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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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»guten« Ehe seiner jüngsten Tochter beiseite. Das alles war vor einer Ewigkeit gewesen. Beide Väter waren tot, Hopes Mutter war tot, ihre Schwester war tot.
    Hope lebte noch.
    Und in dem Bemühen, zu überleben, hatte sie gelernt, dass es einen Unterschied gab zwischen dem leichtfertigen Versprechen eines Mannes und der entsetzlichen Realität seiner Lust. Aber was noch viel wichtiger war als die Vergangenheit aus Lügen und den Schreien eines jungen Mädchens: Heute war Hope eine Frau, deren Ranch ihr unter den Händen wegstarb. Abgesehen von dieser Tatsache, war nichts mehr wichtig, ganz bestimmt nicht eine Vergangenheit, an der man sowieso nichts mehr ändern konnte.
    Sie nahm den Hörer ab und wählte schnell die Nummer.
    Die Haushälterin der Turner Ranch nahm nach dem zweiten Klingeln ab.
    »Hallo, Sally, hier spricht Hope. Ich würde gern eine Nachricht für einen eurer Arbeiter hinterlassen.«
    »Ich hole John«, sagte Sally schnell.
    »Nein, es ist nicht nötig, ihn zu stören.«
    Es war nutzlos. Sally war schon weg. Hope schloss die Augen und wartete darauf, dass der Herr und Meister des Turner-Imperiums den Hörer aufnahm.
    Mason zog die Augenbrauen zusammen. Es hatte ihm beinahe das Herz gebrochen, als er gesehen hatte, wie Jase Turner sie vor beinahe acht Jahren nach Hause gebracht hatte. Ihr Gesicht war blass und voller blauer Flecken gewesen, und ihr Gesichtsausdruck viel zu alt für ein Mädchen, das gerade erst achtzehn Jahre alt geworden war.
    Er seufzte leise vor sich hin, dann rieb er sich den Nacken. An die Vergangenheit zu denken, gab ihm das Gefühl, alt und nutzlos zu sein. Das einzig Gute in diesen Jahren waren Hazel und Hopes Vater gewesen, und beide waren tot. Und Hope, natürlich. Sie hatte die Vergangenheit hinter sich gelassen, und sie lebte noch. An einem Wintermorgen ihr Lachen zu hören, war alle Mühen wert. Er würde alles tun, um sicherzugehen, dass sie ihr Lachen niemals verlor.
    »Hallo, John«, sagte Hope mit ausdrucksloser Stimme. »Ich habe Sally gesagt, sie sollte dich nicht stören.«
    »Es ist keine Störung, wenn ich mit dir reden kann, mein Babypüppchen.«
    »Ich möchte gern eine Nachricht für einen deiner Männer hinterlassen. Er heißt Rio.«
    Es gab eine kleine Pause. Als Turner wieder sprach, klang seine Stimme bei weitem nicht mehr so warm. »Was willst du von ihm?«
    Hope wartete einen Augenblick, ehe sie weitersprach. »Tut mir Leid, dass ich dich gestört habe. Auf Wiedersehen.«
    »Warte! Sei doch nicht so halsstarrig. Ich bin doch nur besorgt um dich. Du kannst nicht jedem Mann trauen, das solltest du wissen.«
    Hope dachte an Wasser und an durstige Rinder und sagte nichts mehr. Turners Arroganz und seine Aufdringlichkeit sollten sie eigentlich nicht mehr überraschen.
    »Rio ist ein unsteter Mensch und ein Halunke«, erklärte Turner kühn.
    »Ich bin ein großes Mädchen und kann selbst auf mich aufpassen.«
    Jetzt.
    Keiner von beiden sprach das Wort aus, doch es hing zwischen ihnen. Hope war nicht in der Lage gewesen, sich gegen einen Mann zu wehren, als sie achtzehn Jahre alt gewesen war, doch jetzt konnte sie es. Dafür hatte sie John Turner zu danken. Und dafür hatte sie ihm und sich selbst einmal den Tod gewünscht.
    Bei dem Gedanken musste sie beinahe lächeln. Es war schwer, sich vorzustellen, dass sie einmal so jung und naiv gewesen war.
    »Ich dachte, dass du und Mason eure Pferde alle allein einreitet«, meinte Turner. »Das heißt, die Pferde, die dir noch geblieben sind. Du brauchst nur den Mund aufzumachen, Babypüppchen, und ich schenke dir die besten Pferde, die man nur für Geld kaufen kann. Und wenn es Storm Walker ist, der dir Schwierigkeiten macht, dann werde ich mir gern selbst die Sporen anziehen. Er ist sowieso ein viel zu schwieriges Pferd für eine Frau.«
    Mit grimmig verzogenem Gesicht bemühte sich Hope, ihre Stimme unbeteiligt klingen zu lassen. Als sie sprach, ignorierte sie seinen immer wiederkehrenden Vorschlag, Mrs. John Turner zu werden. Sie ignorierte auch seine Bemerkung, dass sie nur noch fünf Pferde besaß und dass eines davon ein Hengst war, der verteufelt schwierig zu reiten war.
    »Wenn du Rio siehst, sage ihm bitte, dass ich angerufen habe«, sagte sie.
    »Es wird ein paar Stunden dauern, bis er kommt, vielleicht sogar ein paar Tage. Er ist ein unabhängiger Bastard. Du sagst mir besser, was du von ihm willst. Er wird wissen wollen ...«
    »Das weiß er bereits«, unterbrach ihn Hope.
    »Warte. Kommst du morgen

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