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Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gab ihm schließlich einen kleinen Stoß. Man hörte, daß er auf der anderen Seite der Tür zu Boden fiel.
    Dicki nickte zufrieden und zog den Katalogumschlag langsam ins Zimmer. Der Schlüssel lag darauf. „So, jetzt können wir die Tür aufschließen und ein wenig herumspionieren. Ich hoffe, du kannst wieder gehen, Ern.”

Ein wenig Detektivarbeit
    Dicki hob den Schlüssel auf und steckte ihn ins Schloß. „Hoffentlich kann ich ihn drehen”, sagte er, das Gesicht verziehend. „Meine Hände sind immer noch ganz steif.”
    Aber der Schlüssel ließ sich leicht herumdrehen. Dicki öffnete die Tür, spähte in den Gemäldesaal und horchte. Obwohl die beiden Wagen fortgefahren waren, könnte ja noch jemand im Turm zurückgeblieben sein. Die Hunde spitzten die Ohren, gaben jedoch keinen Ton von sich.
    „Scheint alles verlassen zu sein, sonst würden die Hunde knurren”, sagte Dicki. „Sieh mal, da steht eine Leiter und daneben eine Büchse mit einem Pinsel darin. Jemand scheint hier etwas angestrichen zu haben.”
    In der Büchse befand sich jedoch keine Farbe. Dicki steckte einen Finger hinein. „Oh, es ist Leim. Nimm dich in acht, daß nichts davon an deine Kleider kommt, Ern. Ich krieg’ das Zeug gar nicht mehr vom Finger. Wozu mag es gebraucht worden sein?”
    Die Jungen betrachteten ein Seebild an der Wand und zuckten die Achseln. Doch halt – an der Innenseite des Rahmens entdeckte Dicki einen glänzenden Streifen. Er berührte ihn und fühlte, daß er klebrig war. Wie merkwürdig! War der Rahmen geleimt worden, weil er einen Riß hatte? Bilder wurden doch nicht in die Rahmen eingeklebt, sondern in einen Falz eingesetzt. Dicki nahm sich vor, später in Ruhe über den Leimstrich nachzudenken.
    „Komm weiter!” rief Ern ungeduldig. „Warum starrst du wie verzaubert auf den Rahmen?”
    Die Hunde, die sich nach frischer Luft und Bewegung sehnten, winselten an der Tür.
    „Geduld, ihr beiden, bald geht es hinaus”, sagte Dicki zu ihnen. „Ich möchte nur noch ein wenig herumgehen – oder besser gesagt herumschnüffeln. Vielleicht komme ich dann hinter Herrn Englers Geheimnisse.”
    Er ging auf eine Treppe zu. Dort hing ein Schild mit der Aufschrift „Privat”, aber Dicki beachtete es nicht, sondern stieg einfach hinauf. Ern folgte ihm langsam. Die beiden Hunde liefen voraus.
    Sie gelangten in ein großes Zimmer, in dem zwei Schreibtische standen, ein großer und ein kleiner. Auf dem großen lagen Stöße von Katalogen und eine Menge Briefe. An den Wänden standen viele Bilder ohne Rahmen.
    Dicki betrachtete sie. „Lauter Seestücke! Sieh mal, erkennst du dies hier?”
    „Ja, es ist eine Kopie von dem Bild, vor dem die Leiter steht. Man kann gar keinen Unterschied sehen. Sicher hat es der Franzose gemalt. Der scheint überhaupt nichts anderes zu tun, als Gemälde zu kopieren. Komisch! Ein richtiger Maler müßte doch vor allem eigene Bilder malen.”
    „Vielleicht würde er es tun, wenn man ihm viel Geld dafür bezahlte. Jetzt werde ich mir mal die Briefe auf dem Schreibtisch ansehen.”
    „Aber du darfst doch keine fremden Briefe lesen”, sagte Ern bedenklich.
    „Nachdem Herr Engler uns so roh behandelt hat, kann er sich nicht beklagen, wenn wir uns rächen.”
    Dicki blätterte in den Briefen. „Ich werde die Briefe Direktor Jenks geben. Er wird sich bestimmt darüber freuen.”
    „Wer weiß? Laß sie lieber liegen.”
    Dicki hatte sich in einen Brief vertieft und antwortete nicht. Ern guckte ihm über die Schulter. Oben am Kopf stand „Kunstausstellungsgesellschaft New York”. Aus dem Inhalt konnte Ern nicht klug werden. Der Brief enthielt hauptsächlich eine Liste von Bildern mit ihren Preisen.
    „Dicki, wir wollen fortgehen. Hier vertrödeln wir nur unsere Zeit. Womöglich kommen die Männer bald zurück.”
    „Ich will nur schnell die Kunsthandlungen aufschreiben, mit denen Herr Engler Geschäfte macht.” Dicki kritzelte eifrig in sein Notizbuch. „Und nun noch einen Blick ins Nebenzimmer! Vielleicht gibt es dort auch etwas Interessantes.”

    Er öffnete die Tür und blieb überrascht auf der Schwelle stehen. In einem großen offenen Kleiderschrank hingen viele Anzüge, und quer über einem ungemachten Bett lag ein schwarzer Kittel mit Farbflecken.
    Dicki hob ein Buch vom Nachttisch auf und blätterte darin. „Französisch! Handelt von berühmten europäischen Gemälden, vor allem Seebildern. Aha, hier vorn hat der Eigentümer seinen Namen und seine Adresse eingeschrieben. Sehr

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