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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Vernünftiges gewünscht«, sagte die Schwedin.
    »Gold, Rubine und Diamanten?« Eileen wandte den Kopf zu den beiden.
    Dallmer lachte. »Wir sind hier in Syrien, Ladys. Da bekommen wir eher Löwen, Bären und Tiger.«
    Auch wenn die Annahme über die Fauna des Landes kompletter Unfug war, verstand Eileen, was der Captain meinte. Sie sollten zusehen, dass sie schleunigst ihr Ziel erreichten, und dann von hier verschwanden, ehe ihnen ihr Aufenthalt zum Verhängnis wurde. Eileen nickte mit dem Kinn in Richtung Mauer und setzte sich in Bewegung.
    Sie umrundeten die Mauer bis zum Nordende. Dallmer ging voraus und hockte sich neben die Mauervorsprünge. Er bedeutete Eileen und Inga zu warten, zog aus seiner Jacke ein zusammenklappbares Fernglas mit Nachtsichtvorrichtung hervor und sondierte die Umgebung.
    Eileen sah die Bewegung als Erste, doch es war zu spät, um zu reagieren. Ein Gewehrlauf schälte sich aus den Schatten hinter der Mauer und presste sich in Dallmers Nacken. Gleichzeitig zielte eine Pistolenmündung direkt auf Eileen.
    »Salaam aleikum« , sagte eine Stimme aus der Dunkelheit. Sie war nicht eindeutig zuzuordnen, klang dunkel und rauchig.
    »Wa aleikum salaam« , antwortete Eileen vorsichtig. »Kif halek?« – Was ist los?
    »Ana merida. Ma’a salaama.« – Ich bin krank. Der Segen mit dir.
    Eileen entspannte sich, die Antwort war die, die Henderson ihnen übermittelt hatte. Sie vollendete die Erkennungsformel mit: »Salemtek!« – Gute Besserung.
    Eine Gestalt trat aus dem Mauerschatten hervor. Sie war etwa so groß wie Eileen und trug ähnliche Kleidung. Wie Inga verbarg sie ihren Kopf unter einem dunklen Kopftuch und hatte sich einen Schal bis über die Nase gezogen. Sie bewegte sich wie eine Frau, und ihre dunklen Augen blitzten im Sternenlicht kurz auf.
    »Sie sind Eileen Hannigan?«, fragte sie in klarem, akzentfreiem Englisch, nahm den Lauf der Uzi von Dallmers Nacken und schulterte die Waffe. Die Pistole verschwand unter ihrem Poncho.
    Eileen nickte. Sie deutete auf Dallmer und Inga und stellte die beiden kurz vor.
    Ihre Kontaktfrau musterte Inga etwas länger, dann sah sie wieder Eileen an. »Ich bin Meryem Taha.«
    Die Überraschung hätte perfekter nicht sein können. Eileen spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Sie sah die andere Frau ungläubig an und dachte, sie hätte sich verhört. Doch Ingas Aufkeuchen belehrte sie eines Besseren. Die Schwedin war offenbar genauso erstaunt.
    »Sie arbeiten für den Alten Mann?«, fragte sie.
    Meryems Blick wanderte von Eileen zu Inga, dann zurück zu Eileen. »Folgen Sie mir!«
    Sie drehte sich entschlossen um und verschwand in den Schatten der alten Ruine.
    »Wussten Sie, dass Henderson noch einen Hazarder für sich gewinnen konnte?«, fragte Eileen.
    Inga schüttelte den Kopf.
    Dallmer hob die Achseln. »Ich wusste ja nicht mal, was ein Hazarder ist.« Er schnalzte mit der Zunge und deutete in Richtung der Schatten. »Wir sollten ihr folgen, sonst ist sie gleich weg.«
    Eileen bedeutete Inga, in der Nähe zu bleiben, und gab dann Dallmer ein Zeichen. Zu zweit machten sie sich auf, um Meryem Tahas Spuren zu folgen. Diese endeten am Rand der Ruine. Die Frau hatte sich in eine Nische unter einem verwitterten Torbogen gekauert. Eileen hockte sich neben sie.
    »Wie hat der Admiral Sie gefunden?«
    »Ist das wirklich wichtig?« Meryem hielt ihren Blick in die Ferne gerichtet. Als Eileen nicht antwortete, sah sie sie an. »Ich hatte eine Menge Angebote, wissen Sie? Als man mir den Speicherchip und das Serum zuspielte, traute ich den Leuten nicht. Dann nahm ein Typ aus England Kontakt zu mir auf und schickte eine seiner Mörderinnen.«
    Eileen runzelte die Stirn. »Mörderinnen?«
    Meryem lachte. »Ja. Ihr Name war Amandine. Sie sollte mich überreden, mich einem Verein namens Gaia’s Dawn anzuschließen, und falls ich ablehnte, mich umbringen.«
    »Was ist …?«
    »Ich war schneller.« Meryem lächelte und zeigte in die Ferne. Wenn Eileen nicht ganz die Orientierung in der Dunkelheit verloren hatte, musste dort Osten sein. Außer den Silhouetten von Gebirgszügen war kaum etwas im Sternenlicht zu erkennen.
    »Wir müssen zu einem Dorf südlich von Ad Draykish«, sagte Meryem. »Liegt etwa dreißig Kilometer von hier. Ist noch Platz in Ihrem Fahrzeug für mich?«
    Eileen legte den Kopf schief. »Sicher. Aber fallen wir mit dem EFV nicht zu sehr auf?«
    »Ich bin mit einem Jeep hier. In meinem Gepäck befinden sich Beschriftungsschablonen und

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