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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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will, muß man Opfer bringen.”
    Ein weiteres Problem waren die Hosen. Die Väter der Spürnasen trugen keine Kordhosen. Die Kinder überlegten, ob sie ein Paar kaufen sollten. Natürlich müßten sie sie dann schmutzig machen und an einigen Stellen zerreißen.
    „Wir dürfen sie aber nicht in Peterswalde kaufen”, sagte Dicki. „Wenn Wegda erfährt, daß wir Arbeitshosen gekauft haben, würde er mißtrauisch werden.”

    „Wir könnten über die Felder nach Scharen gehen und dort ein Paar Hosen kaufen”, meinte Gina.
    Unterwegs stieß Flipp plötzlich einen Schrei aus und deutete auf eine Vogelscheuche, die auf dem Feld stand. Sie trug einen Hut ohne Rand, eine zerfetzte Jacke und – ein Paar alte Kordhosen.
    „Gerade das, was wir suchen!” rief Dicki froh und lief zur Vogelscheuche. „Wir werden die Hosen zurückbringen, wenn wir sie nicht mehr brauchen. Menschenskinder, sind die durchlöchert! Hoffentlich fallen sie nicht auseinander, wenn ich sie anziehe!”
    „Ich werde sie lieber vorher waschen”, sagte Gina.
    „Wenn du deine braune Flanellhose unterziehst, sieht man die Löcher kaum. Und ein paar müssen ja zu sehen sein.”
    Zufrieden gingen die Kinder zurück. Gina wusch die Hosen, aber es kam nicht viel Schmutz heraus; der Regen hatte sie oft genug gewaschen. Betti konnte es kaum fassen, daß Dicki die gräßlichen alten Kleider anziehen wollte.
    „Die Pflicht ruft”, sagte er grinsend. „Man muß auch unangenehme Dinge tun, wenn man was erreichen will.”
    Am nächsten Tag fand eine Ankleideprobe statt. Nachdem Dicki die alten Sachen angezogen hatte, klebte er sich einen struppigen grauen Bart ins Gesicht, den er vorher so zur echtgeschnitten hatte, daß er dem Bart des Alten glich. Dazu kamen zottige Augenbrauen und ein paar schmutziggraue Haarsträhnen, die unter dem Hut hervorsahen. Zum Schluß malte er sich mit brauner Schminke Runzeln ins Gesicht und verzog den Mund, so daß es aussah, als hätte er nur noch ein paar vereinzelte Zähne.
    „Fabelhaft, Dicki!” rief Betti. „Starr mich nicht so an! Man kann ja Angst vor dir kriegen. Du bist nicht mehr Dicki, sondern ein zahnloser alter Mann.”
    Dicki legte die Hand ans Ohr und krächzte „Wassis?”
    Er hatte furchtbar schmutzige Hände, und diesmal hatte er auch nicht vergessen, seine Fingernägel schwarz zu machen.
    „Wie spät ist es?” fragte er, denn er hatte seine Armbanduhr vorsorglich abgenommen. „Kurz vor zwölf? Dann könnte ich eigentlich mal zu der Bank schlurfen, um ein Nickerchen in der Sonne zu machen. Mein Doppelgänger wird jetzt nicht da sein; er erscheint immer erst nachmittags. Kommt mit und seht, ob ich meine Rolle gut spiele.”
    „Gemacht!” sagte Flipp. „Aber wir werden uns lieber nicht neben dich setzen, sondern in der kleinen Konditorei gegenüber der Bank Limonade trinken. Von dort aus können wir dich unauffällig beobachten.”
    Nachdem Rolf festgestellt hatte, daß niemand im Garten war, verließen die Kinder das Haus durch die Hintertür. Auf der Straße blieben die anderen ein wenig hinter Dicki zurück. Mit gekrümmtem Rücken, den Hut tief über die Ohren gezogen, schlurfte er steifbeinig dahin.
    „Er sieht genau so aus wie der alte Mann”, sagte Betti leise zu Gina. „Ich könnte die beiden nicht auseinanderhalten.”
    Dicki schnüffelte laut. Als er die Bank erreicht hatte, ließ er sich ächzend darauf nieder, stützte sich mit beiden Händen auf seinen Stock und ließ den Kopf sinken. Jeder Vorübergehende mußte den Eindruck haben, der Alte mache ein Mittagsschläfchen in der Sonne. Dicki war wirklich ein ausgezeichneter Schauspieler.
    Die anderen Kinder gingen in die kleine Konditorei, setzten sich ans Fenster und bestellten Zitronenlimonade. Nach einer Weile kam ein Mann auf einem Rad durch die Straße. Er hatte durchaus nichts Ungewöhnliches an sich, trug einen unauffälligen Anzug und eine gewöhnliche Mütze und hatte ein Durchschnittsgesicht. Als er den alten Mann auf der Bank sitzen sah, stutzte er und bremste scharf. Er stieg ab, lehnte sein Rad gegen die Bank und setzte sich neben Dicki. Überrascht und erregt starrten die Kinder aus dem Fenster. War dem Mann irgend etwas an Dicki aufgefallen? Hatte er die Verkleidung etwa durchschaut?
    Dicki hatte es großen Spaß gemacht, „unter die Haut des Alten zu schlüpfen”, wie er das nannte. Als er jedoch bemerkte, daß der Mann überrascht war, ihn zu sehen, wurde ihm ein wenig unbehaglich zumute.
    „Warum bist du heute so

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