Geheimnis der Leidenschaft
rau von all den Dingen, die sie sagen wollte und doch nicht sagen konnte.
»Weich.«
Rio griff an Hope vorbei und nahm sich die große schwarze Kaffeekanne, die zum Warmhalten auf dem hinteren Teil des Ofens gestanden hatte. Dabei berührte sein Arm den ihren. Es war ein Zufall, doch die kurze Berührung schickte einen Schauer der Hitze durch seinen Körper. Er erinnerte sich an den Vorfall vor einigen Wochen, als sich ihre Brüste gegen ihn gepresst hatten, als sie mit dem Eisengewinde an dem Schlauch gekämpft hatte. Die Erinnerung daran war so deutlich und so heiß wie die Flamme, die unter der eisernen Pfanne brannte.
Die Eindringlichkeit seiner Reaktion auf eine Erinnerung, auf eine zufällige Berührung, überraschte und verunsicherte ihn. Seit langer, langer Zeit war ihm nichts mehr so unter die Haut gegangen.
Er hatte geglaubt, dass es auch nichts gäbe, was ihn so tief berühren könnte.
Von seinem inneren Aufruhr zeigte sich nichts in seinem Gesicht, als er sich eine Tasse des starken Kaffees eingoss. Das Leben hatte ihn gelehrt, keinen anderen Ausdruck in seinem Gesicht zu zeigen als ein Adler, der aus dem Himmel herabstößt, um seine Beute zu packen.
Als er die Kaffeekanne wieder zurückstellte, griff Hope gerade nach einem Ei. Ihre Hand stieß gegen seinen Arm. Sie fühlte die Wärme und die Kraft, als seine Muskeln sich unter ihren Fingern bewegten. Die Verlockung, die Berührung zu verlängern, mit der Hand über seinen Arm zu streichen, überwältigte sie fast. Sie wollte seine warme, seidige Haut fühlen, seine Kraft und die Hitze des Lebens unter ihrer Hand.
Die Eindringlichkeit ihres Verlangens erschreckte sie. Sie zog die Hand so schnell zurück, als hätte sie brennendes Metall berührt.
»Entschuldigung«, sagte sie hastig. »Wie viele Eier möchten Sie?«
»Vier.«
Seine Stimme klang abwesend. Er beobachtete ihre Finger, die leicht zitterten, als sie nach einem weiteren Ei griff. Diese Reaktion auf eine zufällige Berührung weckte das Verlangen tief in seinem Inneren, das er weder verleugnen noch kontrollieren konnte.
Wütend, voller Sehnsucht und Verlangen, beobachtete er sie über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg. Eine Locke ihres schokoladenfarbenen Haares hatte sich gelöst und kräuselte sich in ihrem Nacken.
Er wollte diese dunkle Locke in seine Hand nehmen, sie an seine Lippen heben und dann die goldene Haut ihres Nackens küssen.
Rio wusste nicht, wie verzweifelt er sich danach sehnte, bis er sah, wie sich seine Hand nach der seidigen Locke ausstreckte. Er fluchte insgeheim, ballte die Hand zur Faust und drehte der endlosen, unschuldigen Verführung, die Hope war, den Rücken zu.
Als er den Stuhl heranzog, um sich an den Tisch zu setzen, entdeckte er seine Stiefel unter dem Tisch und erinnerte sich daran, Hopes herrliches Lachen gehört zu haben, als sie seine leeren Stiefel gesehen hatte. Er sah zu ihr hin, wie sie schweigend sein Frühstück zubereitete und er ... er sehnte sich nach ihr. Automatisch schob er die Füße in die Cowboystiefel und zupfte seine Hosenbeine zurecht.
Dann begriff er, dass er nicht aufgehört hatte, die sanfte Rundung ihres Nackens zu beobachten, dass er nicht aufgehört hatte, sich danach zu sehnen, ihre Haut mit den Lippen zu berühren, dass er nicht aufgehört hatte, sich nach ihr zu sehnen, auf eine Art, die ihn noch mehr schockierte als das ungebärdige, drängende Pochen in seinen Lenden. Die Reaktion eines Teenagers, gemischt mit dem komplexen Verlangen eines erwachsenen Mannes, fuhr über ihn hinweg wie der Wind über das offene Land.
Und genau wie das Land hatte er keine Möglichkeit, sich dagegen zu verteidigen, nur die Leere.
Grimmig rief er sich zur Ordnung. Es gab nur eine Möglichkeit, Hope zu berühren, ohne sie beide zu zerstören, und das war, Wasser für sie zu finden und ihren Traum zu erfüllen. In der Vergangenheit hatte ihm das genügt, und es würde auch jetzt genügen müssen. Er konnte ihr nicht mehr geben außer Leere und Schmerz.
»Ich habe mir die Papiere angesehen, die der letzte Hydrologe dagelassen hat«, sagte Rio. Er nippte an seinem Kaffee. »Zweifellos ein gebildeter Mann. Aber er hat nicht sehr viel über dieses Land hier gewusst.«
»Er kam gerade erst aus der Schule.« Hope drehte mit einer schnellen Handbewegung die Eier um. »Ein Stadtjunge durch und durch. Netter Kerl. Er war ernst, und es tat ihm wirklich Leid, dass es auf meiner Ranch kein Wasser gibt.«
Hope legte die Eier auf Rios warmen
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