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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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aus dem Gang schießen zu sehen. Doch da kam nichts. Das Summen wurde nicht lauter. Aber ein unterschwelliges Hämmern gesellte sich dazu, wie anlaufende Turbinen.
    »Entschuldigen Sie die Geräuschkulisse«, sagte Professor Hardy. »Die Antaradim haben eine Technologie entwickelt, die auf Schwingungen und Tönen basiert. Sie benutzten eine Art modulare Frequenzwandler, auf denen all ihre Geräte basierten. Interessanterweise bezogen sie ihre Energie direkt aus den elektromagnetischen Schwingungen, die wir als kosmische Hintergrundstrahlung kennen. Sie wandelten die Mikrowellen in hörbare Wellen um und benutzen sie als Basistechnologie. Völlig losgelöst von thermischer oder elektrischer Energie. Das war genial.«
    Eileen verstand nicht einmal ansatzweise, was er damit meinte. Aber sie war auch keine Ingenieurin. Das, was bei ihr Eindruck schindete, war die Tatsache, dass die Antaradim offensichtlich keine Elektrizität benötigten, um ihre Geräte und Apparate mit Energie zu speisen. Damit dürfte ihre Technologie weitgehend inkompatibel mit allen heute bekannten sein.
    »Das war’s.« Hardys Augen leuchteten. Er löste die Hand von der Membran und wandte sich von der Konsole ab.
    Eileen runzelte die Stirn und sah sich um. In der Halle hatte sich nichts verändert. Was meinte Hardy? Als sie genauer hinsah, erkannte sie es. Der Torbogen, durch den sie gekommen waren, befand sich nicht mehr in der Ausgangsposition in Eileens Rücken, sondern vielleicht zwei oder drei Meter versetzt.
    »Wir sind nicht mehr in demselben Raum«, sagte Meryem leise an ihrer Seite.
    Eileen fröstelte. Hardy hatte sie woanders hintransportiert, ohne dass sie es gemerkt hatten.
    London, 12:26 Uhr GMT
     
    Bereits zum dritten Mal unterdrückte Jae Narwick den Impuls, die Kontrolle in Syrien an sich zu reißen. Es war immens wichtig, dass er den richtigen Zeitpunkt abpasste. Allerdings fragte er sich, wie weit er gehen konnte und wie lange er warten wollte. Bis dieser Professor endlich die Datenbank zeigte? Bis dahin konnte es zu spät sein. Der General war den Leuten auf den Fersen, und es dauerte sicher nicht mehr lange, bis er aufgeholt hatte.
    Er beschloss dennoch, noch etwas zu warten.
    Aber nicht mehr lange.
    Syrien, 14:26 Uhr
     
    Professor John Hardy durchquerte die Halle und blieb neben dem neuen Rundbogen stehen. Er berührte das Membranfeld neben dem Durchgang und rief damit eine Darstellung der Anlage auf, ähnlich der Projektion der Navigationskarte in den Luftstämmen. Eine sanfte, androgyne Stimme erklang von überall und nirgendwo. Jeder der Anwesenden nahm sie so wahr, als stünde der Urheber der Stimme direkt neben ihm.
    Eileen sah Dallmer und Inga sich verwirrt umschauen und versuchen, versteckte Lautsprecher ausfindig zu machen. Nur Meryem Taha ließ ihren Blick auf Hardy gerichtet. Sie war kampfbereit. Nur für den Fall.
    »Ich fürchte, Ihre Freunde machen inzwischen schnellere Fortschritte«, sagte Hardy und deutete auf die Darstellung. Sein Finger wanderte über eine schematische Grafik, die anscheinend einen Komplex symbolisierte. Automatisch zoomte die Grafik heran und verwandelte sich in ein dreidimensionales Abbild des Bahnhofs unter dem Mittelmeer. Drei Gestalten waren zu sehen. Sie stiegen aus einem angelegten Luftstamm und bewegten sich in geduckter Haltung über die Plattform auf den Eingang zu. Eine erneute Berührung der Membran zeigte ihre Gesichter. Der General. Callahan. Captain Gainsworth.
    »Sie sind nur zu dritt, wie vermutet«, sagte Meryem. »Wir hätten sie erledigen sollen.«
    »Da ist noch mehr.« Der Professor wischte und tippte über das Membranfeld. Ein dumpfes Klingeln kam als Antwort. Dann verschwand das Bild der Bahnhofsplattform und machte einer Unterwasseransicht Platz. Eileen sah die Spitze eines Berges, der von Korallen und Algenstämmen umlagert wurde. Vereinzelt Fischschwärme. Dann die Tauchboote. Es waren vier. Kleine, zylinderförmige Körper, die sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit in die Tiefe bewegten. Sie sahen aus wie Einmannjets ohne Flügel, besaßen statt Staustrahltriebwerken einen Turbinenantrieb und eine Rudersteuerung. Ihre Kanzelfenster waren verdunkelt, doch Eileen konnte sich denken, zu welcher Fraktion diese Boote gehörten, als sie die an den Rümpfen aufgemalten Erdsymbole erkannte. G-Dawn.
    Meryem schulterte ihr Gewehr. »Ich halte den General und Callahan auf.« Sie ging.
    »Moment, warten Sie!« Eileen sah von den Tauchbooten zu der Libanesin, die bereits

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