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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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was mit der Uhr los ist. Sie will einfach nicht mehr gehen.”
    „Fahren Sie zu dem Gittertor?” fragte Dicki. „Wir kommen gerade von dort, aber der Pförtner wollte uns nicht einlassen.”
    „Er ist der Verwalter des Grundstücks.” Der Postbote steckte seine Uhr fort und knöpfte sich die Jacke wieder zu.
    „Das ist ein schrecklich mürrischer Kerl. Kein Wunder, daß er euch nicht reingelassen hat! Er hat das Grundstück zu bewachen und aufzupassen, daß kein Fremder es betritt. Es gehört einem alten Mann, der gar nicht dort wohnt, aber einen so hohen Preis für das Haus verlangt, daß keiner es kaufen will.”
    Dicki horchte auf. „Ist der Besitzer denn niemals hier?”
    „Nicht daß ich wüßte! Ich habe immer nur Briefe für den Verwalter Peters. Er kriegt allzu viele für meinen Geschmack. Jeden Tag muß ich den weiten Weg machen, um dem Mann seine Post zu bringen. Nun, ich muß weiter. Tut mir leid, daß ich euch nicht sagen kann, wie spät es ist.”
    Er fuhr pfeifend davon. Dicki sah sehr zufrieden aus.
    „Von einem Postboten erfährt man alles, was man wissen will”, sagte er leise. „Eine sonderbare Geschichte, nicht wahr? Ein großes unbewohntes Grundstück, von einer hohen Mauer eingeschlossen, mit einem mürrischen Mann als Wache. Und ausgerechnet dieser Mann bekommt täglich Briefe! Das erscheint mir äußerst verdächtig!”
    Die Kinder unterhielten sich mit gedämpfter Stimme, während sie weitergingen. Sie waren überzeugt, auf ein Geheimnis gestoßen zu sein. Aber einstweilen wurden sie überhaupt nicht daraus klug.

Ein wenig „Pösie”
    Die Kinder erzählten Ern nichts von ihrem Erkundungsgang zum Grenzwald. Als er sie fragte, ob es in der Sache des Geheimnisses auf dem Mühlenhügel etwas Neues gäbe, sagte Dicki: „Ich habe erfahren, daß in den nächsten Tagen ein großer Einbruch verübt werden soll. Die Schurken wollen ihre Beute in der alten Mühle verstecken.”
    „Alle Wetter!” rief Ern überwältigt.
    „Wer soll sich nun aber um die Beute kümmern?” Dicki tat, als überlege er sorgenvoll. „Die anderen dürfen es nicht tun, weil es ihnen verboten ist. Und ich bin augenblicklich mit den Kindesentführern beschäftigt.”
    Ern sah ihn mit großen Augen an. Dann ging ein Leuchten über sein Gesicht. „Laßt mich zur Mühle gehen und die Beute für euch suchen! Alle Wetter, das wäre was für mich!”
    „Hm, hm!” machte Dicki. Dann wandte er sich zu den anderen Spürnasen. „Was meint ihr? Sollen wir ihn nach der Beute suchen lassen? Schließlich hat er uns auch mit den Indizien geholfen.”
    „Ja, laß ihn gehen!” antworteten die anderen einmütig.
    Ern strahlte; seine Wangen glühten. Diese Ferien waren einfach wundervoll. Zuerst war er mitten in der Nacht aufgestanden, um Blinklichter zu beobachten. Dann hatte er Indizien gesucht und auch eine Menge gefunden. Und nun würde er nach der versteckten Beute aus einem Einbruch fahnden. Was für ein aufregendes Leben die Spürnasen doch führten! Er war unbändig stolz, daß sie ihm einen Auftrag gegeben hatten. In seiner gehobenen Stimmung fiel ihm der Anfang zu einem Gedicht ein. „Die schaurigen Taten dort bei der Mühle”, murmelte er vor sich hin. Wie herrlich das klang! Rasch zog er sein Poesiebuch hervor und schrieb die Zeile hinein.
    „Hört mal, Kinder!” rief er. „Die schaurigen Taten dort bei der Mühle. So soll mein neues Gedicht anfangen. Das ist wirklich Pösie!”
    Dicki stand auf und deklamierte aus dem Stegreif:
„Die schaurigen Taten dort bei der Mühle
Wühlen mir schrecklich auf die Gefühle.
Verbrecher rauben und brechen ein.
Wehe, o wehe, das ist nicht fein!
Zweierlei Schurken, ist es nicht toll?
Man weiß nicht, wie das noch enden soll.
Ja, die schaurigen Taten dort bei der Mühle
Wühlen mir schrecklich auf die Gefühle.”
    Die Spürnasen klatschten Beifall und lachten. Purzel bellte begeistert. Nur Ern blieb still. Er hatte mit offenem Munde zugehört und starrte Dicki hingerissen an.
    „Du bist ein Genie!” stieß er schließlich hervor. „Ja, das bist du. Aus einer einzigen Zeile hast du im Handumdrehen ein ganzes Gedicht gemacht. Ich würde mindestens einen halben Tag darüber sitzen.”
    „Du mußt nicht sitzen, sondern stehen”, erwiderte Dicki durchtrieben. „Dann kommt es ganz von selbst. Hör zu:
Ern ist als großer Detektiv
Bald überall bekannt,
Weil er zum Mühlenhügel lief
Und dort Indizien fand.
Knopf mit Stoff und Bleistiftstummel,
Taschentuch und noch ’nen

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