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Geheimnis um ein Haus im Walde

Geheimnis um ein Haus im Walde

Titel: Geheimnis um ein Haus im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Fummel,
Eine Schachtel und ’ne Dose,
Ein abgebranntes Streichholz lose.
Alles dieses Ern dort fand.
Außerdem vom Schuh ein Band,
Von einer Zigarr’ den Stummel.
Glaubt es mir, das ist kein Schummel.”
    Er konnte nicht weitersprechen, weil die anderen ihn mit ihrem Gelächter ansteckten. Ern kam aus dem Staunen nicht heraus, war jedoch ein wenig bedrückt. Niemals würde es ihm gelingen, solche Gedichte fertigzubringen; das wußte er genau. Wie machte Dicki das nur? Er nahm sich vor, es abends in seinem Schlafzimmer im Stehen zu versuchen. Vielleicht sprudelte die „Pösie” dann auch so aus ihm heraus.
    „Wunderbar, Dicki!” sagte er schließlich. „Du müßtest Dichter werden.”
    Dicki schüttelte den Kopf. „Ich werde Detektiv.”
    „Könntest du nicht nebenbei noch Dichter sein?”
    „Vielleicht. Aber es lohnt sich nicht; solchen Unsinn kann jeder herleiern.”
    Ern staunte. Hielt Dicki seine schönen Gedichte wirklich für Unsinn? Er konnte es kaum fassen.
    „Aber nun wieder zum Geschäftlichen!” rief Dicki.
    „Sind alle Spürnasen damit einverstanden, daß Ern mit der Suche nach der Diebesbeute beauftragt wird?”
    „Ja!” riefen die anderen im Chor.
    „Wann soll ich gehen?” fragte Ern erregt. „Heute nacht?”
    „Es ist eigentlich nicht üblich, nach dem Diebesgut zu suchen, bevor ein Einbruch verübt worden ist”, erwiderte Dicki ernst. „Aber wenn du glaubst, etwas finden zu können, ehe es versteckt wurde, kannst du es ja versuchen.”
    Betti kicherte. Nachdem Ern ein wenig nachgedacht hatte, errötete er. „Ja – so. Natürlich kann ich erst nach dem Einbruch auf die Suche gehen. Aber wann werden die Schurken einbrechen?”
    „Das wirst du aus der Zeitung erfahren”, antwortete Dicki. „Studiere jeden Morgen das Blatt deines Onkels. Sobald du etwas über den Einbruch liest, gehst du zur alten Mühle. Du kannst deinem Onkel ruhig davon erzählen. Wir haben nichts dagegen.”
    „Ich will ihm aber nichts erzählen! Jetzt muß ich gehen. Alle Wetter, du kannst Gedichte machen! Ich bin einfach platt. Auf Wiedersehen!”
    Als er gegangen war, brachen die Kinder in lautes Gelächter aus. Plötzlich entdeckte Rolf das Poesiebuch auf dem Tisch. „Ern hat sein Pösiebuch vergessen. Schreib schnell etwas rein, Dicki! Etwas über Wegda!”
    Dicki war sofort bereit. „Ich werde in Erns Handschrift schreiben.” Er borgte sich von Flipp einen Bleistift und schlug eine leere Seite auf. „Ern wird aus allen Wolken fallen, wenn er in seinem Buch ein Gedicht über seinen Onkel in seiner eigenen Handschrift entdeckt. Er wird sich den Kopf darüber zerbrechen, wann er es geschrieben haben könnte. Schade, daß ich nicht dabei bin, wenn er es findet!”
    Betti stellte sich neben Dicki und sah ihm bewundernd zu. Er schrieb, ohne eine Sekunde zu stocken. Die Verse flossen aus seiner Feder wie Wasser aus einem Hahn.
Meinem lieben Onkel!
O Onkel mein, wie lieb ich euch,
Wenngleich eur Aug den Fröschen gleich.
Ihr seid so dick, ihr seid so rund,
Eur Schritt erschüttert gleich den Grund.
Ihr seid so mild, ihr seid so gut,
Ein jedes Kind erschrecken tut.
Und wenn ihr sprecht, so fragt man sich:
Schreit da ein Esel fürchterlich?
O Onkel mein …
    „Dicki, Ern kommt zurück!” rief Betti, die draußen Schritte hörte. „Mach das Buch schnell zu!”
    Rasch schloß Dicki das Buch und schob es über den Tisch hinüber. Dann nahm er Purzel auf den Arm und begann ihn am Bauch zu kitzeln. Die anderen umringten ihn lachend.
    Schon erschien auch Ern an der Tür. „Hab ich mein Pösiebuch hier liegengelassen? Ach, da ist es ja!” Er nahm das Buch und verschwand wieder.
    „Schade, daß du das Gedicht nicht zu Ende schreiben konntest!” sagte Gina. „Es war herrlich, besonders das ,ihr’ und ,euch’, so ganz in Erns Stil. Wie lange soll der arme Junge denn nun auf seine Diebesbeute warten?”
    „Nicht lange”, erwiderte Dicki. „Fast jeden Tag steht von irgendeinem Einbruch in der Zeitung. Vielleicht wird schon morgen einer verübt, bestimmt aber in den nächsten Tagen.”
    Dicki nahm sein Notizbuch vor, in das er alle Einzelheiten über die Geheimnisse einzutragen pflegte, mit denen die Spürnasen sich beschäftigten.
    „Unser Fall ist ziemlich schwierig”, sagte er. „Bis jetzt bin ich noch nicht weit gekommen. Ich habe herausbekommen, daß das Haus im Walde ,Ludwigslust’ heißt – warum weiß kein Mensch. Und der Mann, dem es gehört, heißt Heinrich Weiss – ein ganz gewöhnlicher

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