Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
Vom Netzwerk:
Gastfreundschaft, die seine Mutter präsentierte, angespannt und nervös. Am liebsten hätte er die Hand ausgesteckt und ihr sanft über die Wange gestrichen, doch das war natürlich unmöglich. Wo war die starke, selbstbewusste Frau geblieben, die ihn gepflegt hatte? Die nichts dabei fand, mitten in der Einsamkeit der Wüste ihr eigenes Camp aufzuschlagen.
    â€žWie geht es Ihnen?“, fragte Tahir leise und sucht ihren Blick.
    â€žDanke, gut“, erwiderte Annalisa und starrte auf einen Punkt oberhalb seiner linken Schulter. Der raue Unterton in ihrer Stimme ließ ihn wohlig erschauern. Doch irgendetwas lief hier schief, er konnte es nur nicht in Worte fassen.
    Als das Telefon schrillte, sprang Tahir förmlich auf die Füße, dankbar für die Gelegenheit, einer Situation zu entkommen, der er sich nicht gewachsen fühlte. „Ist für dich, Mutter“, sagte er nur wenige Sekunden später. „Irgendeine Krise bezüglich eines Empfangs, den du offenbar planst.“
    Rihana erhob sich graziös. „Ich würde den Anruf gern entgegennehmen, wenn es für Sie in Ordnung ist, meine Liebe“, sagte sie lächelnd.
    â€žAber natürlich, Madam …“, versicherte Annalisa ihr errötend.
    â€žDann entschuldigen Sie mich bitte einen Moment.“ Damit wandte sie sich um und nahm ihrem Sohn den Hörer ab.
    Der wartete wiederum, bis seine Mutter den Raum verlassen hatte, ehe er auf seinen Platz zurückkehrte. „Es ist schön, dich zu sehen, Annalisa …“
    Wie sehr wünschte sie, dasselbe sagen zu können! Die traditionelle Robe, die Tahir trug, stand ihm ausgezeichnet und unterstrich seinen hohen Rang, ließ ihn aber schrecklich fremd erscheinen. Frustriert stieß Annalisa den Atem aus, angesichts der Erkenntnis, dass es mit ihrer Schwäche für diesen Mann noch nicht vorbei war.
    â€žAlles in Ordnung mit dir?“
    â€žJa“, log sie dreist. „Alles bestens. Und bei dir?“
    â€žIch kämpfe mich so durch“, behauptete er mit schiefem Lächeln. „Aber ich hätte nie erwartet, dich hier zu sehen“, kam er gleich wieder auf den Kern der Sache zurück.
    â€žIch bin erst gestern Abend in Shafar angekommen“, informierte sie ihn. „Und ein Flug nach Kopenhagen, dem ersten Etappenziel meiner Europareise, ist auch schon gebucht.“
    Aber würde sie die auch wirklich antreten, nach dem, was sie heute Morgen erfahren hatte? Annalisa biss sich auf die Unterlippe und überlegte, was wohl das Beste und Sinnvollste für sie wäre. Auf jeden Fall ein erster Besuch beim Gynäkologen!
    â€žIrgendetwas stimmt nicht mit dir“, konstatierte Tahir, der sie die ganze Zeit aufmerksam gemustert hatte. „Also was ist los?“
    Sekundenlang schloss sie die Augen und rang um innere Stärke. Als sie die Lider wieder hob, wanderte ihr Blick instinktiv zur Tür hinüber, hinter der Tahirs Mutter verschwunden war. „Ich musste dich sehen, Tahir.“
    Seine dunklen Brauen schossen nach oben. „Dann habe ich also recht, wenn ich annehme, dass dies kein einfacher Krankenbesuch ist?“
    â€žDu hast doch gesagt, dass ich …“ Sie brach ab und schluckte heftig. „Das du benachrichtigt werden willst, sollten sich … na ja, Konsequenzen ergeben.“
    Als sich seine kühle, abwartende Miene keinen Deut veränderte, spürte Annalisa, wie etwas in ihr zerbrach.
    â€žNun, besagte Konsequenzen sind tatsächlich eingetroffen“, eröffnete sie ihm spröde. „Ich bin schwanger.“
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie wenig sie ihm bedeutete, hier war er: nicht der kleinste Muskel regte sich in Tahirs attraktivem dunklen Gesicht. Es wirkte wie aus Stein gemeißelt.
    â€žWas sind deine Pläne?“
    Nicht unsere Pläne, oder seine Beteiligung an ihren besonderen Umständen! Was hatte sie denn erwartet? Dass er sie in seine Arme riss und ihr versicherte, wie sehr er sie vermisst hatte? Dass es der größte Fehler seines Lebens gewesen war, sie auf diese Art zu verlassen?
    â€žIch weiß noch nicht. Aber das Baby werde ich auf jeden Fall behalten.“
    Schweigen.
    Annalisas zusammengepresste Lippen bebten, während sie sich vorstellte, wie Tahir sich jetzt fühlen mochte. Er würde sich keine Komplikationen in seinem wohlsituierten Leben wünschen.
    â€žWas für ein glücklicher Zufall, dass du

Weitere Kostenlose Bücher