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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Burschen gar nicht verfehlen. Ich wette, ich finde ihn sofort aus den Fahrgästen heraus.”
    „Natürlich, Dicki!” rief Betti lebhaft. „Wir werden den Bus nehmen. Aber ich werde den Briefschreiber bestimmt nicht finden. Glaubst du wirklich, daß du das kannst?”
    „Ich werde es jedenfalls versuchen. Aber jetzt werde ich erst mal die Briefe zurückbringen – natürlich nicht ohne vorher einiges daraus abgezeichnet zu haben, besonders das Wort PETERSWALDE, das ja überall wiederkehrt. Es ist immerhin möglich, daß wir mal zufällig auf dieselbe Schrift stoßen.”
    „Die Leute schreiben gewöhnlich nicht in Druckschrift”, wandte Gina ein.
    Dicki ließ sich jedoch nicht beirren. Sorgfältig zeichnete er einige Wörter, darunter das Wort PETERSWALDE ab und legte die Zeichnung in sein Notizbuch. Dann band er das Briefpäckchen wieder zusammen.
    „Wie willst du die Briefe denn zurückbringen, ohne daß Wegda es merkt?” fragte Rolf.
    „Das weiß ich noch nicht. Ich verlasse mich auf mein Glück. Wartet bitte hier auf Ursel. Sagt ihr, daß es nicht richtig von ihr war, die Briefe einfach mitzunehmen. Herr Grimm würde ihr das sehr übelnehmen, wenn er davon erführe. Ich hätte sie ihm daher wiedergebracht.”
    Dicki ging zur Tür, kam jedoch noch einmal zurück.
    „Ich werde mich lieber als Telegrafenbote verkleiden. Womöglich begegne ich Wegda. Er darf mich nicht erkennen.”
    Nach kurzer Zeit steckte er in der Uniform des Telegrafenboten, hatte rotes Haar, rote Augenbrauen und eine Menge Sommersprossen im Gesicht. Er setzte sich die Mütze auf und verschwand.
    Herr Grimm schien noch nicht zurückgekehrt zu sein, denn in seinem Wohnzimmer brannte kein Licht. Dicki fiel ein, daß an diesem Abend in dem nahegelegenen Gasthaus ein Wettkampf im Pfeilwerfen stattfand. Er vermutete, daß der Polizist sich daran beteiligte, und wartete vor der Tür des Gasthauses auf ihn.
    Nach etwa zehn Minuten kam Herr Grimm auch wirklich heraus. Dicki trottete ein Stück hinter ihm her, ging dann auf die andere Seite der Straße, überholte den Polizisten, lief wieder auf seine Seite zurück und ging ihm entgegen. An einer Ecke prallte er mit ihm zusammen.
    „He!” rief Herr Grimm erschrocken. „Paß doch auf, wo du gehst!” Er beleuchtete den Telegrafenjungen mit seiner Taschenlampe.
    „Verzeihung, Herr Wachtmeister!” sagte Dicki. „Habe ich Ihnen wehgetan? Das ist ja wie verhext, immer stoße ich Sie, Entschuldigen Sie bitte!”
    Besänftigt rückte Herr Grimm seinen Helm gerade.
    „Schon gut, mein Junge.”
    „Gute Nacht, Herr Wachtmeister!” grüßte Dicki und verschwand in der Dunkelheit. Aber nach ein paar Schritten kehrte er um und kam wieder zurück. „Haben Sie vielleicht dieses Päckchen verloren?” Damit hielt er dem Polizisten die Briefe hin.
    Herrn Grimm quollen fast die Augen aus dem Kopf.
    „Diese Briefe! Ich hatte sie doch gar nicht mitgenommen, soviel ich weiß.”
    „Ach, dann gehören sie wohl jemand anders.” Dicki tat, als wollte er davongehen.
    „Halt, warte!” Hastig griff Herr Grimm nach dem Päckchen. „Die Briefe gehören mir. Ich muß sie wohl mitgenommen haben, ohne es zu wissen. Und dann habe ich sie wahrscheinlich verloren, als wir zusammenstießen. Ein Glück, daß du sie gefunden hast! Sie sind ein wichtiges Beweisstück und Eigentum der Behörde.”
    „Hoffentlich verlieren Sie sie nicht wieder. Gute Nacht, Herr Wachtmeister!” Dicki lief eilig davon.
    Herr Grimm ging tief in Gedanken versunken heim. Wie war es nur möglich gewesen, daß er die Briefe verloren hatte? Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, sie mitgenommen zu haben.
    „Mein Gedächtnis läßt nach”, murmelte er kopfschüttelnd. „Nur gut, daß die Kinder die Briefe nicht gefunden haben! Dieser Dietrich Kronstein darf sie auf keinen Fall in die Hände bekommen.”

Im Omnibus nach Schafhausen
    Vor Montag konnten die Kinder in der Sache des Geheimnisses nichts beginnen. Sie zappelten vor Ungeduld, aber es nützte nichts; sie mußten warten, bis der Montag herankam.
    Dicki machte ein paar Eintragungen in sein Notizbuch. Auf die Seite mit der Überschrift „Indizien” kam eine kurze Beschreibung der anonymen Briefe. Die Kopie, die er von einzelnen Wörtern gemacht hatte, klammerte er an.
    „Jetzt werde ich die Geschichte des Falles niederschreiben, soweit wir damit gekommen sind”, verkündete er.
    „Das machen alle Detektive. Dadurch klären sich die Gedanken. Man hat manchmal die

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