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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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schaute sich im Licht der vergoldeten Lüster um.
    Durch ihr Opernglas fixierte sie jedes einzelne Gesicht in den Logen ringsum. Aber den Mann, den sie suchte, entdeckte sie nirgendwo. Entweder schwärmte Marco nicht für Shakespeare, oder er hielt sich an die fashionable Sitte, stets verspätet zu erscheinen, wie bei Lord und Lady Grimsbys Kartenparty.
    Darauf legte Lady Riverton offensichtlich keinen Wert. Schon seit einigen Minuten saß sie in ihrer Loge auf der anderen Seite des u-förmigen Zuschauerraums, neben … Domenico de Lucca.
    Als Thalia durch ihr Opernglas spähte, neigte sich Lady Riverton zu ihrem goldblonden Begleiter. Auf ihrem Turban wippten grüne Federn. Signor de Lucca lächelte, anscheinend hingerissen von ihrer Konversation.
    Interessant, dachte Thalia. Noch ein kleiner Hinweis auf die Hintergründe der Verschwörung …
    Sie erinnerte sich an ihr kurzes Gespräch mit der schwatzhaften Schneiderin. Während ihrer Suche nach dem richtigen Stoff für ihr Kostüm hatte sie der Frau Informationen über Lady Riverton entlockt. Wen sie darstellen solle, wisse sie noch nicht, hatte Thalia gesagt, aber sie wolle auf keinen Fall einem Gast auf dem Maskenball gleichen.
    Bedeutsam hatte Madame Sevigny mit der Zunge geschnalzt. „Solange Sie sich nicht als Kleopatra verkleiden, besteht keine Gefahr, Mademoiselle. Dieses Kostüm hat die Kundin gewählt, die soeben hier war. Ich betonte, das sei vielleicht ein wenig zu jugendlich. Aber alors – sie hörte nicht auf mich. Hingegen wären Sie eine ganz reizende Kleopatra.“
    O ja, überlegte Thalia ironisch, wenn die Königin des Nils sich in eine blonde Schäferin verwandeln würde … Dafür hatte sie sich schließlich entschieden, für das Kostüm einer Schäferin. Jetzt wusste sie Bescheid über Lady Rivertons Verkleidung.
    Welchen Bewunderer wollte die Dame mit ihrer – äh – Natter ködern? Marco oder Signor de Lucca? Oder vielleicht versuchte sie den jungen Mann zu umgarnen, mit dem sie neulich durch die Trinkhalle gewandert war? Und wo, beim Jupiter, hatte sie das Silber versteckt?
    „Ist das nicht wundervoll, meine Liebe?“ Calliope nahm neben Thalia Platz. „Genauso chic wie in London.“
    „Und das gleiche Gedränge“, seufzte Cameron, der sich an ihrer anderen Seite niederließ. „Wenn wir die Worte der Schauspieler verstehen, müssen wir uns glücklich schätzen.“
    Spielerisch klopfte Calliope mit ihrem Fächer auf den Arm ihres Ehemanns. „Du willst ohnehin nur die hübschen Schauspielerinnen anstarren!“
    „Keineswegs“, protestierte er. „Dafür finde ich gar keine Zeit, weil ich immer nur dich anschauen werde, Callie. In diesem Theater überstrahlst du alle anderen Damen.“
    Er küsste ihre errötende Wange, und sie tauschten ein so zauberhaftes, intimes Lächeln, dass Thalia wegschauen musste. Die Liebe schien die beiden in helles Sonnenlicht zu hüllen. So wie Clio und ihren Duke.
    „Beinahe könnte man glauben, ihr wärt ein frisch vermähltes Paar – und keine alten Eltern“, scherzte Thalia und starrte in ihr Programmheft. „Soll ich euch allein lassen?“
    Lachend schüttelte Calliope den Kopf. Die Röte in ihrem Gesicht vertiefte sich. Inzwischen sieht sie viel besser aus, dachte Thalia erfreut. Nicht mehr so blass und müde.
    „Da wir gerade von der Elternschaft reden, Thalia …“, begann Calliope gedehnt. „Wie mir zu Ohren kam, hast du heute ungeheuren Mut bewiesen.“
    Thalia zuckte schuldbewusst zusammen. Hatte Callie von der Begegnung mit Marco im Society-Museum erfahren? Oder von dem Gespräch mit der klatschsüchtigen Schneiderin? „Was meinst du?“
    „Nun, die Kinderfrau erzählte, du hättest Psyche im Kinderwagen ausgeführt. Ganz allein.“
    „O ja“, bestätigte Thalia erleichtert. „Wir besuchten das Museum der Bath Society of Antiquities und besichtigten die Opfergaben, die man der Sulis Minerva gewidmet hatte. Dafür schien sich deine Tochter sehr zu interessieren.“
    „Bevor wir ins Theater gingen, schlief sie wie ein Engel“, berichtete Cameron. „Wie ein schweigsamer Engel. Offenbar kannst du Wunder vollbringen, teure Schwägerin.“
    „Sicher nicht, ich las ihr nur eine Sage aus der Antike vor. Damit werdet ihr den gleichen Erfolg erzielen, wenn ihr eure Ruhe haben wollte.“
    „Nun, sie ist eben eine Chase von echtem Schrot und Korn“, sagte Calliope. „Hast du auf eurem Spaziergang jemanden getroffen?“
    Thalia dachte an Marco, der ihre Hand gehalten und ihr so

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