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Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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zurückmeldete, allein durch seine Gedanken an diese unglaubliche Frau!
    Das Summen wurde lauter, und in der nächsten Sekunde schlug Annalisa auch schon die Zeltbahn am Eingang zurück und trat ins Innere. Das Haar trug sie immer noch offen, und Tahirs Herzschlag stockte, als er ihr reizendes Profil im hereindringenden Sonnenlicht sah. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, wandte sie sich ab und hob irgendetwas vom Boden auf. Dadurch präsentierte sie ihm ihren reizenden runden Po.
    Tahir schluckte trocken und registrierte erst jetzt, dass sie sich nicht so graziös bewegte wie gewohnt. Und als sie ein paar Schritte machte, fiel ihm auf, wie steif sie ging. Die Erkenntnis, dass er zu diesem Zustand beigetragen hatte, malte ihm wieder die Szene vor Augen, als Annalisa ihren ersten sexuellen Höhepunkt in seinen Armen erlebte.
    Doch dabei war es nicht geblieben. Er war so erregt und ausgehungert gewesen, dass er sie noch mehrfach genommen hatte, wobei er immer darauf achtete, auch sie auf ihre Kosten kommen zu lassen. Jetzt wünschte er, sich besser unter Kontrolle gehabt zu haben.
    Aber, zur Hölle, was wusste er schon von Jungfrauen? Und davon abgesehen, seit wann kümmerten ihn die Gefühle einer Frau, nachdem ihr erotisches Intermezzo vorbei war?
    Diesmal war es irgendwie anders. Sobald er Annalisa unter sich gespürt hatte, ahnte er bereits, dass er nie genug von ihr bekommen würde.
    Nie genug …?
    Zur Hölle! Was war nur mit ihm los?
    Eben hatte er sich noch zum Sterben erschöpft gefühlt, und jetzt konnte er bereits an nichts anderes mehr denken, als …
    Annalisa richtete sich mühsam auf und wandte langsam den Kopf.
    Tahir spürte, wie ein kalter Schauer über seinen Rücken lief und sämtliche Organe in eisige Klumpen zu verwandeln schien. Ihre gestern noch so makellose Haut war verunziert von roten Stellen, die Lippen geschwollen. Hals und Nacken zeigten dunkle Flecken, wo er seiner Leidenschaft die Zügel hatte schießen lassen.
    Tahirs Magen verkrampfte sich, wie kurz vor dem Helikopterabsturz, doch diesmal löschte keine gnädige Ohnmacht das beklemmende Bild aus. Rasch schloss er die Augen, doch nur, um von der Vergangenheit eingeholt zu werden …
    Er sah seinen angetrunkenen Vater, der von einem Bankett im Kreis seiner Vasallen und anderer Speichellecker zurückkam, seine neueste Geliebte wie ein Stück Vieh hinter sich herzerrend. Nur in diesem Fall handelte es sich nicht um eine der abgebrühten Goldgräberinnen, die er sonst bevorzugte, sondern um ein verängstigtes junges Ding, das sich mit aller Macht sträubte und Tahir flehende Blicke zuwarf.
    Yazan Al’Ramiz schleuderte seinen jüngsten Sohn, der mit seinen dreizehn Jahren keine Chance gegen die dreckigen Tricks seines Erzeugers hatte, wie ein lästiges Insekt zur Seite, als er von ihm angegriffen wurde. Tahir knallte mit dem Kopf gegen die Wand und sank betäubt zu Boden. Als er sich erholt hatte, waren sein Vater und dessen blutjunge Begleiterin nirgends zu finden. Er sah das Mädchen erst am nächsten Tag wieder. Blass, ohne Ausdruck in den toten Augen und mit hässlichen roten Schrammen auf Hals und Wangen.
    Annalisas Summen holte ihn aus der Vergangenheit zurück.
    So war es letzte Nacht nicht gewesen! Annalisa hatte ihn gewollt! Sie hatte ihn regelrecht angefleht …
    Und er hatte sie animiert und seine sexuelle Erfahrung ausgenutzt, indem er sie um etwas bitten ließ, dessen Bedeutung sie gar nicht wirklich verstand. Er wollte sie und hatte alles daran gesetzt, sie auch zu bekommen. Und es perfiderweise auch noch so hingedreht, als sei sie es, die ihn verführte!
    Als ob er damit auch noch sein schändliches Verhalten rechtfertigen könnte! Egal, wie er es drehte und wendete. Er hatte ihr die Unschuld geraubt …
    Und nun stand sie vor ihm, schaute ihn mit Sternen in den warmen braunen Augen an und schenkte ihm ihr unvergleichliches Lächeln, als sei er ihr Märchenprinz.
    Der eisige Knoten in seinem Magen hatte scharfe Ecken. Sie schnitten tief ins Fleisch, wenn er zu atmen versuchte. Und sie durchschnitten seine träge Arroganz und alle fadenscheinigen Entschuldigungen, die er für die letzte Nacht zu finden versucht hatte.
    Stattdessen wurde Tahir schmerzhaft daran erinnert, dass er nicht mehr und nicht weniger als der Sohn seines Vaters war. Dekadent, selbstsüchtig, besessen vom Bestreben, sich zu vergnügen …

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