Geheimnis um eine Tasse Tee
ein richtiges aufzuklären gibt. O je! Gern gehe ich nicht zu ihm. Ich wette, aus Ärger darüber, daß ich ihm den Streich gespielt habe, wird er mir überhaupt nichts von dem Fall erzählen.
Und dabei hätten wir so schön mit ihm zusammen arbeiten können. Mit Wegda wäre das niemals möglich gewesen.”
Die Spürnasen ließen die Köpfe hängen und bereuten ihren albernen Streich.
„Ich werde mit dir zu Pippin gehen”, sagte Rolf.
„Nein, ich gehe allein! Ich möchte nicht gern, daß ihr mit hineingezogen werdet. Womöglich fällt es Pippin ein, sich bei unsern Eltern zu beschweren. Meine würden sich nicht viel daraus machen, aber eure würden sicherlich sehr böse werden.”
„Ja, du hast recht.” Flipp nickte melancholisch. Seine Eltern waren sehr streng und hatten ihn und Betti schon ein paarmal tüchtig ausgescholten, als Herr Grimm sich über sie beschwert hatte. „Ich möchte wirklich nicht gern, daß meine Eltern von der Sache erfahren. Meine Mutter sagte erst neulich, sie sei froh, daß Wegda Urlaub hat, so werde es doch wenigstens in diesen Ferien keinen Ärger mit ihm geben.”
„Ich werde jetzt gleich zu Pippin gehen.” Dicki stand auf. „Unangenehme Dinge erledigt man am besten sofort. Hoffentlich ist Pippin nicht allzu böse. Ich finde ihn eigentlich sehr nett. Er wird froh sein, einen wichtigen Fall bearbeiten zu können, während Wegda fort ist.”
Dicki machte sich, von Purzel begleitet, auf den Weg. Er pfiff laut, um zu zeigen, daß ihm die Sache recht gleichgültig sei. Im Grunde war sie ihm aber gar nicht gleichgültig. Er bereute den Streich mit den falschen Indizien und hätte sich selber ohrfeigen mögen, weil er sich die Gelegenheit verscherzt hatte, mit Pippin zusammen zu arbeiten. Gewiß hätte der junge Polizist seine Hilfe gern angenommen.
Als er zu Herrn Grimms Haus kam, fand er die Haustür weit offen. Unbemerkt trat er ein. Aus dem Dienstzimmer ertönte eine laute Stimme. Dicki stutzte. Das war ja Herr Grimm! War er denn schon zurückgekommen? Wollte er etwa den Fall übernehmen? Wie ärgerlich!
Dicki überlegte, was er tun sollte. Auf keinen Fall wollte er Pippin sein Geständnis machen, wenn Herr Grimm dabei war. Das wäre sehr töricht. Wegda würde vielleicht zu Inspektor Jenks, dem großen Freund der Spürnasen, gehen und ihm alles erzählen. Und wer weiß, was der Inspektor zu dem Streich sagen würde, den sie dem arglosen Pippin gespielt hatten.
Herr Grimm war offenbar wütend. Mit lauter Stimme schimpfte er auf den armen Pippin. Dicki hörte, ohne es zu wollen, alles mit an, während er noch so dastand und überlegte, was zu tun sei.
„Warum haben Sie nicht sofort nach mir geschickt, als Sie die Burschen in dem Garten überraschten? Warum haben Sie mich nicht von der geheimen Botschaft informiert? Ich habe Ihnen doch ausdrücklich gesagt, daß Sie mir Bescheid geben sollen, wenn sich etwas ereignet. Ach, warum hat man mir bloß einen solchen Dummkopf als Vertreter geschickt!”
Dicki beschloß fortzugehen. Aber Purzel war anderer Meinung. Ah! War das nicht die Stimme seines alten Feindes? Mit freudigem Gebell stieß er die Tür zum Dienstzimmer auf, die nur angelehnt war, und stürzte auf den Polizisten zu.
Herr Grimm übernimmt den Fall
„Schon wieder dieser Hund!” schrie Herr Grimm. „Wo kommt er her? Was, du willst mich beißen? Weg da, sage ich!”
Erschrocken rannte Dicki hinter Purzel her. Pippin stand niedergeschlagen am Fenster. Herr Grimm versuchte sich des kleinen Hundes zu erwehren, der ihn ausgelassen umtanzte.
„Du bist auch hier?” rief er, als er Dicki erblickte. „Hast du schon wieder deinen Hund auf mich gehetzt? Ach, es ist nicht zum Aushalten! Ich möchte am liebsten meinen Abschied nehmen.”
Wütend stieß er mit dem Fuß nach seinem vierbeinigen Peiniger. Purzel heulte auf. In seiner Aufregung zog Dicki den Polizisten an den Rockschößen von ihm fort.
„Haben Sie das gesehen?” rief Herr Grimm seinem jungen Kollegen zu, der ganz blaß geworden war. „Haben Sie das gesehen? Sie sind Zeuge, daß der Junge seinen Hund auf mich gehetzt und mich dann angegriffen hat, weil ich mich gegen das bissige Tier wehrte. Sie sind Zeuge, Pippin! Schreiben Sie sofort alles nieder! Ich habe genug unter diesem Bengel und seinem Köter gelitten. Jetzt ist das Maß voll. Sie haben alles mit angesehen, Pippin, und können es bezeugen.”
Dicki hatte Purzel auf den Arm genommen und starrte Herrn Grimm sprachlos an. Auch Pippin sagte
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