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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Ohren. „Wieso seltsam?” fragte Dicki.

    „Das wirst du gleich hören. Ich beeilte mich mit den Vorderfenstern, um bald nach Haus gehen zu können. Es kam mir eigentlich recht blöde vor, daß ich die Fenster von fremden Leuten putzte. Da entdeckte ich plötzlich im Vorderzimmer einen Mann auf dem Fußboden.”
    „War er hingefallen?” fragte Flipp.
    „Nein. Er befühlte die Stühle im Zimmer, einen nach dem anderen und murmelte dabei vor sich hin.”
    „Aber wozu denn?” fragte Dicki erstaunt.
    „Ich weiß es nicht. Der Mann war sehr alt. Er hatte einen Pyjama und einen Morgenrock an und eine Nachtmütze auf dem Kopf. Nachdem er ein paar Stühle unter dem Sitz betastet hatte, kam er zu einem, der ihn zufriedenzustellen schien. Er nickte und kicherte.”
    „Und dann?” fragte Dicki gespannt.
    „Dann kroch er zu einem Rollstuhl und kletterte hinein. Dabei fiel ihm die Mütze vom Kopf, und ich sah, daß er ganz kahl war. Er fuhr den Stuhl vor einen Petroleumofen und schlief ein.”
    „Hat er dich denn gar nicht gesehen?” fragte Betti.
    „Nein. Er schien fast blind zu sein. Das merkte ich daran, wie er die Stühle betastete. Ist das nicht sonderbar?”
    „Ja, sehr sonderbar”, sagte Flipp. „Ob er etwas in dem Stuhl versteckt hatte?”
    „Schon möglich”, meinte Dicki. „Vielleicht hat er sein Geld darin versteckt, weil er sich vor Dieben fürchtet. Nur gut, daß ihn kein unehrlicher Mensch beobachtet hat! Hast du außer dem alten Mann niemand gesehen, Rolf?”
    „Nein. Als ich mit meiner Arbeit fertig war, zog ich in einem Gebüsch meinen Overall aus und ging nach Hause. Im Grunde war diese Fensterputzerei recht albern. Solche Sachen führen doch zu nichts.”
    Aber Rolf irrte sich. Sein Besuch in dem Haus am Holunderweg sollte die Kinder geradewegs auf die Spur eines Geheimnisses führen.

Purzel verschwindet
    In den nächsten Tagen hielt Dicki ein wachsames Auge auf Purzel. Man konnte ja nicht wissen, ob Bert ihn nicht zu entführen versuchte. Es geschah jedoch nichts, und der kleine magere Junge ließ sich nicht blicken.
    Aber eines Abends verschwand der Scotchterrier auf geheimnisvolle Weise. Die Kinder waren alle zusammen ins Kino gegangen. Dicki hatte Purzel in der Küche bei Johanna gelassen, die den kleinen Hund sehr gern mochte. Als er zurückkam, setzte er sich in sein Zimmer und las. Erst nachdem er sein Buch ausgelesen hatte, fiel ihm ein, daß Purzel ihn gar nicht begrüßt hatte. Er ging nach unten, machte die Haustüre auf und rief: „Purzel, wo bist du?”
    Alles blieb still. Es war halb elf. Johanna hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen. Dickis Eltern waren ausgegangen.
    „Purzel, wo bist du?” rief Dicki noch einmal.
    Da ertönte von oben Johannas erschrockene Stimme: „Was ist los, Dietrich? Ist Purzel nicht da? Um halb zehn wollte er raus. Ich dachte, er hätte dich kommen hören. Hast du ihn denn nicht draußen getroffen?”
    „Nein. Seitdem ich zu Hause bin, hab’ ich ihn noch nicht gesehen. Wo kann er nur stecken?” Wieder rief Dicki nach seinem Liebling.
    Aber Purzel kam nicht. Dicki konnte das nicht verstehen. Er wartete noch lange auf ihn und rief immer wieder seinen Namen, doch vergebens.
    Um zwölf kamen seine Eltern nach Hause. „Warum bist du noch nicht im Bett, Dietrich?” fragte Frau Kronstein erstaunt. „Es ist ja schon Mitternacht.”
    „Purzel ist verschwunden. Wo kann er nur geblieben sein?”
    „Vielleicht hat er einen guten Freund besucht und die Zeit vergessen, wie es dir auch manchmal geht”, meinte der Vater. „Um sechs Uhr früh wird er sicherlich vor der Haustür stehen und uns alle mit seinem Gebell aufwecken.”
    Dicki blieb nichts anderes übrig, als ins Bett zu gehen. Aber er konnte lange nicht einschlafen. Immerfort mußte er an die geflüsterte Unterhaltung in Herrn Grimms Diele denken. Deutlich sah er Berts kleines durchtriebenes Gesicht vor sich. Was es möglich, daß der Junge Purzel gefangen und fortgebracht hatte?
    Der kleine Hund stand nicht um sechs Uhr früh vor dem Haus und bellte. Ja, nicht einmal zum Frühstück erschien er. Dicki war jetzt fest überzeugt, daß Bert ihn entführt hatte. Er ging in den Garten und suchte nach Spuren. Und was fand er dort in einem Gebüsch? Ein Stück Leber, das an einen Bindfaden gebunden war. Nun wußte er, was geschehen war. Bert hatte Purzel mit der Leber hinter sich her gelockt und ihn dann an einer Leine fortgeführt.
    Wütend lief Dicki ins Haus zurück. Als er in die Diele trat,

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