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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nicht, was in ihn gefahren ist.”
    „Was meinst du mit komisch?” fragte Dicki.
    „Er muß wohl irgendwie erfahren haben, daß ich bei den Wuschs wohne. Jedenfalls kam er morgens ganz früh dorthin, führte mich in den Schuppen und machte die Tür zu. Ich da­chte, er wolle mich verhauen, und meine Knie zitterten wie Gelee.”
    „Armer Ern!” rief Gina mitleidig.
    „Aber er dachte gar nicht daran, mich zu verhauen, sondern war süß wie Zucker. Er klopfte mir auf die Schulter und sagte, ich wäre ein guter Junge. Deshalb wolle er mir allen Ärger ersparen. Ich solle nur keinem Menschen davon erzählen, daß ich gestern den Inder im Garten der Lorenzos entdeckt und dann verfolgt habe und …”
    Dicki brach in lautes Gelächter aus. „Hahaha! Er möchte gern, daß alle Leute glauben, er hätte den Inder entdeckt und verfolgt. Den Ruhm will er für sich einheimsen.”
    „Ach, das ist der Grund! Als ich heute früh in der Zeitung las, was sie alles über dich geschrieben haben – ich meine über den Inder, da bekam ich einen furchtbaren Schreck. Und als dann noch Onkel Theophil kam, zitterte ich vor Angst. Ich zittere jetzt noch, wenn ich daran denke.”
    „Nimm einen Bonbon”, sagte Flipp und hielt ihm eine Tüte hin. „Das ist gut gegen Zittern.”
    Ern steckte sich einen Bonbon in den Mund. „Ich mußte Onkel Theophil versprechen, keinem Menschen ein Wort davon zu sagen, daß ich den Inder verfolgt habe. Noch niemals in meinem Leben hab’ ich etwas so gern versprochen, das könnt ihr mir glauben.”
    „Guter alter Ern!” sagte Dicki. „Du hast mir eine Last von der Seele genommen. Wenn Wegda aller Welt von seiner Verfolgung des Fremden erzählt, kann mir nichts passieren. Eigentlich dürfte er gar nicht über einen Fall sprechen, den er bearbeitet.”
    „Aber wird er nicht mißtrauisch werden, wenn er erfährt, daß der Fremde sich Hohoha genannt hat?” fragte Flipp.
    „Das glaube ich kaum”, antwortete Dicki nach kurzem Überlegen. „Er wird dann höchstens glauben, der Inder habe Larkin angeführt. Direktor Jenks würde vielleicht etwas merken. Er weiß, daß nur ich mir solche verrückten Namen ausdenken kann.”
    „Was du aber auch alles machst!” sagte Ern kopfschüttelnd. „Ich hätte dich niemals erkannt. Sogar dein Gang ist anders, wenn du verkleidet bist. Du müßtest Schauspieler werden.”
    „Nein, nein, ich will doch Detektiv werden!” erwiderte Dicki abwehrend.
    „Es ist wohl am besten, wir gehen ein paar Tage lang nicht in die Nähe von Haus Halali”, meinte Gina. „Und du solltest vorläufig auch nichts unternehmen, Dicki.”
    „Ja, du hast recht. Demnächst werden wir wohl in der Zeitung lesen, daß die Lorenzos ins Ausland geflüchtet sind und das Bild mitgenommen haben.”
    „Dann ist es aus mit dem Geheimnis um das gestohlene Bild”, sagte Flipp bedauernd. „Man weiß auch gar nicht recht, wie man es anpacken soll. Wir haben keine Indizien, keine verdächtigen Personen …”
    „Außer dem Inder”, fiel Rolf lachend ein.
    „Ich schlage vor, wir denken mal eine Zeitlang überhaupt nicht an das Geheimnis”, sagte Dicki. „Wenn etwas Neues passiert, erfahren wir es schon aus der Zeitung.”
    „Soll ich denn nicht mehr den Garten der Lorenzos beobachten?” fragte Ern enttäuscht.
    „Doch, das könnte nichts schaden. Macht das Beobachten deinen Kusinen denn immer noch Spaß?”
    „Ach ja. Sie haben jetzt ihre sämtlichen Puppen auf den Baum geschleppt. Man kann sich überhaupt nicht mehr rühren. Einmal bin ich auf eine Puppe getreten, die quiekte. Da hab’ ich aber ’nen Schreck gekriegt!”
    Die Kinder lachten. „Laß die beiden nur fleißig wachen und dir berichten, wenn sie etwas sehen”, sagte Dicki. „Als ich gestern in dem Garten herumstöberte, dachte ich gar nicht daran, daß man mich von dem Baum aus beobachten kann. Die Mädchen haben gut aufgepaßt.”
    „Sie sind nicht übel und gehorchen mir aufs Wort. Ich bin für sie wie das Mark im Knochen, oder der Zuckerguß vom Kuchen, oder das Fettauge auf der Bouillon.” Ern strahlte, als die anderen Kinder über seine Bemerkung lachten.
    „Hast du wieder mal ein Gedicht gemacht?” fragte ihn Betti. Ern schrieb gern „Pösie”, wie er es nannte, kam aber fast nie über die ersten drei oder vier Zeilen eines Gedichtes hinaus.
    Nun zog er geschmeichelt sein Notizbuch hervor. „Daß du dich noch an meine Gedichte erinnerst! Letzte Woche habe ich eins angefangen, aber ich bin wieder

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