Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
Gaia’s Dawn , die sich eine Weltverbesserung mithilfe radikaler Mittel zum Ziel gesetzt hatte. G-Dawn, unter Leitung von Lord James Edward of Narwick, war der Gegenpol zum Verbund der Generäle, einer Organisation von Klonen, die ziemlich jede Regierung und jedes ausführende Organ auf der Welt unterwandert hatte und kontrollierte. Mrs Stylez und ihre geklonten Schwestern gehörten als Assistentinnen dazu. Doch der General, für den Gwendolyn Stylez gearbeitet hatte, hatte die Organisation kompromittiert und arbeitete gegen sie. Dafür musste er mit seinem Leben bezahlen. Seither arbeitete Gwen mit Eileen zusammen, ständig auf der Flucht vor den Generälen oder G-Dawn. Bisher war es ihr Glück, dass beide Organisationen glaubten, Eileen und Gwen wären bei dem Massaker auf Devon Island in Kanada gestorben. Über kurz oder lang würden sie ihre Tarnung jedoch nicht aufrechterhalten können. Irgendwann fiel irgendwem auf, dass jemand zu viele Fragen stellte. So wie jetzt beispielsweise.
»Aber warum?«, fragte Wischnewski.
»Details darf ich Ihnen nicht nennen«, sagte Eileen. »Aber es gibt Hinweise von Interpol, dass Futurestorm für illegale Transaktionen herhält.«
»Sie meinen Geldwäsche.«
»Wenn Sie es so ausdrücken wollen, ja.«
Wischnewski faltete die Hände vor dem Tisch ineinander. »Ich verstehe nicht, was wir damit zu tun haben sollen.«
Eileen lächelte. »Wir wollen nur ausschließen, dass Sie an diesen Transaktionen beteiligt sind, Herr Wischnewski. Unsere Akteneinsicht dient Ihrem Schutz. Wenn Sie nichts zu verbergen haben, werden wir Sie nicht weiter behelligen.«
Na komm schon, wie lange soll das noch hier dauern?
Der Sicherheitsbeauftragte wiegte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob …«
»Sie können.« Eileen nickte in Richtung des Gerichtsbeschlusses. »Andernfalls wäre ich gezwungen, mit meinen Kollegen und einer Horde Wirtschaftsprüfer zurückzukehren, wenn das eher im Interesse Ihrer Geschäftsführung liegt.«
Ein Seufzen kam aus Wischnewskis Mund. Seine Hände lösten sich voneinander. »Nun … es wird einen Moment dauern.« Er erhob sich. »Ich muss dazu die Buchhaltung informieren.«
»Gut, ich warte«, sagte Eileen mit einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.
Wischnewskis Mundwinkel zuckten, dann nickte er. Er zeigte auf die Sitzgruppe. »Wenn Sie wollen, können Sie dort warten. Ich habe keine eigene Sekretärin, aber ich lasse Ihnen gerne etwas zu trinken bringen.«
Eileen schüttelte den Kopf. »Das geht schon in Ordnung.« Sie zog ihren Blackberry aus der Blazertasche und tat so, als hätte sie nichts Besseres zu tun, als ihre E-Mails abzurufen.
»Ich beeile mich«, versprach Wischnewski.
Besser nicht , dachte Eileen. Sie wartete, bis die Tür hinter dem Sicherheitsbeauftragten ins Schloss gefallen war, und sprang vom Besucherstuhl auf.
»Ich bin drin.«
»Das wurde auch Zeit«, erklang Gwendolyn Stylez aus dem MikroOhrhörer.
Sie umrundete den Schreibtisch, blickte kurz hoch zur Tür und öffnete den Laptop. Das Gerät war an, zeigte jedoch einen Bildschirmschoner, der mit Passwort geschützt war. Sie sagte es Mrs Stylez.
»Damit hab ich gerechnet. Und für eine Suche und Rätselspiele haben wir keine Zeit. Hast du das Hijack-Interface dabei?«
»Wie war das? Geh nie ohne, oder?« Eileen lächelte und zog einen kleinen Kasten aus der Blazertasche, nicht größer als eine externe 1,8-Zoll-Festplatte. Sie legte den Hijack auf den Tisch, daneben den Blackberry. Beide Geräte waren über eine Bluetooth-Schnittstelle miteinander verbunden. Der Hijack enthielt eine Netzwerkbuchse. Eileen zog das Patchkabel aus Wischnewskis Laptop und stöpselte es in den handlichen Apparat.
»Wir brauchen nicht seinen Rechner, sondern Zugang zum Netzwerk«, sagte Mrs Stylez.
Auf dem Display des Blackberrys poppte ein Fenster auf, das einen Zugang erforderte. Die Eingabefelder füllten sich wie von Geisterhand, ohne dass Eileen das Gerät berührte. Dann war sie drin.
»Ich frage lieber nicht danach, wie das funktioniert.«
»Der Programmcode wurde für die NSA geschrieben.«
»Von dir?«
Ein Schnalzen erklang aus dem Ohrhörer. »Nein, von einer anderen Stylez. Okay, ich sehe jetzt den Terminalzugang. Du kannst dich zurücklehnen, Schätzchen, den Rest mache ich von hier aus.«
»Beeil dich. Ich hab ein mieses Gefühl.« Eileen strich sich eine braune Haarsträhne hinters Ohr. Seit ihrem letzten Abenteuer mit Gwen vor knapp drei Wochen hatte sie die Haare wachsen
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