Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
das fertig brächtest?”
    In diesem Augenblick erschien Ern an der Tür und rief aufgeregt: „Dicki, komm mal her. Ich muß dir etwas zeigen.”
    „Entschuldigen Sie, das ist mein Freund”, sagte Dicki, erstaunt über Erns aufgeregtes Gebahren. „Ich werde mal sehen, was er will. Vielen Dank für Ihre freundliche Auskunft.”
    Er ging zur Tür und fragte leise: „Was ist denn los, Ern? Halt, nicht hier! Komm in den Gemäldesaal.”
    „Erinnerst du dich an das Bild mit dem hohen Kliff, das gestern der französische Maler kopierte?” flüsterte Ern, während sie durch den Saal gingen.

    „Ja, natürlich, dort drüben hängt es”, antwortete Dicki.
    „Mit dem Bild ist etwas Merkwürdiges geschehen”, fuhr Ern aufgeregt fort. „Komm und sieh selber!”
    „Was soll mit ihm geschehen sein?” Verwundert betrachtete Dicki das Bild.
    „Es ist etwas daraus verschwunden, was gestern noch da war.”
    „Was sollte das sein? Das Bild sieht doch genau so aus wie gestern.”
    „Aber es fehlt etwas, ich weiß es genau! Sieh mal den Felsen da, gegen den die Brandung schlägt. Auf der großen Welle dahinter schwamm gestern ein kleines blaues Boot, in dem zwei Männer saßen. Ich habe es ganz bestimmt gesehen. Ich dachte noch bei mir, daß der Maler es wohl dort hingemalt hat, damit jeder, der das Bild anschaut, so richtig erkennt, wie hoch das Kliff ist. Ohne das Boot wird einem das nicht so bewußt.”
    Dicki hatte aufmerksam zugehört. „Das ist ja sonderbar, sehr sonderbar. Warum hat der Franzose das Boot übermalt? Nur er kann es getan haben.”
    „Vielleicht mag er keine Boote, oder der Anblick machte ihn seekrank. Aber Dicki, man sieht doch gar nichts davon, daß das Boot übermalt worden ist.”
    Dicki kratzte sich verwirrt den Kopf. „Weißt du auch ganz genau, daß das blaue Boot gestern auf dem Bild war?”
    „Aber ja! Betti hat sich das Bild auch sehr lange angesehen und wird sich bestimmt an das Boot erinnern. Wir können sie ja fragen.”
    „Hör mal, Ern, du darfst keinem Menschen von der Sache mit dem blauen Boot erzählen. Vorläufig kann ich mir noch nicht erklären, warum jemand ein Boot von einem Seebild entfernen sollte. Ich muß darüber nachdenken, ehe noch jemand davon erfährt, verstehst du?”
    „Ja, ich verstehe. Komm, wir wollen mal die anderen Bilder ansehen. Vielleicht sind von allen die Boote verschwunden.”
    Aber nein, auf den anderen Bildern befanden sich noch die Boote und Wolken und Wellen, die gestern darauf gewesen waren. Es fehlte nichts, soweit die beiden Jungen feststellen konnten.
    „Guck, dort sitzt der Franzose, der gestern das Bild mit dem Kliff abgemalt hat, und kopiert ein kleineres Bild”, sagte Ern. „Wir wollen ihn fragen, ob er das blaue Boot entfernt hat.”
    Da kam Herr Engler in den Saal und begann sich mit dem französischen Maler zu unterhalten. Bald darauf gingen beide in den Waffensaal und verschwanden dann in einem kleinen Zimmer, das dahinter lag.
    „Heute heult das Gespenst nicht”, sagte Ern lachend, während er mit Dicki weiterschlenderte.
    „Es ist nicht der richtige Tag.” Auf einmal versank Dicki in tiefes Grübeln und hörte gar nicht mehr, was Ern zu ihm sagte. Nicht der richtige Tag? Warum ertönte das Geheul nur an einem bestimmten Tag in der Woche? Das war doch sehr rätselhaft.
    „Ern, ich möchte gern noch einmal die Falltür im Kamin hochheben und in das Loch gucken”, sagte er.
    „Paß bitte auf und gib mir ein Zeichen, falls jemand kommt. Die Maler sind fort. Nur der Franzose ist noch da, aber der scheint eine längere Unterredung mit Herrn Engler zu haben. Wenn ich nur wüßte, worum es dabei geht!”
    Die Jungen gingen in den Waffensaal. Ern stellte sich in die Mitte des Raumes, so daß er alle Türen im Auge behalten konnte. Dicki schlich leise zu dem Kamin und nahm den großen Kessel von der Falltür. Dann drehte er sich zu Ern um und fragte: „Ist die Luft rein?” Ern nickte. Kein Schritt war auf dem Steinfußboden zu hören, keine Stimmen ertönten.
    Mit einem kräftigen Ruck hob Dicki die Falltür hoch und spähte in die dunkle Öffnung. Ja, dort waren Stufen zu sehen. Wohin mochten sie führen? Vielleicht zu der Maschine, die das gespenstische Heulen hervorbrachte? Und wo befand sich der andere Eingang zu dem Tunnel, durch den die Hunde heraufgekommen waren? Wahrscheinlich an einer verborgenen Stelle auf dem Berg.
    Dicki wäre gar zu gern die Stufen hinuntergestiegen, um zu sehen, wohin sie führten. Aber das hätte zu

Weitere Kostenlose Bücher