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Geheimbund der Vampire

Geheimbund der Vampire

Titel: Geheimbund der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst dem Bürgermeister von Petrila unbekannt. Er besaß das zweite Telefon im Ort.
    Wir kannten den Mann gut. Ein wenig erinnerte er mich an den Bürgermeister aus dem Film »Don Camillo und Peppone.« Mirca wollte immer so diensteifrig sein und die Forderungen der Partei durchsetzen, tatsächlich jedoch war er eine Seele von Mensch. Man mußte ihn nur zu nehmen wissen. Und wir hatten ihm auch die Flasche Whisky mitgebracht, um die er uns bat. Kleine Geschenke erhalten eben die Freundschaft.
    Die Karpaten, in die wir hineinmußten, lagen wie eine Wand vor uns. Trotz der Frühlingssonne lag noch Schnee auf den Kuppen. Ein herrliches Bild.
    »Und wenn wir die Reise umsonst gemacht haben?« fragte Suko plötzlich.
    Ich hätte fast das Lenkrad verrissen. »Mal den Teufel nicht an die Wand. Alle Spuren führen nach Rumänien.«
    »Aber nicht zu der Burg des Barons.«
    »Dann legen wir sie eben dahin«, erwiderte ich wütend und gab mehr Gas…
    ***
    Phase zwei des großen Plans hatte ebenfalls vorzüglich geklappt. Lady X konnte es als hochzufrieden bezeichnen. Sie hatte diese Menschen zu ihren Dienern gemacht und im flackernden Schein der Flammen zugesehen, wie sie sich in Vampire verwandelten.
    Sie waren danach aufgestanden und dort verschwunden, wo die ehemalige Terroristin es haben wollte.
    In ihren Särgen!
    Beruhigt hatte Lady X das Schloß verlassen und war den nächsten Tag über in der Umgebung umhergestreift. Sie hatte sich das Terrain genau angeschaut, besonders den alten Friedhof, unter dessen feuchter Erde der alte Vampir-Baron von Leppe gelegen hatte. Er existierte nicht mehr, man hatte sein untotes Leben radikal zerstört, aber Lady X hatte dessen Erbe übernommen. Nicht umsonst hatte sie genau die Burg ausgewählt. Sie wurde von den Menschen gemieden denn dieses Gemäuer galt als verflucht. Es rankten sich zahlreiche Legenden darum, das Grauen hatte Einzug gehalten, und die Menschen hatten recht.
    Selbst bei Sonnenschein sah die alte Burg noch düster aus. Von ihr strömte ein Flair aus, das man mit dem Begriff unheimlich umschreiben konnte. Sogar von außen war zu spüren, daß hinter den Mauern das Grauen lauerte.
    Wer diese Burg auf dem Berg in Besitz nahm, der herrschte über die gesamte Umgebung denn man konnte sie ausgezeichnet verteidigen. Angreifer mußten die steilen Hänge hoch und sich durch den Wald wühlen, dessen Bäume dicht an dicht standen, so daß kaum ein Pfad durch das Dickicht führte, sondern höchstens ein Wildwechsel. Lady X wußte nicht, wer in den feuchten Gräbern noch alles lag. Vielleicht waren es auch Vampire, denn der Baron von Leppe hatte während seiner Regentschaft regelrecht gewütet. Er war verrufen gewesen, sein Name verbreitete Angst und Grauen, die Menschen sprachen noch heute nur im Flüsterton von ihm.
    Die ehemalige Terroristin gehörte zu einer modernen Generation von Vampiren. Das heißt, sie konnte sich auch während des Tageslichts bewegen, hütete sich allerdings, ihren Körper allzu starken Sonnenstrahlen auszusetzen. Das schwächte auch sie, nur zerstörten die Strahlen sie nicht.
    Als der Tag vorbei war und die Sonne allmählich sank schaute sie vor dem Portal des Schlosses stehend zu, wie der dunkelrote Ball allmählich hinter den Bergen verschwand.
    Sofort wurde es kühler.
    Die ersten Schatten der Dämmerung krochen über den Himmel. Wie lange, graue Tücher wirkten sie, und um die Lippen der Blutsaugerin spielte ein Lächeln.
    Die Zeit war reif…
    Sie blieb noch eine Viertelstunde stehen und schaute dem Naturschauspiel zu. Und sie sah, wenn auch nur schwach, einen hellen runden Fleck hinter diesigen Wolken schimmern.
    Es war der Mond!
    Gab die Sonne den normalen Lebewesen Kraft und Energie, übernahm der Mond die gleiche Funktion bei den Gestalten der Finsternis. Sie badeten sich in seinem Schein, tankten seine Energien und blühten unter seinen Strahlen förmlich auf.
    Der Mond war ein Freund der Dämonen!
    Sie schaute minutenlang zu ihm hoch. Danach nickte sie zufrieden. Diese Nacht war für sie wie geschaffen. Sie wollte ihre vier Diener losschicken, damit sie ihre ersten »Taten« vollbrachten. In der folgenden Nacht sollte der Geheimbund der Vampire seine Existenzberechtigung bekommen.
    Nachdem Lady X lange genug in die Wolken geschaut hatte, machte sie kehrt und betrat ihr düsteres Refugium. Die Kälte der Schloßhalle nahm sie auf.
    Es gab keine Möbelstücke mehr, alles war herausgenommen worden. An den Wänden, wo sonst die großen Bilder

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