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Geheimnis um eine Tasse Tee

Geheimnis um eine Tasse Tee

Titel: Geheimnis um eine Tasse Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Minuten hörte er einen sonderbaren Laut. Er stutzte. Klang das nicht wie ein Stöhnen? Aber woher kam es? Das Zimmer hinter ihm war dunkel. Unten auf dem Parkplatz schien auch niemand zu sein. Und die Katze hätte er hier oben unmöglich hören können.
    Wieder erklang das sonderbare Stöhnen. Pippin wurde ein wenig unheimlich zumute. Er horchte atemlos. Da war es wieder – und zwar hinter ihm! Ganz bestimmt! Aber dann mußte es ja aus dem Zimmer hinter ihm kommen. Pippin versuchte das Fenster zu öffnen, doch es war von innen verriegelt. Er knipste seine Taschenlampe an und leuchtete hindurch. Langsam wanderte der Lichtstrahl durchs Zimmer. Plötzlich blieb er wie gebannt an einer Stelle haften.
    An einem Schreibtisch saß ein Mann. Sein Oberkörper war vornüber gefallen, das Gesicht lag auf den Armen. Daneben stand eine umgekippte Teetasse.

    Mit weit aufgerissenen Augen starrte Pippin auf das unheimliche Bild. Nachdem er sich ein wenig gefaßt hatte, entdeckte er noch etwas. An der Wand hinter dem Mann lehnte ein hoher Spiegel, und daneben gähnte ein großes schwarzes Loch, offenbar ein Geheimschrank. Er war leer.
    „Einbrecher! Raub!” murmelte Pippin. Kurz entschlossen umwickelte er seine Hände mit seinem großen Taschentuch und schlug die Fensterscheibe ein.

Ein echtes Geheimnis
    Die Spürnasen ahnten nichts von Pippins aufregenden Erlebnissen. Flipp und Betti lagen schon im Bett, als er die Fensterscheibe einschlug. Gina und Rolf durften noch aufbleiben und bis neun Uhr Radio hören. Dicki war in seinem Zimmer und probierte ein neues Maskierungsmittel aus – kleine Gummipolster, die man sich in die Backen schob, um sie dicker zu machen. „Ich werde sie morgen vor dem Frühstück in den Mund stecken”, dachte er bei sich. „Mal sehen, ob jemand was merkt.”
    Vergnügt stieg er ins Bett. Ob Pippin die Indizien schon gefunden hatte? Wie lange würde er wohl auf die geheime Zusammenkunft der Verbrecher warten? Armer Pippin! Es würde niemand kommen.
    Wenn Dicki gewußt hätte, was sich inzwischen ereignet hatte, wäre er nicht so ruhig ins Bett gegangen, sondern hätte hinter dem Kleinen Haus nach echten Indizien gesucht. Die Spürnasen hatten Pippin, ohne es zu wissen, an einen Ort gelockt, an dem kurz vorher ein Verbrechen begangen worden war.
    Am nächsten Morgen vor dem Frühstück steckte sich Dicki die Gummipolster in die Backen, so daß sein Gesicht noch runder als gewöhnlich aussah. Sein Vater las die Zeitung und bemerkte nichts. Er sagte sowieso immer, daß Dietrich zu dick sei. Frau Kronstein aber musterte Dicki stirnrunzelnd. Sah er nicht irgendwie verändert aus? Woran lag das nur? Ach, seine Backen waren so unnatürlich aufgeplustert.
    „Dietrich, hast du Zahnschmerzen?” fragte sie.
    „Nein, Mutter, meine Zähne sind ganz in Ordnung.”
    „Deine Backen sind aber geschwollen. Auch ißt du nicht so viel wie sonst. Das kommt mir verdächtig vor. Ich werde den Zahnarzt anrufen und dich anmelden.”
    Das war ja schrecklich! Dicki wollte auf keinen Fall, daß der Zahnarzt in seinem Mund herumfummelte und nach Löchern suchte. Wenn er keine fand, würde er bestimmt mit seinem ekelhaften Instrument eins bohren. „Glaub mir, Mutter, meine Zähne sind tadellos”, beteuerte er. „Das muß ich doch schließlich am besten wissen.”
    „Warum ist dein Gesicht dann so geschwollen?” Frau Kronstein wandte sich an ihren Mann. „Findest du nicht auch, daß Dietrichs Gesicht geschwollen ist?”
    Der Vater warf einen zerstreuten Blick auf Dicki. „Der Junge ißt zu viel. Kein Wunder, daß er immer dicker wird!” Darauf wandte er sich wieder seiner Zeitung zu.
    „Gleich nach dem Frühstück rufe ich den Zahnarzt an”, sagte die Mutter bestimmt.
    Verzweifelt nahm Dicki die Polster aus dem Mund. Aber das machte alles nur noch schlimmer. „Dietrich!” rief die Mutter entsetzt. „Benimm dich gefälligst! Bei Tisch fährt man sich nicht mit den Fingern im Mund herum. Was fällt dir eigentlich ein?”
    Dicki kam nicht dazu, ihr eine Erklärung zu geben. Plötzlich rief der Vater überrascht: „Das ist ja eine tolle Geschichte! Hört doch nur, was hier in der Zeitung steht! ,In der vergangenen Nacht wurde der Direktor vom Kleinen Haus in seinem Büro betäubt vorgefunden. Das Safe in der Wand war geöffnet und ausgeraubt. Die Polizei hat bereits einen Verdacht, wer der Täter sein könnte.’ ”
    Dicki war so verdattert, daß er in Gedanken die Gummipolster wieder im den Mund steckte und darauf

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