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Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Augen nicht trauen. „Ern!” schrie er. „Ern, halt sofort an!”
    Aber Ern dachte nicht daran, sondern radelte nur noch schneller, was Herrn Grimm sehr erboste.
    Als Dicki an ihm vorbeisauste, steckte Purzel den Kopf aus seiner Kiste und bellte. Aber Bingo duckte sich ängstlich und verhielt sich mäuschenstill.
    „Gut, daß wir die Hunde auf den Rädern haben!” sagte Ern. „Es ist zu anstrengend für sie, den ganzen Weg hin und zurück zu laufen. Die Fahrt scheint ihnen zu gefallen. Ich finde es auch herrlich.”
    Sobald sie die letzten Häuser von Peterswalde hinter sich gelassen hatten, begann Dicki zu singen:
„Wie gern ich das hab’
Straßauf und straßab
So zu flitzen. Bergab und bergauf
Lauf, Rädchen lauf,
Doch wir sitzen.
Ein Haus fliegt vorbei
Schon weit sind wir zwei
Ohne Schwitzen.
Durchs Haar fährt der Wind.
Schau, Teiche dort sind!
Wie sie blitzen.
Hoch lebe das Rad!
Und wer eines hat,
Soll es nützen.
Da wird jeder froh,
Und mit lautem Hallo
Schwenkt man Mützen.”
    Ern sah Dicki bewundernd an. „Alle Wetter, das ist schön! Hast du es eben erst gedichtet?”
    „Ja, es fiel mir so ein”, antwortete Dicki. Und dann sangen die beiden Jungen das „Radlerlied”, wie Ern es taufte, aus voller Kehle, während sie im Takt dazu die Pedale traten. Als Purzel zu bellen begann, drehte sich Dicki zu ihm um und sagte: „Nein, Purzel, so lautet der Text nicht, und du singst auch nicht die richtige Melodie.”
    Darüber mußte Ern so lachen, daß er fast vom Rad fiel. Munter radelten die beiden weiter, bis sie zum Gespensterberg kamen. Der Turm drohte düster vom Berg herunter und sah gar nicht einladend aus. Als sie ihn erreichten, stellten die Jungen ihre Räder in den Schuppen und wandten sich dem Eingang zu. Purzel und Bingo folgten ihnen auf den Fersen.
    „Da seid ihr ja schon wieder”, brummte der Pförtner.
    „Und noch dazu mit Hunden. Ich hab’ euch doch gesagt, daß Hunde keinen Zutritt haben. Möchte bloß wissen, wie sie gestern in den Turm gekommen sind!”
    Dicki zuckte die Achseln. „Auf einmal waren sie da. Wir waren selber überrascht.”
    „Bindet sie im Fahrradschuppen an. Sie dürfen nicht in die Ausstellung.”
    „Gut, machen wir.” Dicki gab dem Mann zwei Schilling für die Eintrittskarten und fragte dann: „Warum heult das Gespenst eigentlich nur an einem bestimmten Tag in der Woche?”
    „Man sagt, der frühere Besitzer des Turms habe an einem Donnerstag ein großes Unglück erlebt, und deshalb heule es nun jeden Donnerstag”, antwortete der Pförtner.
    „Aha, Donnerstag ist der große Tag des Gespenstes. Wo wohnt es denn?”
    „Stell nicht so dämliche Fragen!” rief der Pförtner ungeduldig.
    „Nur noch etwas möchte ich wissen. Wann hat das Gespenst in neuerer Zeit zu heulen begonnen? Im Katalog steht, daß es vor etwa hundert Jahren zu heulen pflegte, aber nach einiger Zeit damit aufhörte. Wie ich gesehen habe, ist der Katalog vor sechs Jahren gedruckt worden. Hat das Gespenst entgegenkommenderweise wieder mit Heulen angefangen, als er herauskam und der Turm dem Publikum zugänglich gemacht wurde?”
    „Du willst doch nicht etwa behaupten, das Gespenst sei vorgetäuscht? Frag nur den großen, dunkelhaarigen Herrn, der im Waffensaal sitzt, das ist der Besitzer des Turms. Der wird dir schon richtig Bescheid sagen.”
    „Oh, vielen Dank für die Auskunft!” antwortete Dicki erfreut. „Ich werde mich gern mit ihm über das Gespenst unterhalten. Wie heißt er denn?”
    „Engler heißt er und ist Österreicher. Er wird dir schon den Kopf zurechtsetzen, du Fettkloß!”
    „Ei, ei!” Dicki drohte dem Pförtner mit dem Finger und sagte wie ein Kindermädchen zu einem unartigen Kind: „Immer hübsch brav sein! Sonst geht es in die Ecke!”
    Darauf drehte er sich um und brachte die Hunde zum Schuppen. Der Pförtner sah ihm ganz verdutzt nach.
    „Dem hast du’s aber gegeben, Dicki!” sagte Ern bewundernd, als die beiden Jungen endlich den Turm betraten. „Sieh mal, dort kommt der Franzose von gestern.”
    „Bonjour!” begrüßte Dicki den Maler, der eine zusammengerollte Leinwand unter dem Arm trug und dem Ausgang zustrebte.
    „Ah, bonjour, mon ami”, erwiderte der Franzose.
    „Nun, schon wieder hier?”
    „Ja, mein Freund hier ist ganz vernarrt in die Seebilder”, antwortete Dicki. „Er will später zur Marine gehen, daher interessiert ihn alles, was mit dem Meer zu tun hat, auch wenn es nur Bilder sind. Haben Sie da die Kopie, die Sie gestern von

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