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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Kinder zu. „Dich suche ich gerade”, sagte er zu Dicki. „Hohoha! Ja, ich habe es in Larkins Notizbuch gelesen. Denkst du, ich falle auf solchen Blödsinn herein? Das werde ich dem Direktor erzählen.”
    „Wovon sprechen Sie eigentlich?” fragte Dicki mit unschuldiger Miene. „Ich habe gehört, daß Sie im Garten von Halali einen Einbrecher erwischt haben. Meinen herzlichen Glückwunsch! Zu schade, daß ich nicht dabei war!”
    Ern verschwand unter dem Tisch, wo er freudig von Purzel begrüßt wurde. Herr Grimm bemerkte es gar nicht.
    „Du bist ja dort gewesen!” rief er böse. „Hohoha! Fahr lieber nach Bong in Indien zurück, Dietrich Kronstein, sonst kann es dir übel ergehen!”
    Der Polizist drehte sich wütend um und verließ die Konditorei. Die Inhaberin sah ihm verwundert nach. Sie konnte sich keinen Vers aus seinen sonderbaren Reden machen.
    „Der arme Mann ist ganz außer sich”, sagte Dicki und griff nach einer Makrone. „Komm herauf, Ern, sonst bekommst du nichts mehr ab.”
    Schnell erschien Ern wieder am Tisch. Er sah sehr bleich aus und wollte etwas sagen. Aber Dicki ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Wir sprechen jetzt nicht über gewisse Dinge”, flüsterte er eindringlich. Da machte Ern den Mund zu und öffnete ihn nur noch, um in eine Makrone zu beißen.
    „Wegda hat sicherlich unsere Räder draußen stehen sehen”, sagte Gina leise. „Ich dachte, er würde vor Wut platzen.”
    Am Nachmittag waren alle Kinder bei den Hillmanns zum Tee eingeladen. „Mammi ist von drei bis sieben fort”, erzählte Flipp. „Sie meint, es wäre eine gute Gelegenheit für uns, einmal so viel Krach zu machen, wie wir wollen.”
    „Sehr verständnisvoll!” meinte Dicki. „Eure Mutter ist zwar streng, aber immer fair. Hoffentlich ist eure Köchin da.”
    Flipp lachte. „Ja, sie ist da. Sie läßt dich bitten, noch einmal unsern Gärtner nachzumachen. Dafür will sie auch deine Lieblingskekse backen.”
    „Das läßt sich hören”, sagte Dicki. Er war einmal bei den Hillmanns gewesen, als der leicht aufbrausende alte Gärtner die Köchin dabei überraschte, wie sie „ohne das kleinste erlauben Sie!” von „seiner” Petersilie pflückte. Später hatte er den andern die ganze Szene in der Küche vorgespielt mit genau denselben Gesten und Redensarten des Mannes. Die Köchin hatte ihm ihre Küchenschürze als Gärtnerschürze geliehen und sich köstlich über seine Vorstellung amüsiert.
    Als Dicki nun bei den Hillmanns eintraf, lag die Schürze schon auf einem Stuhl bereit.
    „Du bist zu beneiden, Dicki”, meinte Flipp. „Hier bekommst du deine Lieblingskekse, weil du unsern Gärtner nachmachen kannst, im Obstgeschäft bekommst du die besten Apfelsinen, weil du dem Verkäufer zuliebe deine Bauchrednerkunst zeigst, und …”
    „Ach, hör auf!” rief Dicki. „Das hört sich ja wie Bestechung an. Dabei ist es nur ein gerechter Handel. Kommt in die Küche! Ich werde die Petersilien-Szene gleich spielen. Dann hat eure Köchin nachher Zeit, uns recht viele Kekse zu backen.”
    Ern folgte den Spürnasen die Treppe hinunter. Wie dankbar war er ihnen, daß sie ihn öfter einluden! Er hatte sie alle gern, aber Dicki liebte und bewunderte er am meisten. Wieder einmal wie schon oft nahm er sich vor, ihm treu zu dienen – „bis zum Tode”, dachte er in einer dramatischen Aufwallung.
    In der Küche begann Dicki sogleich mit seiner Vorstellung. Er krächzte wie der alte Gärtner und schlug mit der Schürze nach der Köchin, die nicht aus dem Lachen herauskam.
    „Das ist ja zum Totlachen!” keuchte sie und wischte sich die Tränen aus den Augen. „So etwas Komisches habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Der alte Herbert, wie er leibt und lebt! Genauso hat er mit der Schürze gewedelt. Hör auf, Dietrich, ich kann nicht mehr!”
    Später bekamen die Kinder eine große Schüssel voll frisch gebackener Kekse von ihr. Flipp brachte dem Gärtner ein paar in den Garten. Der alte Herbert nahm sie mit schweigendem Staunen entgegen.
    „Als ein Zeichen der Dankbarkeit von uns allen”, erklärte Flipp, und da wunderte sich der Gärtner noch mehr.
    Als die Kinder sich später unten in der Halle von Betti und Flipp verabschiedeten, wurde die Abendzeitung durch den Briefschlitz geschoben. Dicki hob sie auf und entfaltete sie. „Hört nur, was hier steht!” rief er. „Die Lorenzos in Marlow! Das ist nicht weit von hier.” Rasch durchflog er die Notiz. „Na, vielleicht ist es auch eine Falschmeldung.

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