Geheimbund der Vampire
Ordnung.«
Mein Partner verschwand. Ich blieb in Deckung der Plakatsäule und wartete die Zeit ab. Eigentlich hätte ich ja auch im Bett liegen können, aber da war man so blöd und schlug sich die halbe Nacht um die Ohren, nur um einer Spur nachzugehen, die vielleicht keine war. Ich will das Problem aber von Beginn an erklären. Es gab ja zahlreiche dämonische Gegner, die uns an den Kragen wollten. Zu ihnen gehörte der Teufel mit seinen Schergen, der Spuk kam hinzu, die Mordliga mit Lady X an der Spitze, die Großen Alten und andere. Also Feinde genug die es auf uns abgesehen hatten.
Nun waren Suko und ich keine Privatleute im Kampf gegen die Mächte der Finsternis, sondern Männer, die für eine der besten Polizeiorganisationen der Welt arbeiteten - nämlich Scotland Yard. Die modernsten Fahndungsmethoden dieser Polizeitruppe standen uns zur Verfügung, das heißt, die Elektronik.
Computer gegen Magie!
Wir hatten natürlich alle Daten und alles Wissenswerte in die Rechner eingegeben, und die waren mit den Anlagen der Geheimdienste verbunden. Das hieß, beide Zentralcomputer besaßen die Daten und Beschreibungen unserer Gegner.
Da gab es vor allen Dingen drei Frauen, die uns Sorgen bereiteten. Wikka, die oberste aller Hexen, Jane Collins, ihre erste Dienerin, und auch die Anführerin der Mordliga, Lady X.
Die drei gehörten nicht zu den schwarzmagischen Wesen, die sich im Hintergrund oder anderen Dimensionen versteckt hielten, sondern sich oftmals unter Menschen mischten, um ihre schrecklichen Taten vorzubereiten. Da wir auch nicht überall sein konnten, lief aus diesem Grunde eine stille, dennoch sehr intensive Fahndung nach ihnen. Das heißt, Agenten, Spitzel, Männer, die für die Polizei im Untergrund arbeiteten, besaßen die Beschreibung der von uns gesuchten Personen. Gleichzeitig hatten sie Order bekommen, auf keinen Fall etwas zu unternehmen, wenn eine der Frauen entdeckt worden war. Dann sollten wir Bescheid bekommen. Vom Aufbau dieses Fahndungsnetzes hatten wir uns erhofft, daß sich irgendwann einmal unsere Gegner innerhalb der Maschen fangen würden und heute schien es soweit zu sein. Wir waren alarmiert worden.
Und zwar von einem Mann, der für den Geheimdienst arbeitete. Er war ein Spitzel, ein Mensch, der gefährlich lebte. Wenn man ihn entdeckte, würde man ihn liquidieren.
Seinen Namen kannte kaum jemand, nur einige Eingeweihte wußten ihn, wir allerdings nicht. Uns war es egal, es kam nur auf den Erfolg an.
Diesmal hatte er dem Geheimdienst einen sehr guten Tip gegeben. Es ging um eine Frau, die er gesehen haben wollte. Schwarzhaarig äußerlich gut anzusehen und ganz in Leder gekleidet. Die Beschreibung war so treffend, daß es sich nur um eine Person handeln konnte: Pamela Barbara Scott, die ehemalige Terroristin und jetzige Vampirin, die auch Lady X genannt wurde.
Das war Wasser auf unsere Mühlen. Lady X in London - da mußten wir eingreifen.
Der Spitzel wußte noch mehr. Er hatte sie in einer Kneipe getroffen, die in der Szene eine besonderen Ruf hatte, denn hier verkehrten die Exilrumänen.
Es gibt zahlreiche Ostblock-Flüchtlinge, die im Westen eine zweite Heimat gefunden haben London und Paris gehörten zu den Anlaufstellen, und natürlich organisierten sich diese Asylanten in den Städten, um oftmals von diesen Orten aus Maßnahmen gegen die eigene Regierung vorzubereiten. Es waren oft emotionsgeladene Pläne, die da geschmiedet wurden. Attentate, Anschläge. Jedes Gastland hatte natürlich Interesse daran, diese militanten Asylanten unter Kontrolle zu halten. Da waren wir Engländer nicht anders als die Franzosen oder die Deutschen.
Die Asylanten-Kneipe war für mich ein Hinweis, daß sich unser Informant nicht verspekuliert hatte, denn es war leicht, eine Verbindung zwischen Lady X und dem Land Rumänien zu ziehen. Es lag noch nicht lange zurück, da hatte sie in Rumänien Aufsehen erregt, indem sie den Baron von Leppe, einen uralten Vampir, auf ihre Seite ziehen wollte. [1] Zudem interessierte sie sich für das Stammschloß derer von Leppe, doch diesen Plan hatten wir zusammen mit Frantisek Marek, dem Pfähler, vereiteln können. Ich war mir jedoch sicher, daß Lady X keine Ruhe geben würde, und wenn sich der Informant nicht getäuscht hatte, dann versuchte sie tatsächlich, wieder in rumänische Kreise zu gelangen. Rumänien war ja nun das klassische Land dieser alten, gefährlichen Vampire, die tagsüber in ihren Särgen schliefen und erst nachts erwachten.
Ein
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