Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
Vom Netzwerk:
erinnerst dich wieder an den Unfall?“
    â€žSonst hätte ich ihn wohl kaum erwähnt, oder?“
    Sein sarkastisches Lächeln war wie eine Ohrfeige, doch Annalisa riss sich zusammen. „Gab es noch andere Insassen?“ Ihre Stimme klang sachlich und kühl. Es war ein Gedanke, der sie die letzten Tage fürchterlich umgetrieben hatte.
    â€žNein. Niemand, den du noch mit deinen speziellen Fähigkeiten hättest verwöhnen können.“
    Annalisa runzelte die Stirn. Sie hörte seine Worte, konnte aber nicht fassen, was er damit ausdrückte. Wie Tahir es sagte, klang es, als habe sie ihm mehr Schaden zugefügt, als Gutes getan. Was war nur plötzlich mit ihm los?
    Schmerz und Besorgnis stritten in ihrem Innern miteinander. Dieser Mann war nicht derselbe, der sie noch vor wenigen Stunden ins Paradies der Sinne entführt hatte.
    â€žAber …“
    â€žNichts aber“, schnitt er ihr grob das Wort ab. „Ich hatte zwar eine kostbare Fracht an Bord, nur eben keine Passagiere. Stattdessen Hektoliter des besten Champagners und Kaviars, den man für Geld nur kaufen kann. Er war für eine Krönung bestimmt, doch wie es aussieht, habe ich die Party verpasst.“ Er zuckte lässig die Schultern, schien die unbedachte Bewegung aber gleich darauf zu bereuen. „Auf jeden Fall ein Jammer“, konstatierte er. „Es geht doch nichts über eine gute Party.“
    Annalisa blinzelte verwirrt und starrte ungläubig in sein dunkles Gesicht, das zu einer arroganten Maske eingefroren war. Was er sagte und wie er es sagte, stieß sie auf eine seltsame Weise ab. Ohne Zweifel sprach er von einer Krönung, über die eine normale qusanische Frau sicher Bescheid wusste, die ihr aber offenbar entgangen war, da sie seit Monaten wie in einem Kokon lebte.
    Doch wo war der anfangs so stoische, aber höfliche Mann geblieben, dessen ernste Züge sich aufhellten, wenn sie ein Thema berührte, das ihn interessierte? Und der ganz übergangslos vor Witz und Charme sprühen konnte? Ihr liebenswerter Gefährte der letzten Tage? Freundlich, zugewandt und sogar leidenschaftlich!
    Tahir streckte unsicher die Hand nach dem Tee aus. Annalisa wollte ihm automatisch zu Hilfe kommen, wurde aber brutal zurückgewiesen.
    â€žNicht!“ Es kam als harscher Befehl, wie er vielleicht auf einem Kasernenhof angebracht war. „Fass mich nicht an!“
    Geschockt zuckte Annalisa zurück. Ein Schmerz, wie von einem scharfen Schwert, fuhr durch ihren ganzen Körper.
    â€žDu hast schon genug getan“, brummte Tahir, ohne sie anzuschauen. „Ich kann nur hoffen, dass man wenigstens im Palast einen anständigen Kaffee angeboten bekommt.“
    â€žIm Palast …?“, echote Annalisa tonlos.
    â€žHabe ich nicht eben erklärt, dass ich auf dem Weg zum Palast von Qusay war, als der verdammte Helikopter abgestürzt ist?“ Entnervt rollte Tahir mit den Augen. „Ich kenne den zukünftigen König, Kareef Al’Ramiz. Nur seinetwegen bin ich in diese verflixte Einöde gekommen – um den Festakt zu sehen, die anschließende Feier mitzumachen und so schnell wie möglich zurückzukehren.“
    â€žZurückzukehren …?“ Sie verstand keines seiner Worte. Und der Mann, den sie seit Tagen gepflegt und umsorgt hatte, war ihr plötzlich fremd.
    Mit der Wiedererlangung seines Gedächtnisses schien Tahir eine Metamorphose durchlaufen zu haben. Vom charmanten Gesellschafter zum ausgemachten Ekel. Und zwar ein Rüpel im Smoking, mit offensichtlichem Vermögen und gesellschaftlichem Ansehen im Hintergrund. Gebildet, weltgewandt … blasiert und arrogant.
    Und damit starben Annalisas zaghaft genährte Hoffnungen und Träume der letzten Tage – besonders die der vergangenen Nacht – einen schnellen, leisen Tod.
    â€žZurück in die Zivilisation“, riss Tahirs knurriges Statement sie aus ihren wehmütigen Gedanken. „Zu den hellen Lichtern der Großstadt. Zum Business und anspruchsvoller Unterhaltung.“
    Sein abschätzender Blick bei den letzten Worten traf Annalisa wie eine Ohrfeige.
    Keine Frage, dass er damit Frauen seines Schlages meinte. Mondän, selbstbewusst, erfahren. Aber was war sie dann für ihn gewesen? Ein Intermezzo aus Langeweile? Der Reiz des Unbekannten? Der ultimative Kick für einen gelangweilten Vertreter seiner Kreise – das unberührte Mauerblümchen zu

Weitere Kostenlose Bücher