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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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schnell rauswerfen, dass ihr schwindlig würde. Aber war es nicht das, was sie wollte? Nämlich zu gehen? Er konnte sie nicht zwingen zu bleiben. Doch noch während sie das dachte, kamen ihr Zweifel. Er wirkte so … autoritär.
    Stumm und erwartungsvoll schaute Jace sie unverwandt an. Er würde sie nicht einfach vom Haken lassen.
    »Das kann ich dir nicht sagen«, antwortete sie mit erstickter Stimme. »Bitte frag mich nicht danach, Jace.«
    Sein Mund wurde noch schmaler, und in seinen Augen funkelte Zorn.
    »Lass uns ein paar Dinge klarstellen. Ich weiß schon jetzt eine Menge über dich. Du bist obdachlos und hast eine Vorstrafe wegen Drogenbesitzes. Du hattest seit drei Tagen nichts gegessen. Du hast kein Geld, keine Bleibe, und irgendjemand hat dich brutal misshandelt.«
    Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. Ihr Magen verknotete sich schmerzhaft, als Scham sie überwältigte und ihr die Kehle zuschnürte. Sie sah ihn entsetzt an, das Gefühl der Demütigung war so schneidend, dass sie am liebsten losgeheult hätte.
    Jace hob die Hand von ihrer Hüfte zu ihrem Gesicht und strich zärtlich mit dem Daumen über ihren Wangenknochen. Seine Miene wurde weich, als er ihre Erschütterung registrierte.
    »Bethany«, sagte er ruhig. »Das alles war mir bereits bekannt, als ich dich aus dem Asyl geholt habe. Beweist dir das nicht irgendwas?«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte sie, unfähig, seinem Blick länger standzuhalten.
    Sie senkte den Kopf und schloss die Augen. Sie kam sich so … unwürdig vor, und sie hasste dieses Gefühl. Hasste es aus tiefster Seele. Sie hatte sich ihr Leben lang als unwürdig und nicht liebenswert betrachtet. Als nicht gut genug.
    »Sieh mich an«, verlangte er.
    Als sie zögerte, hob er ihr Kinn an, bis ihr Gesicht seinem zugewandt war. Doch ihre Augen waren noch immer geschlossen.
    »Sieh mich an, Baby«, wiederholte er.
    Sie gehorchte, doch der Ansturm ihrer Tränen verschleierte ihr die Sicht.
    »Wein doch nicht«, raunte er. »Es beweist, dass es für mich keinen Unterschied macht. Ich wusste das über dich, trotzdem bin ich zu dem Asyl gefahren. Ich habe dich zwei gottverdammte Wochen lang gesucht und jedes Obdachlosenheim, das ich auftun konnte, überprüft, in der Hoffnung, dich dort zu entdecken. Als ich dich nirgendwo finden konnte, bin ich fast durchgedreht, weil ich wusste, dass du irgendwo dort draußen auf der Straße bist. Halb erfroren, hungrig und allein. Ohne dass ich dich beschützen konnte. Ohne dass ich sicherstellen konnte, dass du genug zu essen hast. Ohne wenigstens eine Jacke, um dich warm zu halten.«
    Obwohl er ihr untersagt hatte zu weinen, kullerte eine Träne über ihre Wange und verteilte sich auf seiner Hand. Jace beugte sich vor und küsste ihr Gesicht, dann strichen seine Lippen nach oben und trockneten die feuchte Spur.
    »Und jetzt sag mir, wer dich so zugerichtet hat. Ich will alles erfahren. Ich werde mich um dich kümmern, Bethany, aber ich muss wissen, worauf ich mich hier einlasse.«
    Sie schüttelte hartnäckig den Kopf. »Das geht nicht, Jace. Ich werde nicht in die Wohnung deiner Schwester ziehen. Du kannst nicht einfach in mein Leben platzen und das Kommando übernehmen. So läuft das einfach nicht.«
    Ungeduld funkelte in seinen dunklen Augen. »Das Leben läuft so, wie man es sich einrichtet. Und zur Hölle damit, dass ich nicht das Kommando übernehmen kann. Ohne deine Gefühle verletzen zu wollen, Baby, aber es ist dir nicht gerade gut gelungen, auf dich selbst aufzupassen. Doch mit mir wird sich das alles ändern.«
    »Aber wieso nur?«, entfuhr es ihr. »Ich verstehe dich einfach nicht. Ich war ein One-Night-Stand für dich und Ash. Ich kann das nicht noch einmal tun. Du warst wie ein Rückfall für mich. Ich kann diesen Weg nicht von Neuem beschreiten. Ich habe mich zu hart abgestrampelt, um mir diese Existenz zu erkämpfen.«
    Am Ende ihres Ausbruchs zitterte sie und fühlte sich tief beschämt, weil ihr all das herausgerutscht war. War es nicht schon schlimm genug, dass er von ihrer Vorstrafe wusste? Nun würde er sie nicht nur für eine Drogenabhängige, sondern auch noch für eine Hure halten.
    »Welche Existenz?«, fragte er barsch. »Eine Existenz ohne ein Zuhause? Ohne etwas zu essen?«
    »Eine Existenz, in der ich mir meine Selbstachtung zurückerobert habe.«
    Bereit, aus der Tür zu stürzen, rutschte Bethany ans Ende der Couch. Jace schien genau zu wissen, was sie vorhatte. Er bewegte sich schneller, als sie blinzeln konnte, dann

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