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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Dann zog sie den Riegel zurück und schob die Falttür einen Spaltbreit auf. Valois war verschwunden. Der Kombüsenlift war in Bewegung.
    Verflucht!
    Sie riss die Tür zurück und eilte auf die Lifttür zu. Als sie die Hand nach dem Rufknopf ausstreckte, hörte sie hinter sich einen schnellen Schritt, gefolgt von dem metallischen Klicken eines gespannten Schlagbolzens. Gleich darauf spürte Eileen kaltes Metall in ihrem Nacken.
    »Merde! Vous êtes très intelligent« , sagte Valois hinter ihr.
    Eileen hob langsam beide Hände. »Ich fasse das mal als Kompliment auf, auch wenn mein Französisch etwas eingerostet ist, Valois.«
    »Wie haben Sie mich erkannt?« Er machte sich keine Mühe mehr, seinen französischen Akzent zu verbergen. »Die Waffe weg!«
    Mit einem Poltern kam die USP auf dem Filzfußboden auf.
    In der gleichen Sekunde handelte Eileen. Sie duckte sich, streckte ein Bein nach hinten aus, um Valois mit einem Feger zu Fall zu bringen, doch der Mann war so schnell wie sie und sprang über ihren Fuß hinweg. Er schlug mit einer Hand nach ihr, Eileen rollte über den Boden, griff nach ihrer Waffe und kam wieder auf die Beine.
    Die beiden standen sich auf Armeslänge gegenüber. Jeder starrte in die Mündung der Waffe des anderen. Beide den Finger am Abzug. Sie würden beide sterben, wenn einer es wagte, die Waffe abzufeuern.
    »Quel dommage!« , sagte Valois, bewegte den Arm um einen Deut und schoss.
    Die Kugel sirrte haarscharf an Eileen vorbei durch ihre Haare und verschwand hinter ihr in der Aussichtsluke des Notausstiegs. Die Scheibe barst. Im selben Moment wurde die Tür samt Angeln aus dem Rumpf der Boeing 747 gerissen. Das Flugzeug machte einen Satz und sackte dann ab.
    Eileen spürte sich von einem gewaltigen Sog gepackt und fortgerissen. Sie verlor die Pistole, ruderte mit den Armen und bekam irgendetwas zu fassen, an dem sie sich festhalten konnte. Valois hatte mehr Glück. Er hatte im Augenblick des Schusses seine Waffe fallen gelassen und war hinter die Wand des anderen Kabinenganges gehechtet. Er konnte noch nicht weit gekommen sein und hing dort irgendwo fest. Nur half das Eileen nicht weiter. Der Druckabfall machte sie zu einem Spielball mörderischer Gewalten. Sich festzuhalten und nicht aus der Maschine reißen zu lassen, war dabei noch das geringste Problem. Der plötzliche Druckabfall ließ die Luft kondensieren und ein feiner Nebel stieg in dem Küchengang auf.
    Eileen spürte, wie ihre Lungen nach Luft schrien. Sie hatte den Atem angehalten, als die Tür aus dem Flugzeug gerissen wurde. Sie brauchte dringend Sauerstoff.
    Das Tosen der ausgestoßenen Luft glich der Geräuschkulisse eines heulenden Blizzards und unterdrückte alle anderen Geräusche, die zweifelsohne von der im Flugzeug ausbrechenden Panik herrührten. Eileen biss die Zähne zusammen und legte den Kopf in den Nacken. Sie registrierte, dass sie an einer Haltestange hing, an der normalerweise der Servierwagen befestigt wurde. Über den Sitzen der Flugbegleiter waren vier Atemmasken heruntergefallen. Sie musste sie dringend erreichen, sonst war es aus.
    23:30 Uhr
     
    Das Flugzeug sackte durch und kippte zur Seite. Mrs Stylez hielt sich krampfhaft an dem Gepäcknetz fest, um nicht quer durch den Frachtraum geschleudert zu werden. Die Tasche mit den Waffen rutschte ihr von der Schulter. Sie bekam sie mit einer Hand zu fassen, ehe sie irgendwo zwischen all dem Gepäck verloren gehen konnte.
    Der Typ fluchte. Ein Poltern war zu hören. Offenbar hatte ihn das plötzliche Abkippen der 747 ebenso überrascht wie Mrs Stylez, nur dass er sich nicht rechtzeitig irgendwo festhalten konnte. Dem Fluch folgte ein Schrei, dann noch ein Fluch.
    Mrs Stylez hörte, wie die Triebwerke der Maschine unter Belastung aufheulten. Das Flugzeug hing jetzt in einem 45-Grad-Winkel der Längsachse in der Luft und nach vorn geneigt. Mrs Stylez wurde von den Beschleunigungskräften gegen die Gepäckstücke gedrückt. Sie brauchte sich nicht mehr festzuhalten, schnappte sich die Tasche und griff hinein. Gwen zog eine der beiden Pistolenarmbrüste hervor, ließ die Bügel aufschnappen, spannte die Waffe und löste die Sicherung. Einer von sechs Bolzen lag in der Abschusskammer. Sie wartete, während sie sich fragte, was oben geschehen sein mochte. Der plötzlich auftretende freie Fall der Maschine konnte nur von einem Druckabfall herrühren. Offenbar hatte Eileen bereits ohne sie mit der Party begonnen. Typisch!
    Das Heulen der Triebwerke ließ nach. Nur

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