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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Nacht. Ich habe dir nichts zu sagen. Ich bin zu durcheinander, und am Ende werfen wir uns nur Dinge an den Kopf, die wir hinterher bereuen. Ist es nicht das, von dem du behauptest, dass es dir regelmäßig passiert? Dass du Sachen sagst, die du nicht so meinst? Ich würde zur Abwechslung gern mal etwas hören, das du
tatsächlich
so meinst. Ich bin es leid zu mutmaßen. Ich bin es leid, auf Samtpfoten um dich herumzuschleichen und nie zu wissen, wie du etwas aufnehmen, wie du reagieren oder auf welche abstruse Weise du etwas interpretieren wirst, das absolut bedeutungslos ist.«
    Seufzend küsste Jace ihre Schulter, dann ließ er die Lippen auf ihrer Haut verweilen.
    »Du hast gar nichts gegessen. Es ist noch früh.«
    »Ich bin nicht hungrig«, entgegnete sie tonlos. »Bitte, Jace, lass mich einfach allein. Ich werde nicht weglaufen. Iss du etwas, oder tu, worauf immer du Lust hast, aber lass mich diese Sache allein verarbeiten.«
    Er löste sich von ihr, rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke.
    »Es bedrückt mich zu sehen, wie du hier liegst und leidest, weil ich dich verletzt habe, Baby.«
    Bethany antwortete nicht, aber er bemerkte das leichte Beben ihrer Schultern und fluchte im Stillen. Sie weinte. Und sie wollte allein gelassen werden. Sie wollte sich nicht trösten lassen, wollte nicht, dass er sie in den Arm nahm, wollte nicht von ihm gehalten werden.
    Jace kniff die Augen zu. Er hatte es dermaßen vermasselt. Schlimmer noch als beim letzten Mal. Wann würde er je damit aufhören?
    Wie sollte er morgen zur Arbeit gehen, gelähmt von der Angst, Bethany könne verschwinden, sobald er außer Sichtweite war?
    Er konnte so nicht weitermachen. Und er wusste, dass sie es auch nicht konnte. Er zerstörte sie mit seinem Misstrauen. Dabei vertraute er ihr doch eigentlich.
    Vielleicht war das hier die Folge davon, dass ihre Beziehung erst wenige Wochen alt war. Jedes Paar musste sich erst zusammenraufen, oder? Er hatte ein schnelles Tempo vorgelegt, das wusste er. Die meisten Menschen dehnten die Ausgeh- und Kennenlernphase länger aus, als er das getan hatte. Doch wenn er etwas wollte, hatte er sein Ziel schon immer mit unbeirrbarer Entschlossenheit verfolgt. Bethany bildete da keine Ausnahme.
    In dem Wissen, dass er niemals so früh Schlaf finden würde, stand Jace auf. Bethany wandte ihm weiterhin den Rücken zu, aber sie war eindeutig noch wach. Ihr Körper war viel zu steif, als dass sie eingeschlafen sein konnte.
    »Ich gehe in die Küche und mache mir was zu essen«, sagte er sanft. »Ich würde mich freuen, wenn du mir Gesellschaft leistest. Ich kann dir auch etwas ans Bett bringen.«
    Bethany schniefte leise, und sein Herz zog sich zusammen. Verdammt. Sie weinte noch immer.
    Angst und Zerknirschung lagen miteinander im Wettstreit, als er sich umdrehte und das Schlafzimmer verließ. Er hatte gesagt, dass er ihr vertraute. Dazu gehörte auch, ihr den Freiraum zu lassen, die Dinge auf ihre Weise zu verarbeiten. Solange sie es in seiner Wohnung, in seinem Bett, in seiner Nähe tat, kam er damit zurecht. Er hatte gesagt, dass er ihr vertraute. Es war an der Zeit, ihr zu beweisen, dass er es auch so meinte.
    Jace machte sich ein Sandwich, wenn auch mehr, um sich zu beschäftigen als aus Appetit. Er dachte an die Zeit zurück, als Gabe Mia schrecklich enttäuscht hatte. Sie hatte Jace damals gesagt, dass Gabe jede Hoffnung darauf, sie zurückzugewinnen, begraben könne, es sei denn, er würde einen Kniefall vor ihr machen. Und er hatte einen Kniefall gemacht. Er hatte sich vor halb New York City zum Affen gemacht, um Mia zurückzubekommen.
    Jace hatte es damals nicht ganz verstanden. Er hatte Gabes Verhalten ein bisschen zu melodramatisch gefunden, aber inzwischen konnte er seinem Freund die Verzweiflung, die er empfunden hatte, nachfühlen. Auch Jace würde einen Kniefall machen. Er würde tun, was immer nötig war, um Bethany zum Bleiben zu bewegen.
    Nachdem er Stunden damit verbracht hatte, sich jedes einzelne Wort, das er sagen wollte, zurechtzulegen, kehrte er ins Schlafzimmer zurück, nur um festzustellen, dass das Licht aus war. Bethany war extra aufgestanden, um das Zimmer zu verdunkeln. Als er sich ins Bett legte, konnte er ihre tiefen Atemzüge hören, aber was ihn am meisten schmerzte, war die Tatsache, dass sie selbst im Schlaf noch leise hickste, was darauf hindeutete, dass sie eine ganze Weile geweint haben musste.
    Jace kuschelte sich an sie und inhalierte ihren süßen Duft. Er vergrub

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