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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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geräumige Sofa setzten.
    Eileen fixierte Peter Myers. Der Knabe hockte eingeschüchtert zwischen Spears und Quid, hielt den Blick gesenkt auf den Tisch gerichtet und klammerte seine Finger so fest um ein Colaglas, dass die Knöchel weiß hervortraten. Man hatte ihm aus dem Fundus des Safehouse eine Jeans und ein Sweatshirt gegeben. Er schwitzte und zitterte leicht. Dass er Angst hatte, war verständlich.
    »Pete, haben Sie verstanden, warum Sie hier sind?«, fragte Eileen.
    Er schüttelte den Kopf, den Blick noch immer gesenkt.
    »Sehen Sie mich an.«
    Keine Reaktion.
    Eileen schlug auf den Tisch und stieß die nächsten Worte so laut hervor, dass selbst Gwen und Spears zusammenzuckten.
    »Sehen Sie mich an!«
    Myers fuhr hoch, sein Mund stand offen, die Augen vor Entsetzen geweitet. Er begann zu sabbern und wahrscheinlich machte er sich gleich in die Hosen.
    Eileen hob beschwichtigend eine Hand. »Ganz ruhig. Niemand von uns will Ihnen schaden. Im Gegenteil. Unsere Leute«, sie deutete auf Dallmer und Snake, »haben Sie gerettet. Ein durchgeknallter Typ von der Army ist hinter Ihnen her. Wir gehören zu einer Undercover-Spezialeinheit des Marinegeheimdienstes und wollen Ihnen helfen. Okay?«
    Der Junge schniefte. »Was ist mit den Coburns?«
    Eileen sah fragend zu Dallmer.
    »Das sind die Bewohner des Hauses, aus dem wir ihn geholt haben. Er wohnt unter der Woche bei einem Kommilitonen.« Dallmer beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Wir haben sie betäubt, als wir in das Haus eingedrungen sind.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Eileen. »Denen geht es gut. Aber um dich selbst solltest du dir Sorgen machen, wenn du nicht mit uns kooperierst.«
    Die ersten Tränen schossen Myers aus den Augen. »Aber ich weiß doch gar nicht, was Sie von mir wollen.«
    »Nun«, Eileen lehnte sich zurück und nippte an der Coke. »Es muss irgendetwas mit dir und deiner Arbeit an der Uni oder deinem Professor John Hardy zu tun haben. Was könnte von Interesse für die Army sein? Woran habt ihr gearbeitet?«
    »Ich arbeite an gar nichts«, sagte Myers. »Ich … ich studiere Geschichtswissenschaften in Pittsburg. Hardy kenne ich aus McCune, er hat mich zur Miete in seinem Haus wohnen lassen. In den ersten Semestern war er mein Professor und Mentor, aber danach ist er auf eine Expedition gefahren. Seither hab ich ihn nicht gesehen.«
    »Wann war das?«, fragte Inga.
    Myers schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ist sicherlich ein halbes Jahr her.«
    »Hat er dir gesagt, was das für eine Expedition ist?«, hakte Eileen nach. Sie stellte das halb leere Glas auf dem Tisch ab. »Irgendetwas?«
    Myers schloss die Lider. Tränen rannen ihm über die Wangen und Rotz triefte aus seiner Nase. Er zog ihn zweimal hoch, ehe sich Quid erbarmte, ihm sein Taschentuch zu reichen, das sicherlich nicht minder vollgeschnäuzt war und nach Tabak roch. Myers strich sich nur mit einem freien, sauber aussehenden Zipfel über die Nase und gab das Tuch Quid zurück. Der Alte brummte etwas in seinen Bart, das niemand verstand.
    »Ich weiß nicht. Er … er ist auch Archäologe und hat sich mit untergegangenen Hochkulturen befasst. Er hat Beweise für ihre Existenz gesucht.«
    Eileen taxierte Inga, die sofort hellhörig geworden war. Sie beide kannten eine dieser verschollenen Hochkulturen.
    »Fiel dabei zufällig der Name Antaradim?«, fragte Inga.
    Myers blickte die Schwedin an. »Ja … Woher wissen Sie das? Professor Hardy sagte, dass niemand …«
    Eileen stand auf. »Wo sucht er? Was sucht er?«
    Myers’ Blick pendelte rasch zwischen Inga und Eileen hin und her. Er wollte aufstehen, doch Spears drückte ihn in die Polster zurück.
    »Bei Gott, ich weiß es nicht! Er sprach von einer Datenbank, die er entdeckt habe, oder den Hinweis darauf. Ich glaube, er ist in den Nahen Osten aufgebrochen.«
    »Genauer, Pete.«
    »Bitte, lassen Sie mich gehen.«
    »Wenn du uns alles gesagt hast.« Eileen verschränkte die Arme vor der Brust.
    Myers starrte sie an. Seine Tränen waren versiegt, aber seine Lippen zitterten. Er wusste etwas, das sah Eileen ihm an, aber warum schützte er seinen Professor?
    »Tun Sie ihm bitte nichts.«
    »Versprochen.« Eileen nickte. »Also?«
    »Syrien.«
    Inga und Gwen Stylez sogen scharf die Luft ein, während die anderen sie nur verständnislos anblickten. Eileen indes spürte, wie ihr ein kalter Schauer den Rücken herunterlief.
    Verschollene Hochkultur. Datenbank. Syrien.
    Das ließ nur einen Schluss

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