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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Gebäude ging. Dallmer winkte Snake heran.
    Sie überquerten die Straße und postierten sich hinter einem abgestellten Traktor mit Hänger auf der gegenüberliegenden Fahrbahn. Dallmer blickte durch das Fernglas mit Restlichtverstärker.
    »Eine Kirche«, sagte er.
    »Sieht aus wie ein Wohnhaus«, bemerkte Snake.
    »Eine kleine Kirche, die Church of Christ laut Schild. Vor dem Eingang stehen zwei Wachen. Auf der linken Seite kann ich Licht in einem Fenster sehen, wir müssten die Position wechseln.«
    »Meinst du wirklich, das hilft uns weiter?« Snake nahm das Fernglas von Dallmer entgegen und spähte hindurch. »Vielleicht sollten wir die Wachen erledigen, das Gebäude stürmen und uns den Major schnappen.«
    »Und damit einen Alarm auslösen, bei dem uns das ganze Bataillon auf den Fersen sitzt.« Dallmer schüttelte den Kopf. »Wir haben eine Aufklärungsmission. Lass uns die Position wechseln, vielleicht haben wir Glück und können irgendetwas erkennen.«
    Sie pirschten sich am Straßenrand entlang und nutzten die Schatten sowie herrenlose Fahrzeuge als Deckung. Rechts von ihnen befand sich freies Feld, auf der anderen Seite der Straße hauptsächlich Rasenflächen bis zu der Einfahrt des Gebäudes, das als Kirche ausgewiesen war.
    Snake sah erneut durch das Fernglas und nickte. »Da sind Zivilisten«, sagte sie. »Anscheinend werden die Bewohner McCunes dort gefangen gehalten.«
    »Bei unserer Ausrüstung war doch ein Richtmikro. Hast du das eingesteckt?«
    Snake zwinkerte ihm zu. »Bei einer Aufklärungsmission? Aber sicher doch, mein Herz.«
    »Nenn mich nicht so.«
    »Wie denn? Du bestehst doch jetzt hoffentlich nicht auf einem ›Sir‹ nach unserer gemeinsamen Nacht, oder?«
    Dallmer seufzte und hockte sich neben Snake. Während sie aus ihren Taschen die Geräte holte und zusammensteckte, beobachtete er das Gebäude, besonders die beiden Wachposten vor dem Eingang, die in ihrer Wachsamkeit jedoch ziemlich nachlässig schienen. Sie unterhielten sich, rauchten und sahen nicht einmal auf.
    »Ich kann nur zwei Leute sehen«, sagte Dallmer, »eine Frau mit grauem Haar und einen Jungen. Wir müssten schon näher heran, um herauszufinden, wie viele Menschen dort eingesperrt sind.«
    Snake schüttelte den Kopf. »Das werden wir mit einem Blick durchs Fenster eh nicht klären können. Lass uns lieber hören, was sie sagen.«
    Die Überwachungsanlage bestand aus einem handlichen Kasten, der als Empfänger diente. Dazu ein Richtmikrofon, zwei Kopfhörer und ein Laser, der die Schwingungen von Fensterscheiben oder auch dünnen Wänden abtastete und über den Empfänger in Worte umwandelte.
    Snake richtete das Gerät aus, stöpselte beide Kopfhörer ein, reichte einen davon Dallmer und zog sich den zweiten auf die Ohren.
    Als sie einschaltete, erklang ein Rauschen, gefolgt von einem Getuschel. Wortfetzen waren herauszuhören. Verhaltenes Geflüster. Und immer wieder die Frage »Warum?« oder »Wann werden sie uns gehen lassen?« bis hin zu einem überzeugten »Die lassen uns niemals gehen! Sie können Zeugen nicht gebrauchen!«
    »So wird das nichts«, sagte Dallmer und deutete auf ein anderes Fenster, das von ihrer vorherigen Position nicht zu sehen war. Von ihrem jetzigen Standort machten sie einen Lichtschimmer aus.
    Snake nickte und schwenkte das Richtmikro mit dem Laser um.
    »… sehr mutig von Ihnen, sich freiwillig zu melden. Haben Sie keine Angst?« Die Stimme klang tief und brummig. Offenbar war das der Major.
    Kurz darauf war eine Frauenstimme zu hören. Melodisch. Aber auch zittrig. »Ich habe genauso viel Angst wie jeder hier. Aber falls Sie mit der Absicht gekommen sind, jemanden zu erschießen … dann sollte es nicht der junge Benny sein.«
    Czerney lachte kurz. »Ich will niemanden erschießen. Ich habe nur ein paar Fragen.«
    »Hoppla, jetzt wird es interessant«, kommentierte Dallmer und drückte die Aufnahmetaste des Speichers an dem Empfänger.
    21:47 Uhr
     
    Major Christian Czerney hockte sich halb auf die Kante des Tisches in dem kleinen Büroraum der Church of Christ und sah die Frau an, die sich bereitwillig vor den Jugendlichen gestellt hatte, den der Major zuerst aus der Menge der Gefangenen für eine Befragung gepickt hatte. Sie hatte dunkelrotes Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden trug. Ihre Kleidung bestand aus einem fliederfarbenen Rollkragenpulli, abgewetzten Bluejeans und Cowboystiefeln. Sie war durchaus schön, doch im Moment total übermüdet. Czerney entgingen weder der

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