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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hätte!”
    „Was geben Sie mir, wenn ich ihn herbringe?” fragte Bert.
    Herr Grimm starrte ihn einen Augenblick sprachlos an. Dann ging er in die Diele und winkte dem Jungen, ihm zu folgen. Frau Mickel holte gerade etwas aus der Speisekammer und bemerkte es nicht.
    Dicki hatte jedes Wort gehört, das in der Küche gesprochen worden war. Er wußte, daß Bauer Wiese sich über Schafe jagende Hunde beklagt hatte. Von welchem Hund mochte Herr Grimm wohl sprechen? Es kam Dicki gar nicht in den Sinn, daß von Purzel die Rede sein könnte.
    In der Diele entspann sich nun eine Unterhaltung im Flüsterton. Dicki verstand nur ein paar Worte, aber das übrige konnte er sich denken. Herr Grimm versprach Bert eine Belohnung, wenn er ihm den Hund brachte. Dicki runzelte die Stirn. Das war ja unerhört! Wenn er nur wüßte, wem der Hund gehörte! Dann würde er den Besitzer warnen.
    Als Herr Grimm endlich ins Arbeitszimmer trat, sah er sehr zufrieden aus. Dicki streckte ihm gnädig die Hand hin und nickte damenhaft. Das machte sichtlich Eindruck auf den Polizisten. Die Kleidung der Besucherin erschien ihm zwar etwas altmodisch, aber Ausländer kleideten sich manchmal sonderbar.
    „Was kann ich für Sie tun, Madam?” fragte er höflich.
    „Ik bin mit Frau Kronstein befreundet”, sagte Dicki, „sehr gutt befreundet.”
    „Aha!” Herr Grimm hatte große Achtung vor Frau Kronstein. „Wohnen Sie bei ihr?”
    „Ja, für drei Wochen”, antwortete Dicki wahrheitsgemäß. „Ik verkaufen Karten für Wohltätigkeitsfest. Wollen Sie nicht eine kaufen?”
    „Hm – ja – kann ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?” erwiderte Herr Grimm, da gerade Frau Mickel mit einem Tablett ins Zimmer kam. „Wie ich höre, können Sie aus der Hand lesen. Werden Sie das auf dem Fest tun?”
    „Wenn Sie mir eine Karte abkaufen, will ich Ihnen jetzt aus Hand lesen”, erbot sich Dicki.
    Dieser guten Gelegenheit konnte Herr Grimm nicht widerstehen. Während Frau Mickel noch eine Tasse holte, hielt er Dicki seine große fleischige Hand hin.

Ein paar Berichte
    Nach dem Tee trafen sich die Spürnasen wie verabredet in Dickis Schuppen. Dicki war als erster da. In seiner Tasche befand sich das Geld für die Eintrittskarte zum Wohltätigkeitsfest. Es hatte ihm einen diebischen Spaß gemacht, Herrn Grimm dafür aus der Hand zu lesen.
    Bald kamen auch die anderen Kinder. Obwohl sie erst vor kurzem Tee getrunken hatten, bemerkten sie mit Vergnügen, daß Dicki Zitronensaft und Kekse bereitgestellt hatte.
    „Nun sollen alle berichten”, sagte er, „als erster Flipp. Er sieht so aus, als hätte er aufregende Dinge erlebt.”
    „Hab’ ich auch”, erwiderte Flipp und begann sofort zu erzählen, wie er Herrn Grimm beschattet und zu dem Gehöft von Bauer Wiese verfolgt hatte und daß Purzel ihm nachgelaufen war. „Purzel erschreckte ein paar Lämmer, so daß sie fortliefen. Und gerade da kam Wegda. Er sagte, Purzel müßte erschossen werden, weil er Schafe gejagt habe.”
    „Das war doch wohl nicht sein Ernst”, meinte Gina.
    „Purzel hat ja noch nie im Leben ein Schaf gesehen, nicht wahr, Dicki?”
    „Nein, niemals. Erzähle weiter, Flipp.”
    „Wegda versuchte Purzel zu fangen, aber es gelang ihm natürlich nicht. Purzel hetzte ihn eine Weile hin und her und schnappte nach seinen Hosen. Das mit dem Schafejagen hat Wegda ja nur gesagt, weil er Purzel nicht leiden kann. Purzel kann doch nicht auf seine Aussage hin erschassen werden, nicht wahr?”
    „Ich werde schon dafür sorgen, daß er nicht erschossen wird”, entgegnete Dicki grimmig. „Im Notfall wende ich mich an Direktor Jenks. Da fällt mir ein – als ich heute vormittag bei Wegda war, erzählte er von einem Hund, den er wegen Schafejagens anzeigen wollte. Er meinte also Purzel.”
    „Das hat er dir erzählt?” fragte Flipp verwundert.
    „Er hätte sich doch denken können, daß ich dir haarklein berichten würde, wie alles war.”
    „Oh, er wußte nichts davon, daß Dietrich Kronstein in seinem Zimmer saß. Ich war natürlich maskiert. Übrigens hat er einen kleinen mageren Jungen beauftragt, Purzel zu fangen.”
    „Ach, den Jungen habe ich gesehen. Der Knirps wird sich doch nicht an Purzel ranwagen!”
    „Wer weiß? Jedenfalls müssen wir auf der Hut sein. Aber jetzt werde ich euch erzählen, wie ich Wegda die Karte verkauft habe.”
    „Hast du es wirklich fertiggebracht?” rief Gina erstaunt. „Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Du mußt sehr gut maskiert gewesen

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