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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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an.
    Trotzdem stand sie immer noch vor ihm, sein Arm war nur ein paar Zentimeter von ihrer Wange entfernt, und Marco sah sie so durchdringend an, als würde er alle ihre Geheimnisse erraten.
    „Was würde Lady Riverton sagen, wenn sie dich hier sehen könnte – zusammen mit mir?“, murmelte sie und musterte ihn durch halb gesenkte Wimpern.
    Scheinbar erstaunt, runzelte Marco die Stirn. „Lady Riverton?“
    „O ja. Oder bist du hier in Bath etwa nicht ihr treu ergebener Verehrer? Wahrscheinlich braucht sie einen Ersatz für den armen Mr Frobisher, von dem sie sich in Santa Lucia so überstürzt trennen musste. Wie ich allerdings zugeben muss – du bist viel hübscher als ihr einstiger Galan.“
    Und er hatte natürlich einen Ersatz für Clio gesucht, für seine hoffnungslose Liebe. Aber Thalia konnte sich nicht dazu durchringen, diese Überzeugung auszusprechen. In Sizilien hatte sie keine solchen Hemmungen verspürt und sich frei genug gefühlt, um alles zu verkünden, was sie dachte. Das war in England anders.
    Auch Marco war anders. Obwohl er so dicht vor ihr stand – zwischen ihnen klaffte ein breiter Abgrund.
    Seine Finger, immer noch an der Wand neben ihrem Kopf, ballten sich zur Faust, seine Stimme klang gepresst. „Was meine Beziehung zu Lady Riverton betrifft, irrst du dich. Für mich ist sie nur – wie soll ich es ausdrücken? – eine Freundin.“
    „Ah, du bist mit ihr befreundet? “ , betonte sie. „So wie mit mir in Santa Lucia? Oder so wie mit Clio?“
    „Mit den Chase-Töchtern kann sich keine Frau vergleichen. Lady Riverton bot mir einfach nur an, mich in Bath herumzuführen und mir die Ausgrabungen zu zeigen. Wie konnte ich das ablehnen? Immerhin war ihr verstorbener Ehemann einer meiner besten Freunde.“
    Helle Wut stieg in Thalia auf und erhitzte ihre Wangen. „Wie kannst du so gelassen sein, Marco?“, fauchte sie. „Nach allem, was in Santa Lucia geschah? Lady Riverton ist nicht …“
    Plötzlich öffnete sich die Tür des Ruheraums. In einer Wolke aus pastellfarbenem Musselin und blumigen Parfüms tauchte eine Schar lachender Frauen auf. Bei Marcos Anblick kicherten sie alle hinter ihren Fächern.
    Zu ihrem Leidwesen wusste Thalia nur zu gut, was sie empfanden. Sie wich tiefer in die Schatten zurück und hoffte, sie wäre unsichtbar. Aber selbst wenn das nicht zutraf – es würde keine Rolle spielen, denn das Interesse der Damen konzentrierte sich ausschließlich auf den Conte di Fabrizzi.
    Lächelnd wandte er sich zu ihnen. Mit einer höflichen Verbeugung bewirkte er ein noch lauteres Gekicher, ein heftiges Fächerflattern. Dann eilten die Damen die Treppen hinauf.
    „Thalia …“ Sobald er mit ihr allein war, drehte er sich zu ihr um. Das Grübchen in seiner Wange war verschwunden, sein Blick nahm eine noch stärkere Intensität an. „Wie ich sehe, müssen wir reden.“
    „In diesem Moment reden wir doch miteinander.“
    „Irgendwo, wo wir nicht gestört werden. Gehst du morgen mit mir in den Sydney Gardens spazieren?“
    Mühsam schluckte sie. Natürlich wollte sie mit ihm reden, ihre Verwirrung und Wut in Worte fassen. Aber heute Abend hatte sie gemerkt, dass in seiner Nähe alle Vernunft dahinschwand – wie rettungslos er ihre Sinne immer noch berauschte.
    Durfte sie sich selber trauen, wenn sie mit ihm zusammen war? In einem öffentlichen Park? Erst vor wenigen Minuten wäre sie beinahe in seine Arme gesunken.
    Doch die Neugier war stärker als ihre Klugheit, wie immer. Und so nickte sie.
    „Morgen Vormittag geht meine Schwester mit mir in die Trinkhalle. Treffen wir uns dort, nach dem Frühstück.“
    „ Grazie, Thalia“, antwortete er. Ehe sie ihn daran hindern konnte, ergriff er ihre Hand und zog sie an seine Lippen. Sogar durch die Seide ihres Handschuhs erschien ihr der Kuss warm und verlockend. Auf der nackten Haut über dem Handgelenk spürte sie Marcos Atem und erschauerte ein wenig.
    Als er den Kopf hob, sah sie ein boshaftes Lächeln in seinen Augen. Hatte er das leichte Zittern wahrgenommen? Er drehte ihre Hand herum und legte sie in seine.
    „Vermutlich kann ich dich nicht zu einem Tanz mit mir verleiten?“, fragte er in hänselndem Ton und hauchte einen sanften Kuss auf ihren Puls. Zwischen den winzigen Perlenknöpfen des Handschuhs spürte sie eine leichte Berührung seiner Zunge.
    Blitzschnell entriss sie ihm ihre Hand. „Heute Abend tanze ich nicht.“
    Dieses teuflische Lächeln immer noch auf den Lippen, richtete er sich auf. Konnte er all

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