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Geheimnis um eine Tasse Tee

Geheimnis um eine Tasse Tee

Titel: Geheimnis um eine Tasse Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Veranda, guckte durch das Fenster des dahinterliegenden Zimmers und sah ebenso wie ihr die Katze am Ofen liegen. Merkwürdig, daß der Schauspieler das Fell noch so lange anbehielt, nachdem die Vorstellung längst zu Ende war!”
    „Ja, er muß ein komischer Kauz sein.”
    „Der Junge ist wirklich ein bißchen komisch – nicht ganz richtig im Kopf, wie es scheint. Heute morgen sah ich ihn ohne sein Fell. Er ist ungefähr zwanzig Jahre alt, wie man mir sagte, benimmt sich aber recht kindisch. Sie nennen ihn Boysie.”
    „Vielleicht ist er als kleines Kind mal aus dem Wagen gefallen”, meinte Dicki. „Erzählen Sie weiter, Pippin. Was geschah dann?”
    „Als die Uhr neun schlug, kletterte ich durch ein Loch im Dach der Veranda, hockte mich auf ein Fensterbrett und wartete auf die Schurken. Und da hörte ich plötzlich jemand stöhnen.”
    „Ach! Wie gut, daß Sie zur Stelle waren!”
    „Ich leuchtete mit meiner Taschenlampe in das Zimmer hinter mir, und da sah ich den Direktor über seinem Schreibtisch liegen und hinter ihm das geöffnete Safe in der Wand. Ich zerschlug die Scheibe und stieg durchs Fenster. Der Direktor kam gerade wieder zu sich. Offenbar hatte ihm jemand ein Betäubungsmittel in den Tee geschüttet; die leere Tasse stand noch auf dem Schreibtisch. Das Safe war ausgeraubt. Ich habe sofort einen Sachverständigen bestellt, der es nach Fingerabdrücken untersuchen soll. Und die Tasse wird ebenfalls untersucht. Sicherlich war ein starkes Schlafmittel im Tee.”
    „Wer hat dem Direktor denn die Tasse Tee gebracht?”
    „Er sagt, die Katze habe sie ihm gebracht. Das ist ziemlich verdächtig, nicht wahr? Aber wenn du mit Boysie, der Katze, sprichst, kannst du dir einfach nicht vorstellen, daß er jemand ein Schlafmittel in den Tee schütten könnte. Er hat gar nicht genug Grips, um sich so etwas ausdenken zu können. Auch wußte er sicherlich nicht, wo das Geld aufbewahrt wurde, noch weniger aber, wo sich der Schlüssel zum Safe befand. Und selbst wenn er den Schlüssel gehabt hätte, wäre er nicht mit dem komplizierten Schloß des Tresors zurecht gekommen.”
    Dickis Wangen glühten vor Eifer. „Wer befand sich zur Zeit der Tat außer ihm im Theater?”
    „Keine Seele! Alle Schauspieler waren nach der Kindervorstellung fortgegangen. Es läßt sich ja leicht nachprüfen, wo sie sich bis acht Uhr aufgehalten haben. Die Tat muß zwischen sechs und acht begangen worden sein.”
    „Vielleicht ist einer der Schauspieler noch einmal zurückgegangen und hat es getan. Aber es könnte ja auch ein Fremder gewesen sein.”
    „Das ist unwahrscheinlich. Der Täter muß genau gewußt haben, wann die Zeit für den Diebstahl am günstigsten war. Er wußte, wo sich das Safe befand. Er wußte, daß der Direktor am Tage vorher seine Einnahmen dort eingeschlossen hatte, anstatt sie wie gewöhnlich zur Bank zu bringen; daß er den Schlüssel zum Safe in seiner Brieftasche aufbewahrte – nicht am Schlüsselring; und daß er abends gern eine Tasse Tee trinkt.”
    „Ja, das ist richtig. Ein Fremder hatte das alles unmöglich wissen können. Es muß jemand aus dem Ensemble gewesen sein – entweder ein Schauspieler oder eine Schauspielerin. Natürlich ist es sehr verdächtig, daß Boysie dem Direktor den Tee gebracht hat. Ob er vielleicht ein Helfershelfer des Täters war?”
    „Ich weiß es nicht. Er sagt, er sei sehr müde gewesen und vor dem elektrischen Ofen eingeschlafen. Dort habe ich ihn ja auch gesehen, als ich durchs Fenster guckte. Er bestreitet hartnäckig, dem Direktor den Tee gebracht zu haben. Aber das ist natürlich Unsinn. Der Direktor hat ja ausdrücklich gesagt, daß er ihn gebracht hat, und der kann sich doch nicht irren. Ich glaube, Boysie leugnet nur, weil er fürchtet, daß man ihn der Tat verdächtigen könnte. Dabei vergißt er ganz, daß er in dem Katzenfell unmöglich zu verwechseln ist.”
    Dicki schwieg nachdenklich. Dann sagte er: „Es sieht tatsächlich so aus, als sei Boysie der Täter oder habe zum mindesten bei dem Diebstahl geholfen. Vielen Dank, Pippin, daß Sie mir alles erzählt haben! Ich werde Ihnen Nachricht geben, sobald wir etwas entdecken.”
    „Ja, tu das bitte. Ach Gott, da kommt Herr Grimm schon zurück! Und ich habe noch nicht einmal den Bericht angefangen, den ich für ihn schreiben sollte. Geh jetzt lieber fort, Dietrich!”
    Am Gartentor tauchte die blaue Uniform von Herrn Grimm auf. Er befand sich in Begleitung des Pfarrers und sprach offenbar recht gewichtige

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