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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Bethany zu beschreiben.
    Woher rührten diese Emotionen? Empfand Gabe dasselbe für Mia? Wieso verlor Jace jede Kontrolle, wenn es um sie ging, und warum war er so entschlossen, dass nichts und niemand zwischen sie kommen durfte?
    Jace hatte keine Erklärung. Manche Dinge waren einfach so, wie sie waren, und das traf auch auf seine
Besessenheit
zu. Er würde nicht dagegen ankämpfen. Er hätte es auch gar nicht gekonnt. Was Bethany betraf, war er vollkommen machtlos und ohne jede Vernunft. Unfähig, rationale Entscheidungen zu treffen.
    Gott, wenn es das war, was Liebe und Gefühle mit einem Mann anstellten, war er sich gar nicht so sicher, ob er so versessen darauf war. Aber er war versessen auf Bethany. Er wollte sie aus tiefster Seele. Mit jedem bewussten Gedanken. Er wollte sie, und er würde sie nicht kampflos ziehen lassen.
    »Geht es dir gut?«, fragte er, sobald er sich wieder besser im Griff hatte.
    Er nahm sie in Augenschein, suchte nach irgendeinem Hinweis auf körperliche oder seelische Verletzungen. Doch das Einzige, was er sah, war ihre Verunsicherung, als sie ihn aus großen, kummervollen Augen anblickte. Großer Gott. Sie hatte gedacht, er würde sie rauswerfen, während er gleichzeitig geglaubt hatte, sie wollte ihn verlassen.
    »Ich bin okay«, sagte sie leise. »Jace, es tut mir so leid. Ich weiß, dass mein Verhalten dumm war.«
    »Dumm? Ja. Das bringt es ziemlich auf den Punkt. Herrgott, Bethany. Hast du auch nur die leiseste Vorstellung, was hätte passieren können? Ich weiß, dass du lange Zeit auf der Straße gelebt hast, und es grenzt an ein Wunder, dass du nicht längst eine Statistik in einer Stadt voller Statistiken geworden bist. Warum hast du es getan? Wo zur Hölle bist du hin? Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    Sie sank auf die Couch, als würden ihre Beine sie nicht länger tragen. Mit zitternden Händen zog sie ihren Mantel aus und legte ihn akkurat neben sich. Jace konnte sich noch nicht setzen. Er war noch nicht ruhig genug. Darum tigerte er rastlos vor ihr auf und ab.
    »Ich wollte Jack finden«, gestand sie zögerlich.
    »Jack.«
    Dieses eine Wort schlug wie eine Bombe im Wohnzimmer ein. Dieser Wichser Jack. Bethany hatte ihr Leben aufs Spiel gesetzt, weil sie Jack finden wollte. Einen Mann, der sie den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hatte. Dem sie völlig am Arsch vorbeigegangen war, als er sich Geld geliehen hatte, von dem er wusste, dass er es nicht würde zurückzahlen können. Der die Konsequenzen auf sie abgewälzt hatte.
    »Du wolltest Jack finden«, wiederholte er tonlos.
    »Ich war in Sorge«, sagte sie fast flehentlich. »Er ist alles, was ich habe, Jace. Und diese Männer …«
    Jace atmete tief durch. »Genau, Bethany. Diese Männer sind exakt der Grund, warum du nicht allein dort draußen herumspazieren solltest. Ist dir je in den Sinn gekommen, mit mir darüber zu sprechen? Oder mit Kaden und Trevor, die den Auftrag hatten, dich zu beschützen? Meinst du, ich habe sie aus Jux und Tollerei angeheuert? Denkst du, ich mache es mir zur Gewohnheit, eine professionelle Sicherheitsfirma zu beauftragen, damit sie auf Menschen aufpasst, die mir egal sind?«
    Sie senkte den Blick, während Jace fortfuhr, überwältigt von dem Bedürfnis, alles aus sich rauszulassen, seine Wut loszuwerden und damit die Visionen von Bethany, wie sie verblutend auf einem Gehsteig lag.
    »Und er ist nicht alles, was du hast. Du hast
mich

    Bestürzt schaute sie wieder zu ihm hoch. »So hatte ich es nicht gemeint, Jace.
Bitte
, glaub mir. Ich weiß, wie undankbar ich klinge. Ich wollte dir nicht das Gefühl geben, unwichtig für mich zu sein. Ich meinte nur, dass er die einzige
Familie
ist, die ich habe. Es gab so lange Zeit nur ihn und mich.«
    »Er ist nicht dein Bruder«, sagte Jace mit gepresster Stimme und wandte sich damit dem anderen Thema zu, das ihn belastete, seit Ash ihm diese Information gegeben hatte.
    Die Warnung seines Freunds wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Spielte sie nur mit ihm? War er das Opfer eines vom Schicksal gebeutelten Liebespaars, das einen raffinierten Plan ausgeheckt hatte, um ihn auszunehmen wie eine Weihnachtsgans? Bethany machte nicht diesen Eindruck auf ihn, aber vielleicht war sie einfach eine erstklassige Schauspielerin. Es schlich sich kein Schuldbewusstsein in ihre Miene, als er ihr sein Wissen enthüllte, dass Jack Kingston nicht ihr Bruder war. Aber womöglich sah er einfach nur das, was er sehen wollte.
    Nämlich nichts als

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