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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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den Bauch, beruhigte seinen Atem und lauschte angestrengt.
    Keine Geräusche. Dann robbte er vorwärts, am Rand der Büsche entlang, auf der linken Seite die Straße. Als er das Ende der Buschgruppe erreichte, sah er die Einfahrt zur Farm. Auf seiner Seite wurde sie von Bäumen flankiert. Er konnte den Soldaten ausmachen, doch der war nicht sein Ziel.
    Ein Blick auf die Uhr.
    08:32 …
    Er lag noch in der Zeit.
    Dallmer nutzte die Bäume als Deckung und schlich sich bis zu einem Schuppen heran. Mit dem Rücken gegen die Wand des Gebäudes gepresst atmete er flach und lauschte wieder. Für einen Moment wünschte er sich außer dem Feldstecher ein Nachtsichtgerät zum Aufsetzen herbei, doch die Beleuchtung der Farm und das Licht des Dreiviertelmondes am Himmel reichten aus, um genügend zu sehen. Aufmerksam beobachtete Dallmer die Bäume und untersuchte Ast für Ast, ob er dort eine Bewegung ausmachen konnte. Anscheinend rechnete die Army nicht damit, tatsächlich ausspioniert oder angegriffen zu werden. Von wem auch? Die Wachen auf der Farm waren nur prophylaktisch aufgestellt worden, um etwaige Besucher oder verirrte Touristen von McCune fernzuhalten.
    06:18 …
    Er musste sich sputen. Snake würde nicht warten.
    Leise schlich er an der Gebäuderückwand entlang, bis er vor sich freies Feld hatte. Er ging an der Westseite der Scheune weiter und blieb an dem freien Abschnitt stehen. Die restlichen fünfzehn Meter zum Wohnhaus waren ohne Deckung.
    04:48 …
    Er atmete tief durch.
    * * *
     
    Der Countdown lief weiter. Snake hatte ihren Atem so weit beruhigt, dass sich ihr Brustkorb nicht mehr hob und senkte. Sie sah mit einem Auge durch die Zieloptik des Gewehres und hatte den Mann am Silo im Visier. Ihr Finger lag auf dem Abzug.
    02:20 …
    Sie wollte keine Sekunde länger warten. Wenn der Countdown abgelaufen war, musste das erste Ziel ausgeschaltet sein. Die Waffe war bereits entsichert. Der Typ im Fadenkreuz trat von einem Fuß auf den anderen. Ihm stand die Langeweile ins Gesicht geschrieben. Er streckte sich hin und wieder, kratzte sich am Kinn und zündete sich die zweite Zigarette an, seit Snake ihn beobachtete. Einmal blickte er auf die Uhr, wahrscheinlich, weil er sich fragte, wann er abgelöst würde.
    01:30 …
    Gleich , dachte Snake. Halt nur noch ein bisschen still.
    * * *
     
    An der Rückseite des Wohnhauses gab es einen weiteren Eingang. Captain Dallmer fand ihn unverschlossen vor. Er sah auf den Timer.
    01:00 …
    Vorsichtig zog er die Tür auf und schlüpfte hindurch. Er befand sich in der Küche des Hauses und hörte Geräusche aus einem Nebenraum. Offenbar lief der Fernseher. Dann klangen Stimmen an sein Ohr, die sich von dem blechernen Klang des TVs unterschieden.
    Dallmer ging bis zur offen stehenden Verbindungstür. Er hockte sich hin und umfasste die MP5 mit beiden Händen. Mit geschlossenen Augen versuchte er, die Stimmen auseinanderzuhalten. Mindestens zwei Personen befanden sich im Wohnzimmer.
    00:43 …
    Er atmete zweimal tief durch und bewegte sich dann geduckt durch die kleine Diele, von der die Türen zu einem kleinen Bad und einem Abstellraum abzweigten und die dann in den Wohnraum mündete. Rechts von ihm führte eine geschwungene Treppe ins obere Stockwerk. Dallmer hatte nicht die Zeit zu prüfen, ob sich auch oben Soldaten aufhielten. Er spähte von seiner Position aus zwischen den Treppenstufen hindurch und sah einen Mann am Esstisch sitzen. Das war der, den sie durch das Fenster beobachtet hatten. Der zweite lümmelte sich auf der Couch und zappte durch die Programme eines Flachbildfernsehers.
    00:34 …
    »Ich hab das Warten satt, Sarge«, sagte der Typ auf dem Sofa.
    »Du bist Soldat, Morris. Du hast Befehle zu befolgen.«
    Morris warf die Fernbedienung auf den Tisch und beugte sich vor. Er stützte die Ellbogen auf die Knie.
    »Normalerweise bekommen wir vernünftige Anweisungen, Sarge. Hast du je den Befehl bekommen, Zivilisten abzuknallen? Amerikaner?«
    Der Mann am Tisch blickte von dem, was Dallmer nicht erkennen konnte, hoch und sah den anderen an. »Nein. In unseren Befehlen steht, diese Leute sind kontaminiert. Wir sollen eine Epidemie eindämmen.«
    Dallmer blickte auf die Uhr.
    00:16 …
    Zu allem Unglück sprang der Soldat auf dem Sofa plötzlich auf. Dallmers Finger lag am Abzug.
    »Ach ja? Und warum tragen wir dann keine Schutzkleidung?«
    Der Sergeant schlug auf die Tischplatte. »Woher soll ich das wissen, Morris? Ich arbeite bei der Army, nicht der

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