Geheimbund der Vampire
es einen Mann, den wir unbedingt erledigen müssen. Er heißt Marek ist ein Vampirjäger, und wird auch der Pfähler genannt. Seine Frau haben wir ihm bereits genommen, nun ist er an der Reihe. Gegen den Geheimbund der Vampire kommt er nicht an.«
Als Blasek diese Worte vernahm, wurde er unruhig. »Wann soll ich los?«
»Einen Augenblick noch. Es soll richtig dunkel werden. Der Mond muß leuchten, und deine Freunde sollen die Särge verlassen haben. Aber etwas anderes. Hast du noch dein Rasiermesser?«
»Ja.«
»Dann setze es gegen ihn ein. Du kannst mit allem kämpfen, nur erledigen mußt du ihn. Ich habe Marek für dich ausgesucht, schaffst du es nicht, werde ich mich um ihn kümmern.«
»Nein, ich werde ihn…« Blasek verschluckte seine nächsten Worte, denn mit einem Knall war der zweite Sargdeckel zu Boden gefallen.
Dranic, der Mann mit den grauen Haaren, hatte ihn zu Boden geschleudert, und er sprang förmlich aus der Totenkiste, wobei er sich wild umschaute.
Lady X lachte auf. »Ich begrüße dich in unserem Kreis, Freund Dranic«, bemerkte sie.
Der Alte stand still. Er beugte seinen Oberkörper vor und öffnete den Mund. Sein Gesicht verzerrte sich dabei zu einer Grimasse, er zeigte seine beiden Zähne, und ein drohendes Knurren drang aus seinem offenstehenden Maul.
»Er will Blut«, sagte Lady X lachend. »Er will Blut, und ich werde dafür sorgen, daß er es bekommt.«
Dranic nickte. Er schaute sich dabei um, sah Blasek und zuckte zusammen. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er ihn anspringen, dann öffnete Blasek den Mund und präsentierte ebenfalls seine Vampirzähne.
»Laß es sein!« sagte Lady X.
Dranic nickte. Aus seiner Kehle drang ein tiefes Knurren, er wirbelte herum und riß den nächsten Sargdeckel in die Höhe, so daß der dritte Vampir aus seinem »Bett« klettern konnte.
Es war Kovacz.
Dessen Gesicht verzerrte sich sofort. Er riß sein Maul weit auf, die Zunge schlug wie eine Peitsche hervor, und mit einem geschmeidigen Satz verließ er den Sarg.
Lady X streckte ihren Arm aus. »Beherrsche dich!« zischte sie. »Du bekommst dein Blut!«
»Wo?« Er schaute sich um. »Wo ist es?«
»Wir werden dieses Schloß bald verlassen, dann kannst du es dir holen.«
»Ich… ich…«
Das war genau die Zeit, als der vierte im Bunde den Sarg verließ. Zarkuc, der Mann aus Oslo, hatte freie Bahn. Er war am wildesten und jagte auf Lady X zu. Seine Arme hatte er ausgestreckt, die Vampirzähne waren gefletscht, doch Lady X zeigte ihm sofort, wer hier zu bestimmen hatte. Von ihrer Schulter ließ sie die Maschinenpistole rutschen und drosch damit zu. Von unten nach oben führte sie den Schlag der den Vorwärtsdrang des Vampirs nicht nur stoppte, sondern Zarkuc auch zurückschleuderte, daß er fast wieder in den Sarg gefallen wäre.
»Ich gebe hier den Ton an!« erklärte Lady X scharf. »Ihr werdet euer Blut bekommen, den Zeitpunkt bestimme ich.«
Die vier Monstren nickten. Sie verhielten sich plötzlich ruhig denn die Fronten waren geklärt.
Trotzdem zeigten sie Unruhe. Für Lady X verständlich. Sie erinnerte sich noch deutlich daran, wie sie zu einem Vampir geworden war und welch eine Sucht nach Blut sie dabei überfallen hatte. Deshalb konnte sie die anderen verstehen.
Lady X hob die Hand.
Die vier Vampire verstanden das Zeichen. Augenblicklich waren sie still. Sie standen fast neben ihren Särgen und schauten ihre Herrin aus kalten Augen an.
»Ihr werdet euer Blut bekommen«, erklärte Lady X »In wenigen Minuten habt ihr die Chance, diese Burg zu verlassen. Ihr müßt hinunter in die Dörfer, dort leben die Menschen, dort warten sie auf euch. Und sie werden keine Chance haben, wenn ihr wie ein Unwetter über sie kommt. Ihr Blut ist eure Stärkung.«
Die vier nickten.
»Wenn ihr den Vampirkeim gelegt habt, kehrt ihr wieder in dieses Schloß zurück. Hier könnt ihr euch am Tage aufhalten. Die Särge sind eure Betten und ihr vier gehört zu meinem Geheimbund. Wir zusammen haben in diesen Augenblicken den Geheimbund der Vampire gegründet, der auch noch ein äußeres Zeichen bekommt.«
Lady X verließ ihren Platz und ging dorthin, wo Schatten die Winkel des Verlieses ausfüllten. Sie hatte dort etwas abgelegt. Es waren Tücher, die sie mit der rechten Hand aufhob. Jedenfalls sah es im ersten Augenblick so aus. Bis Lady X jedem Vampir ein Tuch zuwarf.
Noch in der Luft entfalteten sie sich. Aus den Tüchern wurden dreieckige rote Kapuzen, und jeder bekam eine.
»Streift sie
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