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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ist nur in dich gefahren, Dietrich? Wie konntest du heute nacht die beiden Polizisten einsperren?”
    „Wie bitte?” fragte Dicki ganz entgeistert. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Wo soll ich sie denn eingesperrt haben, etwa in der Arrestzelle?”
    „Spiel nicht den Ahnungslosen!” erwiderte der Direktor und sah Dicki durchdringend an. „Diesmal bist du zu weit gegangen mit deinen Streichen.”
    „Aber ich habe wirklich keine Ahnung, was Sie meinen”, versicherte Dicki ernst. „Heute nacht habe ich Herrn Grimm im Garten von Haus Halali getroffen, wo ich den Lorenzos auflauern wollte. Ich hatte in der Zeitung gelesen, daß sie in Marlow gesehen worden sind. Herr Grimm war mit einem anderen Polizisten zusammen. Ich – ich sprach ein paar Worte mit den beiden und ging dann nach Hause. Als ich sie verließ, waren sie noch nicht eingesperrt. Bitte, glauben Sie mir. Ich lüge nicht.”
    Direktor Jenks ließ sich aufatmend in einen Sessel sinken. „Natürlich glaube ich dir. Aber ich muß sagen, daß du ein besonderes Talent hast, immer da aufzutauchen, wo etwas los ist. Grimm und sein Kollege John sind heute nacht in das Kesselhaus von Halali gesperrt worden, und Ern hat sie morgens herausgelassen.”
    „Ern?” rief Dicki erstaunt.
    „Ja. Er war offenbar gerade in der Nähe. Die beiden Polizisten waren halb erstickt von der Hitze im Kesselhaus.”
    „Als ich fortging, brannte die Heizung noch nicht”, sagte Dicki. „Sonst hätte ich doch die Feuersglut gesehen.”
    „Wer hat dann das Feuer angemacht?”
    „Wahrscheinlich die Polizisten. Es war ziemlich kalt in der Nacht, und sie wollten sich wohl ein wenig aufwärmen. Ja, und dann – sind sie wahrscheinlich eingeschlafen.”
    Der Direktor nickte. „Das vermute ich auch.”
    „Vielleicht waren sie von Kohlengas betäubt. Sicherlich wollten sie nicht schlafen, sondern sich nur wärmen.”
    „Ja, sicherlich”, stimmte Direktor Jenks zu. „Und dann hat sie jemand eingeschlossen.”
    „Aber wer? Etwa die Lorenzos? Vielleicht sind sie zurückgekommen, um den kleinen Pudel zu holen, den Frau Lorenzo so lieb hat, oder sie wollten etwas anderes aus dem Haus holen.”
    „Schon möglich. Sie sind als waghalsig bekannt. Nun, wir werden ja sehen, ob der Hund fort ist oder im Hause etwas fehlt. Grimm ist wirklich ein Dummkopf. Aber es ist gut, daß ich hergekommen bin. Ich möchte gern, daß du dich jetzt an der Aufklärung des Falles beteiligst.”
    „Oh, sehr gern!” rief Dicki erfreut.
    „Ich glaube bestimmt, daß die Lorenzos nach Peterswalde zurückgekommen sind, entweder um Frau Lorenzos geliebtes Hündchen zu holen – oder das gestohlene Bild, das sie hier versteckt hatten.”
    „Aber befand sich das Bild nicht in der Kiste, die sie damals in dem Hotel bei sich hatten?”
    „Das kann auch ein Trick gewesen sein, um die Polizei irrezuführen”, meinte Direktor Jenks. „Die Lorenzos sind gerissen. Du ahnst ja nicht, was die schon alles angestellt haben. Sie gehören zu den schlauesten Betrügern, die mir jemals vorgekommen sind.”
    „Ich bin stolz darauf, daß ich Ihnen helfen darf, sie zu entlarven”, sagte Dicki. „Haben Sie eine besondere Aufgabe für mich?”
    „Nein. Geh nur deinen eigenen Weg und tu, was du für richtig hältst – außer Herrn Grimm irgendwo einzusperren natürlich.” Der Direktor stand lächelnd auf und verabschiedete sich.
    Dicki begleitete ihn zu seinem Wagen und ging dann in gehobener Stimmung ins Eßzimmer. Herr Grimm hatte seinem Chef eine Unwahrheit erzählt, um ihn anzuschwärzen, aber das war ihm schlecht bekommen. Jetzt hatte er, Dicki, den offiziellen Auftrag erhalten, das Geheimnis aufzuklären.
    Nach dem Frühstück kam Ern zu Dicki. Seine Tante hatte ihm „das Hemd vom Leibe gefragt”, wie er sich ausdrückte, warum er nachts auf dem Baum geschlafen hätte, aber schließlich hatte er sich doch losmachen können. Er erzählte aufgeregt, daß Herr Grimm behauptete, Dicki habe ihn und seinen Kollegen nachts in das Kesselhaus von Halali gesperrt.
    „Hast du das wirklich gemacht?” fragte er ehrfurchtsvoll und war sichtlich enttäuscht, als Dicki den Kopf schüttelte.
    „Nein, Ern, ich war es nicht. Du bist also die ganze Nacht über im Baum gewesen? Hast du denn nichts gehört?”
    „Ja, Eulen hab’ ich gehört. Das Geschrei, das du und ich und die Eulen gemacht haben …”
    „Ich meine nicht die Eulen. Denk einmal scharf nach, Ern, hast du sonst noch etwas gehört?”
    Ern überlegte.

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