Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um ein blaues Boot

Geheimnis um ein blaues Boot

Titel: Geheimnis um ein blaues Boot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
wildes Gebell aus dem Schuppen und heftiges Kratzen an der Tür.
    „Das ist Bingo”, sagte Ern stolz. „Hallo, Bingo! Ich habe Freunde mitgebracht.”
    Purzel war erstaunt und etwas erschrocken über den Lärm, der aus dem Schuppen kam. Er legte den Kopf auf die Seite, spitzte die Ohren und knurrte.
    „Das ist nur mein Hund”, erklärte ihm Ern beruhigend. „Hallo, Bingo, komm heraus und zeige dich!”
    Er schob den Riegel auf und öffnete die Tür.
    Heraus schoß ein kleiner Hund mit kurzen Beinen und sauste nach einem entsetzten Blick auf die vielen Kinder wie der Blitz durchs Gartentor auf die Straße.
    „Das war er!” sagte Ern. „Wie findest du ihn, Dicki?”
    „Ich habe eigentlich nur seinen Schwanz gesehen, aber der ist ganz prächtig.”
    Da tat sich die Vordertür von Herrn Grimms Haus auf, und der Polizist erschien in voller Uniform mit dem Helm auf dem Kopf.
    „Ern!” donnerte er. „Warum macht dein Hund einen so fürchterlichen Lärm? Ist er verrückt geworden, oder was ist mit ihm los? Wo ist er übrigens?”
    „Ich weiß es nicht”, antwortete Ern. „Als ich die Schuppentür aufmachte, rannte er auf die Straße. Hoffentlich ist er nicht nach Haus gelaufen. Dann kriegt er womöglich die Masern und bekommt lauter rote Flecken.”
    Herr Grimm schnaufte ärgerlich. „Ich habe dir erlaubt, den Hund mitzubringen, weil ich ihn nachts auf meinen Rundgängen durch die Stadt mitnehmen wollte. Aber wenn er immer nur bellt und wie verrückt herumrast, will ich ihn nicht bei mir haben. Außerdem läuft er mir dauernd vor die Füße. Heute bin ich schon zweimal über ihn gestolpert.”
    „Das tut mir leid, Onkel. Ich werde ihm sagen, daß er dir aus dem Weg gehen soll. Meine Freunde wollten ihn gern sehen, deshalb habe ich sie mitgebracht.”
    „Bring sie wieder fort”, erwiderte Herr Grimm unfreundlich. „Sie mögen deine Freunde sein, meine sind es nicht – besonders nicht Dietrich Ingbert Kronstein.”
    „Wer ist denn das?” fragte Ern verwundert, nachdem sein Onkel ins Haus zurückgegangen war und die Tür hinter sich zugeschlagen hatte.
    „Er meint mich”, antwortete Dicki. „Es ist mein richtiger Name. Du kennst ja nur meinen albernen Spitznamen. Aber wo mag Bingo geblieben sein?”
    Ern hob die Schultern. „Ich kann mir gar nicht denken, warum er fortgerannt ist. Vielleicht hat Onkel ihn angeschrien oder gar geschlagen, weil er bellte, während ich fort war. Wir wollen ihn suchen gehen.”
    Kaum waren die Kinder auf der Straße, da öffnete Herr Grimm wieder die Haustür und rief: „Ern, komm hierher! Du hast noch nicht die Arbeiten gemacht, die ich dir aufgetragen habe.”
    Ern zögerte zu gehorchen, aber Dicki schob ihn zur Gartentür. „Geh nur. Wir werden Bingo suchen. Ihm wird schon nichts geschehen.”
    Langsam ging Ern zum Haus. Er machte sich Sorgen um seinen geliebten Hund. Womöglich wurde Bingo überfahren, oder er verirrte sich, oder wurde gar gestohlen. Er war so zutraulich und würde mit jedem Menschen mitgehen, der ihn an sich lockte.
    Die laute Stimme des Polizisten unterbrach seine Gedanken. „Ern, so komm doch endlich! Ich muß dienstlich fort. Du sollst inzwischen sauber machen und Kartoffeln schälen.”
    Ern lief ins Haus. Am liebsten hätte er die Tür hinter sich zugeschlagen, wie sein Onkel es vorhin getan hatte, aber das wagte er nicht.
    Die Spürnasen streiften unterdessen durch Peterswalde und schauten nach Bingo aus, sahen jedoch keine Spur von ihm. Dicki meinte, er müsse wohl zu Erns Haus gelaufen sein. Schließlich gingen sie zu einer kleinen Konditorei, wo sie manchmal etwas schleckerten. Da hörten sie ein klägliches Winseln hinter einer Hecke. Purzel zwängte sich hindurch und bellte laut.
    „Purzel, was ist los? Komm zurück!” rief Dicki.
    Gleich darauf erschien Purzel. Hinter ihm trottete ein kleiner Hund mit kurzen Beinen.
    „Bingo!” riefen die Kinder erstaunt.
    Bingo wedelte mit seinem langen Schwanz, legte sich auf den Bauch und kroch dann ängstlich geduckt auf sie zu.
    „Armer Bingo!” sagte Betti mitleidig.
    Sofort schoß Bingo auf sie zu, drückte sich an sie und stieß ein sonderbares Winseln aus. Dabei wedelte er heftig mit seinem langen Schwanz, so daß er gegen ihre Beine schlug. Sie klopfte und streichelte ihn und sprach mit sanfter Stimme auf ihn ein, und da konnte er sich vor Freude nicht lassen. Purzel stand ernst daneben und sah zu.
    Dicki betrachtete Bingo von allen Seiten. „Was für ein drolliger Kerl! Die kurzen

Weitere Kostenlose Bücher