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Geheimbund der Vampire

Geheimbund der Vampire

Titel: Geheimbund der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mein Freund?«
    Ich berichtete ihm von unserem Verdacht und von den vagen Spuren, die auf Rumänien hindeuteten.
    Er versuchte ein Nicken, verzog jedoch sein Gesicht, wahrscheinlich wegen der Kopfschmerzen. »Gut, daß du gekommen bist. Hier bahnt sich etwas an, dieser Mann mit der Glatze wird sicherlich nicht der einzige Vampir gewesen sein.«
    »Das glaube ich auch. Übrigens, ich bin nicht allein. Suko ist in Petrila geblieben.«
    »Als Schutz?«
    »So kann man es sehen. Wir haben auch den Verdacht, daß sich Lady X hier herumtreibt. Denk an die Burg - die ist ja fast ideal für sie.«
    »Und sie wird Helfer haben.«
    Da hatte Marek nichts Falsches gesagt. Einer war erledigt. Von einem zweiten zumindest wußte ich noch. Kovacz hieß er. Wir hatten ihn in London gesucht.
    »Ich werde mit bei der Jagd sein«, sagte der Pfähler. »Das bin ich nicht nur meiner Ehre, sondern auch meiner toten Frau schuldig. Ich leiste den Schwur an ihrem Grabe täglich neu. Willst du es sehen?«
    »Wir können ja hinfahren.«
    »Ich danke dir, Freund.«
    Als Marek seine Frau erwähnte, bekam ich wieder ein schlechtes Gewissen. Schließlich war ich es gewesen, der sie getötet hatte, aber ich hatte einfach keine andere Möglichkeit gesehen. Ein Vampir mußte auf diese Art und Weise erlöst werden.
    »Wie hast du die letzten Monate überstanden ohne Marie?« wollte ich von ihm wissen.
    »Schlecht.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Die Leute waren alle sehr nett. Sie versuchten mich zu trösten. Aber wenn man so lange mit einer Frau zusammengelebt hat, dann kann man nicht getröstet werden. Die Welt ist nicht nur anders, sondern leer. Marie fehlt mir überall. Oft stehe ich nachts am Fenster, schaue auf die dunkle Straße und glaube immer, sie zu sehen. Ich sage mir dann, sie ist nur mal eben aufgestanden, und wenn ich in ihr Bett schaue, dabei auch nachfühle, dann ist es kalt und leer. John, mein Freund, das ist grausam…«
    Die letzten Worte bekam er nicht richtig hervor, weil seine Stimme erstickte.
    Ich wußte, was Marek durchgemacht hatte. Es fiel mir auch schwer, hier ein Wort des Trostes zu finden. Er mußte darüber hinwegkommen. Zwar setzte ich ein paarmal zum Sprechen an, fand jedoch nicht die richtige Formulierung.
    »Du, Freund John, brauchst dir keine Vorwürfe zu machen«, sagte der alte Marek mit leiser Stimme. »Ich weiß, was in dir vorgeht, weil du Marie erledigt hast. Aber glaube mir, ich an deiner Stelle hätte nicht anders gehandelt.«
    »Danke, daß du es so siehst.«
    »Marie war ein Vampir, daran gibt es nichts zu rütteln, und ich weiß auch, wem sie es zu verdanken hatte. Letzten Endes ist diese Lady X daran schuld. Ich will sie haben, ich werde sie kriegen und ebenfalls vernichten. Dieses Ziel habe ich noch. Erst wenn sie nicht mehr ist, kann ich dem Sterben beruhigter entgegensehen.«
    Ich lachte auf. »Aber Frantisek, wer redet denn schon vom Sterben? Du wirst deinem Namen noch alle Ehre machen, glaub mir das.«
    »Nein, John, ich spüre selbst, daß ich alt werde. Dieser Vampir wäre früher für mich kein Problem gewesen, aber heute sieht das anders aus. Ich kann nicht mehr so. Die Jahre sind an mir nicht spurlos vorübergegangen. Auch ein Frantisek Marek wird alt, daran kann er nichts ändern, mein Freund.«
    Das stimmte in der Tat. Irgendwann einmal würde es uns alle erwischen. Marek, Suko und auch mich.
    Bei dem Gedanken rann mir eine Gänsehaut über den Rücken…
    ***
    Petrila wirkte wie ausgestorben.
    Mirca, der Bürgermeister, und Suko standen noch immer vor der Gastwirtschaft, und der Inspektor fragte den Einheimischen: »Ist das immer so, oder haben die Leute Angst?«
    »Beides.«
    »Wie kommt es, daß sich die Vampire gerade auf diesen Ort hier konzentriert haben?«
    »Vielleicht wegen Marek«
    »Wieso?«
    »Er ist der Pfähler. Ein Feind der Blutsauger, und ihn wollen sie erledigen. Bisher haben sie es nicht geschafft. Obwohl ich ja nun in der Partei bin, kann ich meinen Genossen einen Vorwurf nicht ersparen. Sie ignorieren die Vampire einfach. Für sie darf es diese Blutsauger nicht geben, aber das ist ein Fehler, der ihnen unterläuft. Es gibt Vampire - leider.«
    »Haben Sie sich nicht einsetzen können?«
    Da lachte der Bürgermeister auf. »Wie oft habe ich das schon versucht. Man hat mir nicht geglaubt. Die Männer in der Zentrale haben mich jedesmal ausgelacht.«
    »So etwas kenne ich.«
    »Sollen wir hier stehenbleiben?« fragte Mirca.
    »Auf keinen Fall. Ich möchte gern durch

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