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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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habe gehört, dass Zivilisten erschossen wurden, aber ehrlich gesagt glaube ich die Sache mit dem Biowaffenunfall nicht ganz. Sie haben uns nicht einmal Schutzanzüge gegeben oder uns befohlen, unsere Masken aufzusetzen.«
    Schlaues Kerlchen , dachte Dallmer, der die Version schon vorhin dem Gespräch zwischen Morris und dem toten Sergeant entnommen hatte.
    »Wer ist Bataillonskommandant?«, fragte er.
    »Lieutenant Colonel Carl McLaren, 4. Infanteriebrigade, 3. Bataillon, Fort Riley, Sir«, antwortete Morris sofort. Sein Blick wanderte von Dallmer zu Snake. »Aber der ist natürlich nicht hier. Er hat seinen Stellvertreter geschickt, Major Christian Czerney.«
    Dallmer nickte und öffnete die Brusttasche seiner Kampfmontur, um eine Karte der Gegend hervorzuholen. Er faltete sie auf und warf sie auf den Tisch. »Wo finde ich den Major?«
    Auch wenn Morris nichts über den Einsatz wusste, die Lage des Führungsbunkers wurde jedem Soldaten einer Einheit bekannt gegeben, um im Notfall, falls er sich von seiner Gruppe versprengt bewegen musste, jederzeit in der Lage zu sein, dem Oberbefehlshaber einer Operation Bericht zu erstatten.
    Morris senkte die Hände und beugte sich über die Karte. Dann tippte er auf einen Punkt auf dem Stadtplan McCunes: sechste Straße, Ecke Main. Dort war ein Postamt eingezeichnet.
    »Das ist das, was sie uns gesagt haben. Aber der General soll in der Elemantary School sein Lager aufgeschlagen haben.«
    »Welcher General?«
    Morris zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, Sir, ich hörte nur, dass der Major einem General Bericht erstattet. Ich hab ihn nie gesehen. Es fiel auch kein Name.«
    Dallmer schürzte die Lippen. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie Snake sich von hinten an den Private anschlich. Morris blickte Dallmer an und bemerkte die Scharfschützin nicht.
    Der Captain nickte knapp und gab damit Snake das Zeichen. Sie setzte einen Injektor an den Hals des Soldaten und verpasste ihm eine Dröhnung, die ihn mindestens drei Stunden außer Gefecht setzte.
    Snake ließ den Injektor in ihrem Feldanzug verschwinden. »Und was jetzt?«
    »Wenn wir noch im aktiven Dienst der Marines wären, würde ich jetzt Semper fi [i] sagen und in die Schlacht ziehen.«
    »Wir befinden uns noch im aktiven Dienst, Cap«, sagte Snake. »Für unser Land. Die ganze Nation ist vom Feind unterwandert und wir sind die Einzigen, die zwischen dem Volk und einer von fremden Mächten kontrollierten Regierung stehen. Semper fi , Captain!«
    Dallmer schnalzte mit der Zunge, schulterte die MP5 und salutierte. »Sie haben vollkommen recht, Corporal. Los, lass uns diesen Laden hochnehmen.«
    20:55 Uhr
     
    Die McCune Elementary School war in eine Festung verwandelt worden: Stacheldrahtzaun; Mauern aus Sandsäcken; MG-Nester; Wachtposten an allen Zugängen; Patrouillen durchstreiften die Außenbezirke; der Haupteingang wurde von zwei Fertigwachhäusern und zwei Schranken versperrt; Soldaten waren dabei, neben der regulären Beleuchtung mobile Scheinwerfer aufzustellen und zu verkabeln; selbst auf den Dächern befanden sich Wachen und Scharfschützen mit Nachtsichtgeräten.
    Major Christian Czerney seufzte, als er vom Postamt quer über die 5th Street und von dort direkt über den Rasen Richtung Brunett Drive marschierte. Schon von Weitem konnte er die Anstrengungen der Soldaten erkennen, die Schule in einen kasernenartigen Komplex zu verwandeln. Als er am Tor ankam, salutierte er den Wächtern zu. Sie erkannten ihn und ließen ihn passieren. Doch an der inneren Schranke musste er sich zusätzlich ausweisen, obwohl der junge Sergeant ihn schon ein Dutzend Mal gesehen hatte.
    Hinter dem Hindernis erwartete ihn seine Adjutantin Lieutenant Jennifer Cole. Czerney erwiderte ihre Ehrenbezeigung und ließ sie bequem stehen.
    »Was gibt es Neues, Lieutenant?«
    »Möchten Sie einen Vorabbericht, Sir? Der General hat mir aufgetragen, ihm unseren aktuellen Status mitzuteilen.«
    Czerney nickte in Richtung des Schuleingangs. »Dann sollten wir den General nicht warten lassen. Kommen Sie, Jen.«
    Sie gingen über den Schulhof und mussten sich beide vor dem Eingang ins Gebäude erneut ausweisen. Während der Second Lieutenant ihre Papiere prüfte, blickte sich Czerney um. Er sog tief die Luft ein. Wie feindliche Invasoren waren sie über dieses kleine Nest hergefallen. Czerney wusste nicht einmal warum. War es richtig, den Befehlen Folge zu leisten? Hätte er sie hinterfragen müssen oder sich an höherer Dienststelle vergewissern

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