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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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einmal Wasser gefördert hatten, waren abgeschaltet, leblos. Das Wasser, das jetzt noch aus den Brunnen kam, genügte nicht, um die Pumpen anzutreiben, geschweige denn für den Bedarf der schwarzen Angus-Rinder, der Felder und der Tröge der anderen Rinder auf der Ranch.
    Der Brunnen, den ihr Vater Hope genannt hatte, war nicht trocken. Noch nicht ganz. Aber er brachte nicht mehr genügend Wasser für das Vieh und das Ranchhaus. Also hatte sie die Leitung, die von dem Brunnen zur Ranch führte, abgestellt, hatte einen Teil des Viehs mit Verlust verkauft und damit begonnen, Wasser für die Viehtränken und für die Ranch von Turner zu holen.
    Und als selbst das nicht mehr genügt hatte, hatte sie noch mehr Tiere schlachten lassen, hatte Teile ihrer Herde verkauft, um die endlosen trockenen Monate zu überleben.
    Die Felder und die Wiesen am Ranchhaus waren seit langem verdorrt wie fast alle Bäume, außer den ältesten, die um die Gebäude herumstanden und deren Wurzeln sehr tief reichten. Sie war gezwungen gewesen, den Gemüsegarten hinter der Küche aufzugeben, denn sie konnte nicht gleichzeitig den Durst ihres Viehs stillen und ihre Pflanzen gießen. Sie holte Wasser für das Haus aus Turners Brunnen und füllte es in die Zisterne, die unter dem Hof der Ranch lag.
    Und es genügte noch immer nicht.
    Der einzige Brunnen lieferte jeden Tag der Ranch immer weniger Wasser an die durstige Oberfläche der Erde. Jeden Tag brauchte das Vieh ein wenig mehr zu trinken, denn jeder Tag erwachte klar und strahlend mit einem wolkenlosen Himmel.
    Es wird bald regnen , schwor sie sich insgeheim.
    Jede Trockenheit, auch die schlimmste, nahm irgendwann ein Ende. Alles, was sie tun musste, war, zu überleben, bis der erste Regen fiel, bis die Wasserlöcher sich füllten und der Grundwasserspiegel wieder so weit anstieg, dass sich die Brunnen füllten. Dann würde das Gras wieder wachsen, die Kühe würden kalben und fett werden, sie würden sich vermehren, und das Sonnental würde wieder leben.
    Mit dem Geld, das sie sich während ihrer Karriere als Model zurückgelegt hatte, könnte sie ein weiteres Jahr überleben. Mit ein wenig Glück auch noch länger. Sie könnte die Rate der zweiten Hypothek bezahlen, die am fünfzehnten Januar fällig wurde. Sie könnte die Ranch sogar noch länger vor dem Bankrott bewahren, wenn sie das Geld nahm, das sie für die Bohrung eines neuen Brunnens beiseite gelegt hatte, und es dazu nutzte, die monatlichen Kosten der Ranch zu bezahlen.
    Aber wenn sie das Geld ausgab, das sie für den Brunnen zurückgelegt hatte, dann war die Ranch verloren. Der Regen fiel nicht mehr so üppig wie vor einem Jahrhundert, vor fünfzig oder sogar noch vor dreißig Jahren. Ohne einen neuen Brunnen, eine neue Wasserquelle, die das ganze Jahr über sprudelte, würde das Sonnental als Ranch wertlos sein.
    Hope schaute sehnsüchtig über das gelbbraune Land unter dem endlosen Sonnenschein. Große Salbeibüsche hoben ihre zottigen grauen Äste und boten ein anmutiges, geheimnisvolles Muster vor dem endlos blauen Himmel. Schattige Täler lagen in dem endlosen Land, das sich zu den Höhen der Perdidas im Osten erhob. Pflanzen in gedämpftem Grün und Bronze wuchsen auf den breiten, angeschwemmten Ebenen am Fuße des Gebirges.
    Nach einem guten Sturm, wenn die Bäche in das flache Tal flossen, gab es Seen, an denen sich die Vögel sammelten und Wüstentiere ihre zierlichen Spuren auf dem weichen Ufersand hinterließen. Im Winter waren die angeschwemmten Ebenen der Berge grün von Gras und frischen Büschen, und die Bäche, die in den heißen Wochen des Sommers austrockneten, glänzten.
    Aber jetzt waren diese Bachläufe immer länger im Jahr trocken, bis in den Spalten und Tümpeln, die früher einmal das Vieh versorgt hatten, nicht einmal mehr Gras wuchs. Das war die Zeit, in der die Ranches ihre Brunnen brauchten.
    Und das war auch die Zeit, in der die Brunnen austrockneten.
    Der harzige, durchdringende Geruch der Wüste drang durch das offene Fenster des Wagens. Hope atmete tief ein und fühlte sich von dem frischen Geruch des Landes gestärkt. Die Sonne, die durch die Windschutzscheibe schien, war heiß, doch bei weitem nicht so heiß wie noch vor drei Monaten.
    Doch selbst damals, als der Boden unter der brutalen Sonne ausgetrocknet war, hatte Hope das Land geliebt. Die brennend heißen Tage machten die kurze Dämmerung seidiger, und die Nächte waren wie dunkler Wein in einer flachen Schale aus Kristall. Es gab keinen

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