Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
Stimme.
    »Bis auf gestern Abend.« Ein Schauer rann durch Hopes Körper. »Turner wusste, dass ich allein sein würde. Er hat dich in der Stadt gesehen.«
    »Ich weiß. Einer der Angestellten im Eisenwarenladen hat mir gesagt, dass John Turner mir einen Blick durch das Schaufenster zugeworfen hat und dann die Richtung geändert hat und aus der Stadt gerast ist, als wären die Höllenhunde hinter ihm her.« Rios Blick veränderte sich, seine Augen wurden so hart wie blauschwarze Steine.
    »Ich bin froh, dass du zurückgekommen bist«, sagte sie leise.
    »Nicht halb so froh, wie ich es bin.« In seiner Stimme lag eine gefährliche Mischung aus Wut auf Turner, Zorn auf sich selbst und einer Sehnsucht nach Hope, die so eindringlich war, dass sie sie noch immer erschütterte.
    Mit einem leise gemurmelten Wort ging Rio in den Schuppen, kam ein paar Minuten später zurück und führte Dusk am Zügel. Die Stute ging auf den Pferdeanhänger zu, der von Rios Pick-up abgekoppelt war und neben dem Schuppen stand. Dusks Bewegungen waren die Reaktion eines Pferdes, das daran gewöhnt ist, durch den ganzen Westen gefahren zu werden, von Stadt zu Stadt, von Ranch zu Ranch, von Horizont zu Horizont.
    »Noch nicht, Mädchen«, sagte Rio und legte die Zügel über den Zaun der Weide. »Zuerst müssen wir noch einen Brunnen finden.«
    Hope hatte gesehen, wie das Pferd zu dem Anhänger gegangen war, hatte Rios lässige Worte gehört, und plötzlich fegte ein kalter Wind durch ihre Seele.
    Noch nicht.
    Aber es würde geschehen, das war keine Frage, und nichts anderes lag in Rios Stimme als die ruhige Sicherheit, dass er gehen würde.
    Hope lehnte sich gegen Aces, und bemühte sich, den Kummer zu kontrollieren, der sie erfasst hatte. Du hast gewusst, dass er gehen würde, sagte sie sich. Die letzte Nacht hat das nicht verändert. Und auch die heutige Nacht wird es nicht verändern.
    Nichts wird das ändern.
    Du hast dich in den Wind verliebt, und das hast du gewusst, als du dich verliebtest.
    Sie hörte keinen Widerspruch und akzeptierte das. Die ganze Zeit über war es ihre Entscheidung gewesen. Rio hatte nicht ihr Geliebter werden wollen.
    Hope. Sage mir, dass ich auflhören soll. Ich wollte dir nicht wehtun! Ich habe keine Vergangenheit, keine Zukunft, keine Gegenwart. Hope, ich kann nicht...
    Und dann hatte sie ihn geküsst, hatte nach ihm verlangt, und er hatte ihr all das gegeben, was er ihr geben konnte. Es war mehr, als jeder andere Mann ihr gegeben hatte: Zärtlichkeit und wilde Leidenschaft, Gelassenheit und Ekstase. Sie würde Rio sein Geschenk nicht vor die Füße werfen und ihm erklären, dass es nicht genug war. Er würde sich selbst Vorwürfe machen, das wusste sie so sicher, wie sie wusste, dass sie ihn liebte.
    Bist du so grausam, dass du ihn dazu bringen wirst, sich selbst zu hassen?, fragte Hope sich. Ist das deine Art, ihn zu lieben ?
    Nach einigen Augenblicken straffte Hope die Schultern und machte sich wieder daran, Aces mit langsamen Bewegungen zu striegeln. Es dauerte nicht lange, bis sie die Stute sattelte, sie aus dem Korral führte und sich dann schnell in den Sattel schwang, noch ehe Rio ihr helfen, ehe er sie berühren konnte.
    Seite an Seite ritten Hope und Rio über den unbefestigten Weg. Der Wind blies heftig und wirbelte Staubwolken auf.
    Rio warf immer wieder einen Blick auf Hope, schnelle Blicke, die er unter dem Schatten seiner Hutkrempe verbarg. Auf der Weide hatte er an ihrem Gesicht gesehen, dass sie unglücklich war. Er hatte zu ihr gehen, sie in seinen Armen halten und ihr versichern wollen, dass alles gut werden würde, dass er sie vor dem beschützen würde, vor dem sie sich fürchtete.
    Und dann hatte er gesehen, wie sie das von sich abschüttelte, was sie beschäftigt hatte.
    Er wusste nicht, was geschehen war oder warum sie unglücklich war. Er wusste nur, dass Hope einen Augenblick lang offen gewesen war, so dass er in ihre Seele blicken konnte.
    Er verstand diese Art von Schmerz und wusste, wie unerwartet er kommen konnte und wie zerstörerisch er war. Also beobachtete er sie und versuchte zu ergründen, ob mit ihr wirklich alles in Ordnung war.
    Hope hatte das blaue Aufblitzen von Rios Augen bemerkt, als er sie ansah und sich dann schnell wieder abwandte, und sie lächelte ihn einen Augenblick lang an und blickte dann wieder über die samtgrünen, schattigen Hügel, die im ersten Sonnenlicht aufleuchteten. Die Ruhe des Morgens und das rhythmische Geräusch der Hufe waren wie ein Segen für

Weitere Kostenlose Bücher