Geheimcode Makaze
begeben?«
»Aber gern.«
»Al, hast du Lust mitzukommen?«
Giordino schaute versonnen auf seine Uhr. »Nein danke. Zwei Stunden reichen gerade, um mein Projekt abzuschließen«, erwiderte er, ließ sich wieder auf die Bank sinken und war im Nu eingeschlafen.
In der ruhigen See erreichte die
Mariana Explorer
nach gut neunzig Minuten die Insel Panglao. Pitt musterte die elektronische Seekarte auf einem Farbmonitor, während Biazon ein rechteckiges Areal absteckte, in dem das Fischsterben auftrat.
»Bill, die Strömung verläuft hier von Ost nach West, was darauf hindeutet, dass sich die heiße Zone östlich von Dr. Biazons Kasten befindet. Vielleicht sollten wir im Westen anfangen, uns gegen die Strömung nach Osten vorarbeiten und im Abstand von fünfhundert Metern Wasserproben entnehmen.«
Stenseth nickte. »Ich gehe auf Zickzackkurs, damit wir feststellen können, wo sich die höchste Giftstoffkonzentration vor der Küste befindet.«
»Und wir bringen das Sidescan-Sonar aus. Vielleicht sehen wir irgendwas, das auf menschliche Einwirkung hindeutet.«
Dr. Biazon sah gespannt zu, als der an einer Trosse hängende Sonaraal vom Heck aus zu Wasser gelassen wurde. Danach folgte die
Mariana Explorer
einem am Navigationscomputer abgesteckten Kurs von einem Punkt zum anderen. In regelmäßigen Abständen nahmen Meeresbiologen Wasserproben aus unterschiedlicher Tiefe. Während sich das Schiff zur nächsten Position begab, wurden die Proben ins Labor gebracht und umgehend untersucht.
Giordino überwachte von der Brücke aus die eingehenden Signale des Sidescan-Sonars. Auf den elektronischen Bildern vom Meeresgrund sah er zerklüftete Korallenstöcke und dazwischen flachen Sandboden, als das Schiff über die Ausläufer eines Riffs fuhr. Binnen kurzer Zeit hatten seine geübten Augen bereits einen Schiffsanker und einen Außenbordmotor entdeckt, die unter diesen viel befahrenen Gewässern lagen. Jedes Mal, wenn auf dem Monitor ein Objekt auftauchte, griff Giordino zum Keyboard und drückte auf die Taste mit der Aufschrift MARK, um die Stelle zur späteren Auswertung zu kennzeichnen.
Pitt und Biazon standen neben ihm und bewunderten die knapp eine Meile entfernten tropischen Strände der Insel Panglao. Pitt warf einen Blick auf das Wasser neben dem Schiff, wo er eine Meeresschildkröte und Unmengen toter Fische sah, die kieloben im Ozean trieben.
»Wir sind in der giftigen Zone«, sagte Pitt. »In Kürze müssten wir die ersten Untersuchungsergebnisse bekommen.«
Als das Forschungsschiff weiter in Richtung Westen pflügte, ließ die Zahl der toten Fische allmählich nach, bis schließlich ringsum nur noch klares, blaues Wasser zu sehen war.
»Wir sind eine halbe Meile hinter dem von Dr. Biazon abgesteckten Gebiet«, meldete Stenseth. »Dem Wasser nach zu urteilen, sind wir aus der giftigen Zone raus.«
»Ganz meine Meinung«, erwiderte Pitt. »Wir bleiben hier und warten, was man im Labor gefunden hat.«
Als das Schiff zum Stehen kam und der Sonaraal eingeholt wurde, begaben sich Pitt, Giordino, Stenseth und Biazon ein Deck tiefer in einen mit Teakholz getäfelten Konferenzraum. Biazon betrachtete die Porträts der Unterwasserforscher, die die eine Wand säumten, und erkannte William Beebe, Sylvia Earle und Don Walsh. Als sie Platz genommen hatten, kamen zwei Meeresbiologen in den vorschriftsmäßigen weißen Laborkitteln in den Konferenzraum. Eine kleine, attraktive Frau, deren brünettes Haar zu einem Pferdeschwanz gerafft war, ging zu einem von der Decke hängenden Bildschirm an der Stirnseite des Raumes, während ihr Assistent Befehle in eine computergesteuerte Projektionsanlage eingab.
»Wir haben uns insgesamt vierundvierzig Wasserproben vorgenommen, die wir mittels Molekulartrennung auf vorhandene Giftstoffe untersuchten«, sagte sie mit heller Stimme. Während sie sprach, tauchte am Bildschirm hinter ihr eine ähnliche Grafik auf wie am Monitor des Navigationscomputers. Eine Zickzacklinie, die über vierundvierzig große Punkte parallel zur Küste der Insel Panglao verlief. Jeder Punkt war mit einer Farbe versehen, die meisten allerdings waren, wie Biazon feststellte, leuchtend grün.
»Wir haben den Giftgehalt des Wassers bis auf ein Milliardstel Teil pro Einheit gemessen und sind bei fünfzehn der Proben zu positiven Ergebnissen gelangt«, erklärte die Biologin und deutete auf eine Reihe gelber Punkte. »Wie Sie anhand der Karte ersehen können, nimmt die Konzentration nach Osten hin zu, wobei die
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