Geheimnis der Leidenschaft
willst?«
»Ich weiß es noch nicht. Bis jetzt sieht alles ziemlich gut aus. Ich wollte mir gestern die Stelle ansehen, aber dann bin ich stattdessen in die Stadt gefahren.« Er sah sie mit eindringlichem Blick an und fragte sich, was sie wohl im hellen Licht eines neuen Tages empfand.
Hopes Lächeln verschwand, als sie sich daran erinnerte, warum Rio gestern weggefahren war: Er hatte nicht ihr Geliebter werden wollen.
Und jetzt war er es doch geworden.
»Hope«, begann er, als er die Schatten in ihrem Blick sah.
»Nein«, unterbrach sie ihn und legte einen Finger auf seine Lippen. »Ich weiß, dass du nicht mein Geliebter werden wolltest. Aber es ist geschehen. Ich erwarte von dir nicht, dass du dich änderst. Du solltest auch nicht erwarten, dass ich mich ändere. Ich liebe dich, Rio, und nichts wird daran etwas ändern.«
Er gab ihr einen schnellen Kuss, dann verließ er das Zimmer, als würde es in Brand stehen. Er traute sich nicht, sie noch einmal zu berühren, ohne die Decke wegzuziehen und erneut die Ekstase zu erleben, wenn ihr Körper mit dem seinen vereint war, wenn ihre Schreie seine Stille durchdrangen.
Gestern war sie eine Jungfrau gewesen. Heute war sie seine Frau. Morgen ...
Der Morgen gehörte dem Wind. Er würde sich ihm stellen, wenn es sein musste. Bis dahin lockte der heutige Tag, strahlend und voller Hoffnung.
»Dein Badewasser ist schon einen halben Meter tief und dampft!«, rief Rio über seine Schultern, als er die Treppe hinunterging. »Wenn du angezogen bist, habe ich das Frühstück fertig.«
»Wohin wollen wir denn?«, fragte Hope, als sie aus dem Bett kletterte.
»Sage ich nicht!«, rief er gedehnt.
Sie lachte, weil er die Stimme von Mason imitierte. Dann lief sie schnell ins Bad. Dort ließ sie sich Zeit und vertrieb all die kleinen Schmerzen aus ihrem Körper, den sie und Rio so gründlich ausgekostet hatten.
Schließlich konnte sie dem Duft des Frühstücks nicht länger widerstehen. Ohne hinzusehen, griff sie nach einem Handtuch. Der Handtuchhalter war leer. Das nächste Handtuch war in dem Schrank im Flur. Im kalten Flur.
Gerade als sie über den kalten Flur zum Wäscheschrank laufen wollte, öffnete sich die Badezimmertür und Rio erschien. Er hielt ein dickes, weiches Handtuch in der Hand.
»Fehlt dir etwas?«, fragte er.
»Brrr«, antwortete sie.
Er kam herein und schloss die Tür hinter sich, damit die dampfende Wärme nicht entweichen konnte. Dann hielt er ihr das Handtuch in einer schweigenden Einladung hin. Sie schmiegte sich hinein, schmiegte sich in seine Arme. Er küsste sie, bis es unmöglich zu sagen war, ob die Röte ihrer Haut von dem heißen Bad herrührte oder von der noch heißeren Leidenschaft, die er in ihr weckte.
»Das hat mir gefehlt«, sagte er leise. Dann hob er den Kopf und schob sie von seinem hungrigen, drängenden Körper weg. »Wenn ich nicht sofort damit aufhöre, dann wird keiner von uns beiden in der Lage sein, auf ein Pferd zu steigen.«
»Ganz besonders dann nicht, wenn das Pferd Storm Walker ist«, stimmte sie ihm zu und lächelte ihn mit zittrigen Lippen
»Ich denke, ich werde diesen verrückten Kerl heute auf der Weide lassen«, gestand Rio ihr, »denn ich vermute, dass er heute Morgen mehr Kraft hat als ich.«
Als Hope an Rio hinunterblickte, sah sie die unmissverständliche Ausbuchtung seiner Jeans. Ein Schauer des Glücks rann durch ihren Körper, als sie daran dachte, wie herrlich sich sein Körper unter ihren Händen angefühlt hatte. Mit dieser Erinnerung kam auch das heiße Gefühl der Lust zurück, die ihr in der letzten Nacht so vertraut geworden war. Langsam, mit leise gemurmelter Bewunderung, rieb sie mit der Hand über seine Erektion.
Ihm stockte der Atem. »Ich dachte, du wärst wund.«
Sie schüttelte den Kopf.
Seine Hand glitt zwischen ihre Schenkel. Die flüssige Seide, die dort auf ihn wartete, war eine Offenbarung. Sein Atem stockte noch einmal, und sein Herz schlug schneller.
»Bist du sicher?«, fragte er und streichelte sie, achtete aber auf Anzeichen, dass sie sich von ihm zurückzog.
Sie bewegte sich und öffnete sich seiner Berührung, und ihr heißes Pulsieren sagte ihm, dass sie bereit für ihn war.
»Ich möchte, dass du noch in der Lage bist, zu reiten«, sagte er.
Doch noch während er diese Worte aussprach, intensivierte er seine Liebkosung. Ihre Augenlider zitterten, als ein heißes Glücksgefühl ihren Körper erfasste. »Ich werde mir ein Kissen auf den Sattel binden.«
Er lachte und
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