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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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vorbei und fand auf Anhieb die große Reisetasche mit Magnetverschluss, die sie als Diplomatengepäck aufgegeben hatte. Sie hockte sich vor dem Packstück hin, gab die Zahlenkombination des Schlosses auf dem kleinen Touchscreen ein und entriegelte den Verschluss. Die Waffen und Instrumente waren in Decken und Handtücher eingeschlagen, damit sie während der Verladung und des Fluges nicht gegeneinanderstießen. Mrs Stylez wühlte in der Tasche herum und fand zwei Wurfmesser mit Knöchelhalfter, die sie in einen Stoffbeutel steckte. Neben den Maschinenpistolen, Halbautomatiken und Patronen erwischte sie auch einen der zylindrischen Körper mit Sicherheitssplint. Im schwachen Licht des Frachtraums war die Aufschrift fast nicht zu entziffern, doch als sie die Bezeichnung DM-15 las, wusste sie, dass es sich um eine bei der deutschen Bundeswehr im Einsatz befindliche Rauchgranate handelte. Sie schob sie ebenfalls in den Stoffbeutel. Schließlich fand sie auch die beiden Pistolenarmbrüste in zwei Schatullen. Die Bügel waren zusammengefaltet. In den Schatullendeckeln waren die Bolzen in Halterungen aufgereiht. Für jede Armbrust zwölf Schuss auf zwei Bügelmagazine verteilt, die über eine Schnellladevorrichtung auf die Sehne transportiert wurden.
    Auch wenn Eileen nichts davon gesagt hatte, steckte Mrs Stylez zusätzlich noch eine SIG Sauer P226 sowie zwei Ersatzmagazine hinter ihren Gürtel, ehe sie den Magnetverschluss der Tasche wieder schloss und die Sicherheitskombination aktivierte.
    Mrs Stylez erhob sich und war im Begriff, zum Frachtaufzug zurückzukehren, als sie hinter sich ein Geräusch wahrnahm. Es hätte das Knarren einer Strebe im Frachtraum sein können, aber genauso gut konnte es von einem Schritt stammen. Sie dachte an die Aussage des Flugbegleiters, dass noch jemand Gepäckeinsicht verlangt hatte. Vielleicht suchte weiter hinten jemand vom Bordpersonal nach dem Handy des Technikers.
    Neugierig geworden drehte Mrs Stylez sich um und ging den Gang weiter in Richtung Heck der Maschine. Die Geräusche kamen aus dem zweiten Frachtbereich, der durch eine Wand von dem Ort, an dem sich Gwen befand, getrennt war. Ein schmaler Durchgang führte in eine Sektion, in der sich Koffer in Boxen stapelten, gesichert durch Gurte und Netze. Von irgendwo dorther kamen die Geräusche. Mrs Stylez schob einen Folientrennvorhang beiseite, schlüpfte in den anderen Gepäckbereich und duckte sich hinter einem Turm aus Koffern und Taschen. Sie schlich sich an den Gepäckstücken entlang, bis sie einen kleinen Zwischengang zum nächsten Abschnitt erreichte.
    Sie blickte kurz um die Ecke und wollte gerade weitergehen, als sie ein Paar Beine auf dem Fußboden entdeckte. Der dazugehörige Körper lag hinter dem Gepäck verborgen. Der anthrazitfarbene Rockansatz ließ Mrs Stylez vermuten, dass es sich um eine Flugbegleiterin handelte.
    »Ach du Scheiße!«, kam es ihr über die Lippen. Sie erschrak über den Klang der eigenen Stimme im Frachtraum und hoffte, dass das Brummen der Jettriebwerke ihre Stimme übertönte.
    Doch die Geräusche, die sie die ganze Zeit über wahrgenommen hatte, verstummten im selben Augenblick. Wer immer da noch herumwerkelte und die Flugbegleiterin außer Gefecht gesetzt hatte, hatte Gwen gehört.
    Mist, Mist, Mist!
    Sie huschte zum nächsten Gepäckabschnitt hinüber und verbarg sich hinter den Koffern. Was sollte sie tun? Das Beste war, zu Eileen zurückzukehren und ihr von ihrem Fund zu berichten, doch sie wusste ja noch gar nicht, was geschehen war. Vielleicht war die Flugbegleiterin hier unten bewusstlos geworden, als sie das Gepäck des Technikers durchsuchte.
    Mrs Stylez überraschte sich selbst, als sie gegen ihren bewussten Willen langsam weiterging, bis sie die Beine der Flugbegleiterin erreichte. Sie lugte kurz um die Ecke und erfasste die Situation. Die Augen der jungen Frau waren weit aufgerissen, der Mund im Todesschrei krampfhaft verzerrt und von der einsetzenden Leichenstarre in eine mahnmalhafte Skulptur verwandelt worden. Das rote Halstuch wies eine intensivere Farbe auf als die Tücher der Stewardessen, denen Gwen oben bei den Sitzreihen begegnet war. Das rührte von der Unmenge Blut her, die aus der klaffenden Halswunde stammte. Jemand hatte der Flugbegleiterin den Hals durchgeschnitten.
    So viel zu deiner Vermutung, sie könne ohnmächtig geworden sein.
    Gwen zog den Kopf zurück und beschloss, sofort zu Eileen zurückzukehren, doch als sie sich halb aufrichtete, stolperte sie gegen

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