    ***
    Mittlerweile hatten sich die rumänischen Behörden an uns gewöhnt. Trotzdem zogen sie säuerliche Gesichter, als man uns am Flughafen von Bukarest abholte.
    Der hohe Funktionär trug den üblichen Ledermantel und machte ein Gesicht als wäre ihm das alles zuwider. Ich kannte den Mann nicht, wir wurden immer von anderen Leuten empfangen, und er überfiel uns sofort mit einem Wortschwall, der aus einer Mischung zwischen Englisch und Rumänisch bestand.
    Wir erfuhren zumindest, daß er Meyer hieß. Seine Großeltern stammten aus Deutschland, er war aber jetzt ein richtiger Rumäne, und er haßte alles, was er nicht beweisen konnte.
    »Es gibt keine Vampire!« machte er uns immer wieder klar. »Da setzen Sie aufs falsche Pferd.«
    »Wenn es keine gäbe, wären wir nicht hier«, erklärte ich ihm, als wir auf sein Büro zugingen.
    »Ich verstehe meine Genossen nicht, daß man Ihnen vertraut.«
    »Sie sind wenigstens ehrlich«, erklärte Suko.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nur so.«
    Er bekam von dem falkengesichtigen Typ einen scharfen Blick zugeworfen, dann öffnete der Funktionär die Tür, und wir betraten einen kahlen Raum, der uns bekannt vorkam. Zollformalitäten wurden hier erledigt. Es ging alles glatt, und ich erkundigte mich, ob unser Leihwagen eigentlich bereit stand.
    »Ja.«
    »Was ist es für eine Marke?«
    »VW Käfer.«
    »Der ist zuverlässig«, sagte ich.
    Meyer nickte. »Sie können meinetwegen losfahren, aber ich werde auch kommen.«
    Überrascht hob ich die Augenbrauen. »Nach Petrila?«
    »Wohin sonst?«
    »Daran kann man wohl nichts ändern«, meinte Suko.
    »Nein, das kann man nicht«, erklärte der Mann. »Jemand muß Ihnen ja auf die Finger schauen.«
    »Sie sind davon überzeugt, daß wir umsonst in Ihr schönes Land gekommen sind?« fragte ich.
    »Das bin ich allerdings.«
    »Vergessen Sie nicht, daß wir schon mehrmals hier zu tun hatten. Es gibt die Blutsauger.«
    »Im Märchen.«
    »Ich hoffe nicht, daß Sie eines Besseren überzeugt werden«, antwortete ich. »Es könnte nämlich gefährlich für Sie ausgehen.«
    »Ich war der beste Scharfschütze.«
    Suko klopfte dem Mann auf die Schulter. »Dann üben Sie mal weiter. Aber mit geweihten Silberkugeln, wenn es geht.«
    Der Funktionär bekam einen offenen Mund vor Staunen »Glauben Sie eigentlich all das, was Sie mir sagen?«
    »Warum nicht?«
    »Sie haben zu viele Dracula-Geschichten gelesen. Die Historie hat bewiesen, daß dieses alles Unsinn ist.«
    Ich winkte ab. »Die Geschichte hat sich oft genug geirrt, mein Lieber. Denken sie mal darüber nach.«
    Meyer schaute auf seine Uhr. »Sie können jetzt fahren, dann werden Sie am Nachmittag in Petrila sein.«
    »Und Sie?«
    »Ich komme auch«, erklärte er. Mehr sagte er nicht, grüßte nur und verschwand.
    »Ein sehr angenehmer Zeitgenosse«, murmelte Suko. »So richtig nett, was meinst du?«
    »Noch netter.«
    Ein Beamter vom Zoll brachte uns zu einem abgesperrten Bezirk Dort stand auch der VW. Er schimmerte in der blassen Sonne. Hier in Bukarest merkte man den Frühling. Es war wesentlich wärmer als in London. Davon ließen wir uns allerdings nicht täuschen. In den Bergen kämpfte der Winter noch.
    »Vollgetankt«, sagte der Mann vom Zoll.
    Ich nickte und öffnete die Tür. Wie lange war es hergewesen, daß ich in einem Käfer gesessen hatte? Ich kam mir vor wie in einer Sardinenbüchse, aber ich würde den Wagen fahren und hoffte darauf, daß er uns nicht im Stich ließ.
    Als wir losfuhren, grüßte der Zollbeamte. Suko hatte es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht und meinte: »Man hätte uns einen Hubschrauber zur Verfügung stellen sollen.«
    Ich drückte die Sonnenklappe nach unten. »Reines Wunschdenken. Nach den Erfahrungen unseres letzten Besuches werden sie sich hüten. Jarek, der Pilot, ist damals umgekommen.«
    »Aber die ignorieren die Vampire noch immer«, sagte Suko und schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur so borniert sein?«
    »Vergiß nicht, daß wir in einem kommunistischen Staat sind. Da ist eben alles anders. Vampire dürfen nicht sein, und damit basta. Hast du das vergessen?«
    »Manchmal schon.«
    Ich lachte und bog auf eine der breiten Ausfallstraßen ein. Verkehr herrschte nur wenig. Auch die Flugaktivitäten hielten sich in Grenzen. Der große Touristenstrom würde erst einige Wochen später einsetzen. Marek hatten wir nicht erreichen können. Wo der wieder steckte, war

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