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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Hijack-Device und ihren Blackberry wieder in der Blazertasche verschwinden. Sie umrundete den Schreibtisch und kehrte zu dem Schwingstuhl zurück. Kaum dass sie saß, ging die Tür auf. Eileen drehte langsam den Kopf und sah die beiden Männer in der Fantasieuniform des Wachdienstes, die auch Lessing an der Pforte trug.
    Wischnewski sah sie mit stechendem Blick an.
    »Gibt es Probleme?«, fragte Eileen, obwohl sie wusste, dass ihre Tarnung aufgeflogen war.
    Wischnewski blieb mit vor der Brust gefalteten Händen in der Nähe der Tür stehen. Er wippte leicht in den Knien. Ein deutliches Zeichen für seine Nervosität. »Wir haben in Wiesbaden angerufen, um uns Ihre Identität bestätigen zu lassen.«
    »Ist das Standardprozedur bei Ihnen, dass Sie Dienstausweisen nicht trauen?« Eileen drehte sich mitsamt dem Schwingstuhl so um, dass sie in Richtung der Wachleute und Wischnewski blicken konnte.
    »Ihr Anliegen erschien uns ungewöhnlich genug«, sagte Wischnewski.
    Ja, weil du etwas zu verbergen hast und für G-Dawn arbeitest.
    »Für wen arbeiten Sie?«, fragte Wischnewski.
    Eileen hob eine Braue. Die Frage implizierte, dass er nicht die Polizei angerufen hatte, um eine Hochstaplerin verhaften zu lassen. Er wollte sie selbst verhören und vermutlich erst danach entscheiden, wie er mit ihr verfuhr. Eileen schätzte ihre Chancen ein. Die beiden Wachleute waren nicht bewaffnet. Sie selbst trug eine Pistole im Hüftholster.
    »Laut interner Kommunikation wurde weiteres Wachpersonal zu Wischnewskis Büro beordert«, sagte Mrs Stylez’ leise Stimme in Eileens Ohr. »Ich habe den Polizeifunk abgehört. Bisher wurden keine Streifenwagen zu Dr. Meissner geschickt.«
    Hab ich mir gedacht. Eileen rückte sich in dem Stuhl zurecht. Sie stellte beide Füße so auf den Boden, dass sie rasch hochspringen konnte.
    »Ich frage normalerweise nicht zweimal«, sagte Wischnewski, doch in seiner Stimme lag ein nervöser Unterton, der davon zeugte, dass er noch nie jemanden verhört hatte. Seine Methodik entsprang allerhöchstens unausgegorenem Fernsehwissen. »Also, für wen arbeiten Sie?«
    Wischnewski machte einen Schritt vor. Die beiden Wachen standen immer noch an der Tür. Sie würden nicht das Geringste ausrichten können.
    Eileen federte vom Boden ab. Sie flog an Wischnewski vorbei, versetzte ihm einen Stoß mit dem Knie in den Magen und schubste ihn gegen den Schreibtisch. Ehe die Wachen reagieren konnten, war sie bereits bei ihnen. Den ersten setzte Eileen mit einem Tritt in die Genitalien außer Gefecht und schlug mit dem Ellbogen in sein Gesicht. Während er zu Boden ging, schwang Eileen herum, zog die Waffe und rammte die Mündung gegen den Brustkorb des zweiten Wachmanns. Er fluchte vor Schmerz und taumelte rückwärts. Eileen setzte nach und hieb den Pistolengriff gegen das Kinn des Mannes. Sein Kopf flog herum, er torkelte gegen die Wand und sackte benommen daran herunter.
    Wischnewski lag über dem Schreibtisch und griff nach dem Telefon, doch Eileen war bereits bei ihm, schleuderte den Apparat aus seiner Reichweite und drückte ihm die Waffenmündung ins Genick.
    »Jetzt bin ich an der Reihe, Herr Wischnewski.« Zur Unterstreichung zog sie den Schlitten der Pistole zurück und lud die erste Patrone in die Kammer. Bei dem metallischen Schnappen zuckte Wischnewski zusammen.
    »Bitte … ich weiß doch nichts!«
    »Halten Sie den Mund!« Eileen drückte fester zu. Wischnewskis Gesicht lag auf der Seite gegen die Schreibtischplatte gepresst. Seine Brille war ihm auf der Nase verrutscht, ein Bügel verbogen. Eileen sah sich kurz zu den Wächtern um und vergewisserte sich, dass die beiden noch außer Gefecht waren.
    »Ich weiß von Ihrer Verbindung zu G-Dawn«, sagte sie an Wischnewski gewandt. »Aber es gibt einige Karteileichen, die zu SOCOM führen.«
    » SOCOM ? Habe ich nie gehört.«
    »Amerikanische Streitkräfte. Na, klingelt’s?«
    »Das … das war vor meiner Zeit als Sicherheitschef«, sagte Wischnewski. »Ich bin erst seit drei Jahren bei Dr. Meissner beschäftigt.«
    Eileen schnalzte mit der Zunge. »Aber Sie haben sich sicherlich eingehend mit der Firmenhistorie beschäftigt, nachdem Sie den Posten angenommen haben. Also, SOCOM .«
    Wischnewski versuchte, beschwichtigend seine Hände zu heben, stellte jedoch fest, dass er dadurch nur noch fester an den Tisch gedrückt wurde.
    »Warten Sie, warten Sie … es gab einen Auftrag vom amerikanischen Militär über Autoinjektoren. Wir haben die Geräte nicht selbst

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