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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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denn ich wusste, dass es nur eine Möglichkeit gibt, die Hazarder zu aktivieren.«
    »Und die wäre?« Eileen legte eine Hand auf die Mündung von Meryems AN-94 und drückte den Lauf hinunter.
    Hardy grinste breit und sah Eileen an. »Sie sollten das schon herausgefunden haben, oder nicht? Sie und Meryem sind die Einzigen, die den Zugang zum unterirdischen Bahnhof sehen konnten. Sie sind die Einzigen, die die Geräte der Antaradim bedienen können. Und vielleicht haben Sie die eine oder andere ungewöhnliche Beobachtung an sich selbst gemacht. Wie zum Beispiel eine veränderte Wahrnehmung.«
    Eileen dachte an den Angriff im Palmenhain und den ungewöhnlich verlangsamten Zeitablauf, während sie selbst sich in normaler Geschwindigkeit weiterbewegt hatte. Das war … Misty Hazard?
    »Woher wissen Sie das alles, Professor?«, fragte Inga mit einem Mal. »Ich dachte, Sie wären Archäologe.«
    Hardy wandte sich zu der Schwedin um und musterte sie kurz. Dann schnalzte er mit der Zunge und ging an ihr vorbei in die Halle.
    »Im Gegenteil. Ich bin für das hier mitverantwortlich.« Hardy sah zurück. Sein Blick heftete sich an Eileen. »Ich habe die Hazarder geschaffen.«
    14:23 Uhr
     
    Das flaue Gefühl in Eileens Magen wollte nicht verschwinden. Ihre Beine fühlten sich wie Pudding an, während sie dem Professor und den anderen quer durch die Halle zu einer Art Mittelkonsole folgte. Seine Eröffnung hatte nicht nur ihr zugesetzt. Meryem schien genauso angeschlagen zu sein wie sie, denn ganz gleich, was sie beide hier zu finden erwartet hatten – das sicherlich nicht.
    Sie waren wortwörtlich ihrem Schöpfer begegnet!
    Noch war Hardy nicht näher darauf eingegangen. Er wollte es ihnen an einem anderen und sichereren Ort erklären.
    »Gwen«, fragte Eileen, »hast du das alles mitgehört?«
    Es knackte leise im Ohr.
    »Jedes Wort.«
    »Und …« Eileen stockte. Sie vertraute Gwen, doch sie musste die Frage stellen. »Du hast von alldem nichts gewusst?«
    Ein Seufzen war zu hören. »Ich schwöre es dir. Mein General sagte immer, die Stylez der anderen Generäle würden nicht die ganze Wahrheit kennen. Er selbst hat mit mir alles geteilt, was er wusste, allerdings gestand er selbst ein, dass er schon vor einigen Jahren vermutete, dass sie ihm nicht alles berichteten. Er hat nicht gewusst, was Misty Hazard war. Und offenbar wissen es die Generäle selbst nicht. Hardy hat ihnen einen Floh ins Ohr gesetzt und ihnen eine Geschichte gestrickt, die sie hören wollten.«
    »Shift-P. Ja, klar.« Eileen fuhr sich durch die Haare und schüttelte den Kopf. »Alles nur ein Märchen.«
    »Finde heraus, worin diese Möglichkeiten der Hazarder bestehen. Hardy ist gerade in Auskunftsfreude, das solltest du ausnutzen.«
    Eileen lachte leise. »Oh, ich bin sicher, er wird uns alles erzählen, denn für ihn sind wir seine Kreationen. Wie sieht es oben aus?«
    »Das ist merkwürdig.« Gwen schmatzte. »Dass du gerade jetzt danach fragst. Es scheint, als käme neue Bewegung in die Sache. Die syrischen Boote haben abgedreht, nur die Luftraumüberwachung ist noch präsent. Ich höre ihre Nachrichtenkanäle ab. Offenbar hat irgendwer den Rückzug befohlen, aber die Kommandeure der Einheiten lassen sich dies alles noch bestätigen.«
    »Die Generäle«, sagte Eileen. »Niemand sonst könnte das veranlassen. Auch wenn ihr Bruder eigenmächtig handelt, wollen sie doch die Datenbank in die Hände bekommen. Die syrische Armee wäre bei dem Unterfangen nur hinderlich.«
    Der Professor erreichte die Mittelkonsole der Halle und drehte sich um. Er wartete, bis die anderen zu ihm aufgeschlossen hatten, und bedeutete ihnen, sich rund um die säulenartige Apparatur zu platzieren und an den Griffen, die im mittleren Bereich eingearbeitet waren, festzuhalten. Die Konsole reichte Eileen bis zur Brust. Außer dem Membranfeld, das sie schon von den Luftstämmen kannte, gab es keine weitere Eingabeperipherie. Keine Tasten, Knöpfe oder Hebel. Keinen Bildschirm, keine sichtbaren Lesegeräte.
    »Wie alt ist das hier?«, fragte Inga.
    Der Professor schielte über seine Brille, während er eine Hand nach der Membran ausstreckte. »Das weiß niemand genau.«
    Er berührte das Feld. Ein Geräusch ertönte aus den Tiefen der Anlage. Im ersten Moment klang es, als wäre ein gewaltiger Dieselmotor angeworfen worden, der nun warm lief, doch dann änderte sich der Ton und schwoll zu einem Summen an. Eileen sah sich um, als erwarte sie, jeden Moment einen Heuschreckenschwarm

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