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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Unterschied?«
    Lazar amüsierte sich prächtig über den Disput seiner Freunde und gab Vasili lachend eine Antwort: »Ich will verflucht sein, wenn ich's weiß, aber ich bin sicher, sie könnte es dir sagen. Warum fragen wir sie nicht einfach?«
    »Dazu müssen wir erst einmal diese Tür einschlagen«, erinnerte ihn Serge.
    »Ich habe nicht gehört, dass ein Schloss eingeschnappt wäre«, sagte Vasili . »Mach sie doch einfach auf ...«
    Noch während er sprach, rastete das Schloss ein, und Serge fragte noch einmal: »Soll ich sie einbrechen?«
    Mit einem wütenden Schnauben trat Stefan vor und rüttelte heftig an der Tür. »Mistress!« rief er laut. »Wir sind nicht Ihretwegen hier, sondern wegen Wilbert Dobbs. Bitte ...«
    »Dobbs ist krank!« rief eine Frauenstimme. »Ich bin jetzt hier die Chefin. Also werdet Ihr wohl mit mir reden müssen. Was wiederum bedeutet, dass Ihr's ebensogut gleich aufgeben könnt.«
    Ihre Antwort kam so schnell, dass sie an der Tür gelauscht haben musste , ein Wissen, das Stefan noch mehr in Verlegenheit gestürzt hätte, wäre er nicht so erbost gewesen über ihre Sturheit. »Falls Sie Ihr Lokal nicht ohne Tür betreiben wollen, bis diese hier repariert worden ist, würde ich Ihnen dringend raten, sie ganz schnell zu öffnen, Mistress.«
    Magische Worte, wie es schien. Die Tür wurde geöffnet, aber das Mädchen stand vor ihnen und versperrte ihnen den Weg. Sie hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt, und eine lag direkt auf dem Heft ihres Messers. Das Messer steckte zwar noch immer in der Scheide, aber Vasili und Stefan wusste n, wie schnell sich dieser Zustand ändern konnte. Das kriegerische Leuchten in ihren Augen machte deutlich, dass sie auch heute keinen Augenblick zögern würde. Ihre Kleider waren ähnlich wie die vom Vorabend, nur ihr Hemd hatte eine andere Farbe, die ihren grauen Teint noch bleicher aussehen ließ. Das helle Tageslicht ging nicht gerade freundlich mit ihr um.
    »Für einen Ausländer sprecht Ihr wirklich recht gut Englisch«, bemerkte sie zu Stefan, ohne die anderen eines einzigen Blickes zu würdigen. »Aber Ihr scheint Schwierigkeiten zu haben, es auch richtig zu verstehen. Ich habe Euch gesagt, dass Dobbs krank ist, und das bedeutet, dass er von Euresgleichen nicht gestört werden darf.«
    Stefan ging drohend auf sie zu, aber sie wich keinen Millimeter vor ihm zurück. Ihr Mut war zwar lobenswert, aber unter den gegebenen Umständen auch recht töricht.
    Schließlich war er fast einen Kopf größer als sie und in bester körperlicher Verfassung. Sie hatte außerdem nicht die geringste Vorstellung, wie weit er gehen würde. Ein zorniges Glühen war in seine Augen getreten, obwohl er selbst sich dessen nicht bewußt war — genausowenig, wie er ahnte, dass dieses Glühen der Grund dafür war, dass sie plötzlich schweißnasse Hände bekam.
    »Ich hoffe, Sie verstehen selbst genug Englisch«, sagte er mit bedrohlicher Sanftheit, »um endlich zu begreifen, dass wir mit Wilbert Dobbs sprechen werden, ob Ihnen das paßt oder nicht. Nichts, was Sie sagen oder tun könnten, wird uns davon abhalten. Und wenn mich meine Kenntnis der englischen Sprache nicht im Stich läßt, bedeuten diese Worte, dass Sie gut daran täten, uns auf der Stelle aus dem Weg zu gehen.«
    Sie warf ihm einen langen, wütenden Blick zu, bevor sie endlich sagte: »Also los. Geht und belästiget einen Sterbenden. Aber das habt dann Ihr auf dem Gewissen, nicht ich.« Mit diesen Worten wirbelte sie herum, gab ihnen die Tür frei und verschwand.
    »Du hättest sie wenigstens fragen können, wo der Kerl eigentlich steckt«, brummte Vasili , während er und die anderen Stefan ins Haus folgten.
    Lazar, der die ganze Angelegenheit immer noch ausgesprochen komisch fand, kicherte in sich hinein. »Es ist bestimmt leichter, ihn selbst zu suchen, Vasili , als aus der da noch mehr Informationen herauszuquetschen. Schließlich müssen wir keinen Palast durchsuchen, sondern nur ein paar lumpige kleine Zimmer.«
    »Dann laßt uns unbedingt gleich damit anfangen. Bei Tageslicht kann einem diese Bude ganz schön auf den Magen schlagen.«
    In Wirklichkeit roch es mehr nach Seifenlauge als nach abgestandenem Bier. Jemand hatte die Tische zur Seite geschoben, die Stühle mit der Sitzfläche nach unten daraufgestellt und den Fußboden geschrubbt, wie ein paar immer noch feuchte Stellen eindeutig bewiesen. Die Taverne war so sauber, wie sie es überhaupt nur sein konnte. Vasili s Ekel davor spiegelte nur

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